Gotion realisiert 50-GWh-Fabrik im US-Bundesstaat Illinois
Der chinesische Batteriezellen-Hersteller und Volkswagen-Partner Gotion High-Tech wird mit einem 50-GWh-Werk in den USA ansässig. Dazu soll eine bestehende Fabrik in Manteno im Bundesstaat Illinois umgebaut und 2024 in Betrieb genommen werden. 40 GWh sind für Batteriezellen und 10 GWh für Batteriepacks avisiert.
Laut einer offiziellen Mitteilung des Bundesstaats Illinois will Gotion High-Tech für den Umbau und die Ausstattung der Produktionsstätte 2 Milliarden US-Dollar investieren – umgerechnet rund 1,86 Milliarden Euro. Dabei kann der chinesische Hersteller für die Fabrik, die 2.600 Jobs schaffen soll, mit staatlichen Subventionen in Höhe von 536 Millionen US-Dollar rechnen. Angaben zur Art der Zellen und Packs gibt es noch nicht. Einzige Infos zur Fabrik selbst: Sie soll auf einem rund 150 Hektar großen Gelände liegen und die Batterien sollen an „bestehende Partner von Gotion sowie weitere EV-Hersteller in ganz Nordamerika“ gehen.
Bisher war als Standort für die US-Fabrik von Gotion der US-Bundesstaat Michigan im Gespräch. Darauf deutete 2022 ein von Gotion initiierter Antrag auf Subventionen hin, der bei dem US-Bundesstaat einging. Laut diesem Antrag soll Gotion dort mit Investitionen von 2,36 Milliarden US-Dollar und ebenfalls mit einer Inbetriebnahme im Jahr 2024 kalkuliert haben. Gut möglich, dass Illinois im Endeffekt die besseren Konditionen bot.
So lässt sich die Mitteilung der Regierung in Illinois jedenfalls deuten. In dieser ist von einer „historischen Investition“ die Rede, die durch „Wettbewerbsanreize (…), einer unübertroffenen Infrastruktur, Zugang zu Märkten sowie einer reichlichen und qualifizierten Belegschaft“ erreicht worden sei. Gotion hatte dem US-Bundesstaat zufolge zuvor durchaus im ganzen Land nach einem passenden Standort gesucht.
Li Zhen, Vorsitzender von Gotion High-Tech, äußert sich in der Mitteilung wie folgt: „Energie und Umweltschutz sind unsere gemeinsamen Herausforderungen. Um diese zu bewältigen, werden Solarenergie, Windkraft und Energiespeichersysteme zum Rückgrat eines neuen Energiesystems und beschleunigen die Revolution in der globalen Energielandschaft. Alles, was wir hier [in Illinois] sehen, ist für uns von enormem Wert: ein förderliches Geschäftsumfeld, eine unterstützende Landesregierung für die neue Energiebranche und ihre hocheffiziente Arbeit sowie die Zukunftsaussichten des Bundesstaates Illinois.“
Li Zhen betont zudem, dass die Tatsache, eine bereits existierende Fabrik wiederzuverwenden, vor dem Hintergrund eines respektvollen Umgangs mit Ressourcen geschehe. Und: „Wir glauben, dass die Batterietechnologie von Gotion dazu beitragen wird, die Elektromobilität in Nordamerika und den Wirtschafts- und Handelsaustausch zwischen China und den USA zu fördern.“
Gotion High-Tech (25,6 Prozent der Anteile gehören Volkswagen) ist auf LFP-Zellen spezialisiert. Das Unternehmen ist auf enormen Wachstumskurs und hat zahlreiche Batteriefabriken in Betrieb genommen oder deren Bau angekündigt – bisher aber vorrangig in China. In Deutschland soll noch 2023 eine Produktion in Göttingen starten. Bis 2025 will Gotion auf eine globale Produktionskapazität von 300 GWh kommen.
Im Dezember 2021 gab Gotion bekannt, dass man eine Liefervereinbarung mit einem großen börsennotierten US-Automobilhersteller unterzeichnet habe. Die Vereinbarung umfasst die Belieferung mit 200 GWh LFP-Zellen von 2023 bis 2028. Dabei wird es sich um in China hergestellte Zellen handeln. Es hieß damals aber auch, dass die Partner planen, die Produktion und Lieferung von LFP-Batterien in den USA zu lokalisieren. Anhand der damaligen Angaben galt Tesla als möglicher Partner, da Tesla bereits im großen Stil auf LFP-Zellen (vor allem von CATL) setzt. Ein Batteriewerk in Illinois würde für Tesla mit Werken in Kalifornien und Texas wenig Sinn ergeben, weshalb es sich bei dem börsennotierten US-Automobilhersteller auch um ein anderes Unternehmen handeln könnte.
illinois.gov
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