Mercedes‘ Elektro-CLA soll LFP-Zellen von BYD erhalten
Mercedes-Benz soll laut einem Magazinbericht in der Serienversion seines rein elektrischen CLA auf Batteriezellen von BYD setzen. Auf der IAA Mobility hatten die Stuttgarter das Modell noch als Konzept präsentiert, sein Marktdebüt soll es im kommenden Jahr geben.
Über die Integration von BYD-Batteriezellen berichtet nun CBEA, das offizielle Magazin des China Automotive Battery Research Institute (CABRI) unter Berufung auf Quellen von Mercedes-Benz. Konkret sollen im elektrischen CLA die LFP-Batteriezellen von BYD zum Einsatz kommen. Das deckt sich mit Aussagen von Mercedes-Benz bei der Vorstellung des Konzepts, wonach in der Einstiegsversion Zellen mit LFP-Chemie genutzt werden. In München nannten die Stuttgarter aber noch keinen konkreten Zulieferer.
Der Elektro-CLA gibt einen Ausblick auf die kommende Fahrzeugfamilie auf Basis der Mercedes-Benz Modular Architecture (MMA). Dabei handelt es sich um eine neu entwickelte 800-Volt-Plattform für die kleineren Mercedes-Modelle. Bei der Entwicklung wurde nach dem Prinzip „Electric First“ gearbeitet: Die MMA wurde für E-Antriebe ausgelegt und optimiert, kann aber auch noch Verbrenner aufnehmen.
Der neue, selbst entwickelte Antriebsstrang ist direkt vom Elektroantrieb des Vision EQXX abgeleitet und besteht aus einer 800-Volt-Architektur in Kombination „mit einer Batterie mit einer besonders hohen Energiedichte und einer sehr effizienten elektrischen Antriebseinheit“, wie es vor wenigen Tagen in München hieß. Mercedes-Benz gibt für den Concept CLA Class einen Energieverbrauch von nur 12 kWh auf 100 Kilometer und eine voraussichtliche WLTP-Reichweite von mehr als 750 Kilometern an. Allerdings kommen nur im Einstiegsmodell LFP-Batterien zum Zug, die Top-Variante soll über Anoden mit Siliziumoxid-Anteil für eine besonders hohe Energiedichte verfügen – zur Kathode machte Mercedes hier keine Angaben.
Das CBEA-Magazin berichtet nun, dass Mercedes-Benz zur Abdeckung der LFP-Modelle die Blade-Batterie von BYD beziehen werde. Die Blade-Batterie handelt es sich um LFP-Zellen in einem besonderen Formfaktor: Die Zellen sind sehr lang, womit sie an die Klinge eines Schwerts erinnern sollen. Bei der Blade-Batterie handelt es sich um eine Cell-to-Pack-Technologie: Die Zellen werden direkt in das Batteriepack verbaut und nicht erst in einzelnen Modulen gruppiert. Damit kann auf Pack-Ebene die Energiedichte erhöht werden. BYD nutzt die Blade-Batterien in eigenen Modellen, vermarktet sie aber auch an Dritte. So beliefert der chinesische Hersteller beispielsweise Teslas Berlin-Werk mit Blade-Batterien. Auch der Toyota bz3 und der Kia EV5 sollen mit Blade-Batterien von BYD aufwarten.
Während nun laut dem CBEA-Magazin Mercedes-Benz als nächster Kunde anstehen soll, ist offenbar noch nicht klar, ob die Stuttgarter die Blade-Batterie nur für die Produktion in China oder auch für die internationale Version verwenden werden.
Mercedes-Benz und BYD kennen sich gut. 2010 gründete Mercedec-Benz (damals Daimler) mit BYD das Joint Venture Denza, zog sich jedoch im Dezember 2021 stark zurück und hält seitdem nur noch zehn Prozent.
cbea.com (auf Chinesisch) via carnewschina.com
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