AFIF-Förderung: EU schüttet 352 Mio. Euro aus / Tesla größter Profiteur
Die EU kündigt weitere 352 Millionen Euro an AFIF-Fördermitteln für 26 Projekte zum Aufbau neuer Ladestationen und Wasserstoff-Tankstellen sowie zur Elektrifizierung von Häfen und Flughäfen an. Damit sollen allein 12.000 Ladepunkte und 18 Wasserstofftankstellen finanziert werden.
Die nun ausgewählten Projekte wurden im Rahmen der vierten Förderrunde der Alternative Fuels Infrastructure Facility (AFIF) festgelegt. Annahmeschluss für die Bewerbungen war Mitte April. Ein Blick in die unten verlinkte Liste der 26 bewilligten Projekte zeigt, dass Tesla mit insgesamt rund 148,7 Millionen Euro für den Aufbau von 7.198 Ladepunkten à 250 kW Leistung an 687 Standorten in 22 Ländern der größte Profiteur dieser Förderrunde ist. 42 Prozent der eingangs genannten Fördersumme geht allein an den US-Elektroautobauer. Bei der genannten Anzahl an Ladepunkten handelt es sich sowohl um solche, die an neuen Standorten entstehen, als auch um Exemplare, die ältere Tesla Supercharger ersetzen sollen.
Die 26 Projekte verteilen sich auf zwölf Mitgliedstaaten, wobei auf deutschem Boden kein eigenes Projekt gefördert wird. Beim Tesla-Zuschuss wird Deutschland aber als eines der 22 Länder zur Realisierung des Roll-out geförderter Säulen genannt. Im Fokus steht neben Ladesäulen und Wasserstofftankstellen in dieser Förderrunde auch die Elektrifizierung von Häfen und Flughäfen. Konkret in der Liste genannt werden etwa der Rotterdamer Hafens und 37 spanische Flughäfen.
Im März 2023 hatte die EU im Zuge der dritten AFIF-Förderrunde bereits 189 Millionen Euro u.a. für den Aufbau von etwa 2.000 neuen Ladepunkten und 63 neuen H2-Tankstellen freigegeben. Bewerbungen für die fünfte Runde sind unterdessen bereits möglich. Der finale Stichtag ist hier der 7. November 2023.
Insgesamt steht im Rahmen der AFIF im Zeitraum 2021 bis 2027 ein Gesamtbudget in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. AFIF – auf Deutsch „Fazilität für Infrastrukturen für alternative Kraftstoffe“ – kombiniert Zuschüsse aus dem Programm zur Förderung der europäischen Verkehrsinfrastruktur und der Connecting Europe Facility (CEF) mit Kapital von Finanzinstituten, um die Wirkung der Investitionen zu erhöhen. Hauptanliegen ist die Dekarbonisierung des Verkehrs entlang des TEN-T-Netzes beizutragen. TEN-T bezeichnet ein geplantes Netz mit Straßen-, Eisenbahn-, Flug- und Wassertankstellen-Verbindungen in der Europäischen Union. Es ergänzt ähnliche Bestrebungen auf dem Telekommunikations- und Energiesektor.
Der finanzielle Beitrag der EU erfolgt nach eigenen Angaben in Form von Zuschüssen mit unterschiedlichen Kofinanzierungssätzen oder Einheitsbeiträgen, je nachdem, ob das Projekt in einem Land angesiedelt ist, das aus dem Kohäsionsfonds gefördert werden kann oder nicht. Noch sind ist die Förderbestätigung allerdings vorläufig: Die EU-Kommission muss die Finanzierungsbeschlüsse noch formell fassen.
cinea.ec.europa.eu, cinea.ec.europa.eu (PDF, Liste aller Projekte)
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