BASF und Nanotech kreieren Kreislauf für Li-Ion-Akkus

BASF wird in den USA Kathodenmaterialien aus recycelten Metallen für die Verwendung in Lithium-Ionen-Batteriezellen des US-amerikanischen Graphen-Batteriespezialisten Nanotech Energy herstellen. Vor diesem Hintergrund haben beide Seiten nun eine umfangreiche Partnerschaft vereinbart.

Der deutsche Chemiekonzern und das US-Unternehmen wollen einer BASF-Konzernmitteilung zufolge „den CO2-Fußabdruck der Lithium-Ionen-Batterien von Nanotech reduzieren und den Kreislauf für Li-Ion-Akkus in Nordamerika schließen“. Dazu wird BASF an seinem bestehenden Standort in Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan Kathodenmaterialien aus recycelten Metallen herstellen und Nanotech zuliefern. Durch den Einsatz von recycelten Metallen bei der Produktion neuer Lithium-Ionen-Batterien kann die CO2-Bilanz von Batterien dem Duo zufolge „im Vergleich zur Verwendung von Primärmetallen aus Minen um etwa 25 Prozent reduziert werden“.

Beide Unternehmen holen sich zudem weitere Partner ins Boot, konkret die American Battery Technology Company (ABTC), ein Batterie-Recyclingunternehmen in Reno im US-Bundesstaat Nevada, sowie Toda Advanced Materials, ein Spezialist für die Herstellung von Vorprodukten für Kathodenmaterialien und Metallhydroxid-Material im kanadischen Ontario. Ziel sei, eine lokale Batterie-Wertschöpfungskette für die nordamerikanische Automobil- und Unterhaltungselektronik-Industrie aufzubauen, teilt BASF mit.

Entlang dieser Kette sollen Batterieabfälle von Nanotech sowie Materialien, die nicht den Produktspezifikationen entsprechen, aus der Pilotanlage im kalifornischen Chico und der geplanten kommerziellen Nanotech-Anlage durch ABTC recycelt werden. Die von ABTC zurückgewonnenen Metalle in Batteriequalität – wie Nickel, Kobalt, Mangan und Lithium – werden dann von Toda und BASF zur Herstellung neuer Vorprodukte und Kathodenmaterialien verwendet. Nanotech wird diese Materialien dann wieder für die Produktion von Batteriezellen einsetzen. So solle eine echte Kreislaufwirtschaft in Nordamerika entstehen, heißt es.

BASF verkündet, somit das erste Unternehmen in Nordamerika zu sein, das mit Partnern ab 2024 Kathodenmaterialien aus recycelten Metallen in kommerziellem Maßstab anbietet. Daniel Schönfelder, Senior Vice President Battery Base Metals and Recycling bei BASF, resümiert: „Unsere Partnerschaft mit Nanotech, ABTC und TODA ist ein wichtiger Schritt für das weltweite Batterie­recycling­geschäft der BASF. Wir bauen jetzt das erste geschlossene Kreislauf­system in Nordamerika auf. Damit können BASF und Nanotech Lithium-Ionen-Batterien mit lokal recycelten Inhaltsstoffen herstellen.“

Curtis Collar, Chief Marketing and Sales Officer bei Nanotech Energy, ergänzt: „Durch die Zusammenarbeit können unsere vier Unternehmen ihr Know-how bündeln und bessere und nachhaltigere Ergebnisse für die gesamte nordamerikanische Elektrofahrzeug- und Unterhaltungs­elektronik­industrie erzielen. Das ist ein wichtiger Meilenstein für die weitere Entwicklung und das Wachstum des Marktes für Lithium-Ionen-Batterien. Wir sind stolz darauf, eine so wichtige Rolle bei der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks entlang der Wertschöpfungskette von Batterien zu spielen.“

BASF baut bekanntlich auch Recyclingkapazitäten für Batterien in Europa auf – konkret im deutschen Schwarzheide und laut jüngsten Hinweisen im spanischen Tarragona. In Asien bietet der Konzern eigenen Angaben zufolge bereits seit Jahren Recyclingdienstleistungen und Kathodenmaterialien auf der Basis recycelter Metalle als Kreislauflösung an.
basf.com

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