Musk-Biografie: Tesla plant Kompaktmodell und Robotaxi auf derselben Plattform

Bild: Tesla

In ein paar Stunden erscheint eine neue Elon-Musk-Biografie. In einem bereits veröffentlichten Auszug ist zu lesen, dass das neue Kompaktmodell eigentlich ein Robotaxi werden sollte. Dass es überhaupt mit einem Lenkrad und Pedalen ausgestattet wird, kostete die Ingenieure scheinbar viel Überredungskunst.

Das geplante Kompaktmodell basiert auf Teslas neuer Plattform und soll für rund 25.000 Dollar verkauft werden. Das sind umgerechnet derzeit knapp unter 23.300 Euro. Gebaut werden soll es laut der Biografie von Walter Isaacson in der Giga Texas, eine Entscheidung, die dem Buchauszug zufolge bereits im Mai 2023 gefallen ist.

Dass die Produktion anfangs in Texas erfolgen soll und nicht in der neuen Fabrik in Mexiko, liege daran, dass im Texas-Werk der Arbeitsplatz von Musk und die seiner Top-Ingenieure direkt neben einer neuen, hochautomatisierten Hochgeschwindigkeits-Montagelinie liegen. Etwas, dass Musk der Biografie zufolge sehr wichtig war. „Auf diese Weise erhielten die Ingenieure sofortige Rückmeldungen über die Entwicklung von Innovationen, die sowohl das Auto verbessern, als auch seine Herstellung erleichtern würden“, schreibt Isaacson.

Eigentlich ist diese Entscheidung auch in einer anderen Hinsicht wenig überraschend. Denn für diese Planänderung sprechen auch die jüngsten Gerüchte, wonach die Giga Mexico erst 2026 oder 2027 betriebsbereit sein könnte.

Aber zurück zum Robotaxi – denn das soll auf jeden Fall kommen, wenn auch etwas später. Es nutzt dieselbe Fahrzeugplattform und dieselben Montagelinien, wie das neue Kompaktmodell. Sobald selbstfahrende Autos in großen Stückzahlen erlaubt sind und Teslas Autopilot-Software FSD bereit ist, soll es dann eben auch eine Version ohne Lenkrad und Pedalen geben. Unter anderem der Chefdesigner Franz von Holzhausen hatte sich dafür ausgesprochen, nicht sofort (und nicht ausschließlich) ein autonomes E-Auto zu produzieren.

Im bislang nur auf Englisch veröffentlichten Auszug heißt es:

„Wir wollen sicherstellen, dass wir das Risiko gemeinsam mit Ihnen abschätzen“, sagte Teslas langjähriger Chefdesigner Franz von Holzhausen zu Musk. „Wenn wir den Weg ohne Lenkrad einschlagen und FSD nicht bereit ist, werden wir nicht in der Lage sein, sie auf die Straße zu bringen.“ Er schlug vor, ein Auto zu bauen, das ein Lenkrad und Pedale hat, die leicht entfernt werden können. „Im Grunde genommen ist unser Vorschlag, sie jetzt einzubauen und sie zu entfernen, wenn wir es dürfen.“

Musk war mit der Einschätzung anfangs wohl nicht einverstanden und konterte:

„Nein“, sagte Musk. „Nein. NEIN.“ Es gab eine lange Pause. „Keine Spiegel, keine Pedale, kein Lenkrad. Damit übernehme ich die Verantwortung für diese Entscheidung.“

Am Ende konnte der Tesla CEO dann aber doch umgestimmt werden. Der Grund (oder einer der Gründe) war wohl, dass Musk selbst 2020 ein neues Kompaktmodell angeteasert hatte und dass, selbst wenn autonome Fahrzeuge in den USA zugelassen würden, es noch Jahre dauern könnte, bis diese auch international unterwegs sein würden.

„Wir haben ihn davon überzeugt, dass wir, wenn wir diese Fabriken bauen und diese Plattform haben, sowohl Robotaxis als auch ein 25.000-Dollar-Auto auf der gleichen Fahrzeugarchitektur herstellen können“, zitiert der Autor von Holzhausen.

Die Biografie „Elon Musk“ erscheint am 12. September und umfasst 688 Seiten. Autor Walter Isaacson ist bereits für die Biografien von etwa Albert Einstein oder auch Steve Jobs bekannt. In Deutschland kostet das Buch 38 Euro.
axios.com

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