Nio und SVOLT entwickeln wohl gemeinsam Rundzellen
Nio strebt laut chinesischen Medien ein Joint Venture mit SVOLT für die Entwicklung großer Rundzellen an. Der Elektroauto-Hersteller und der Batteriespezialist sollen Pläne für eine Pilotlinie zur Herstellung solcher Batteriezellen in Maanshan in der chinesischen Provinz Anhui und für ein gemeinsames F&E-Team hegen.
Das berichtet unter anderem das Portal „36kr“ unter Berufung auf Insider, das über die Vorgänge in der asiatischen Batteriebranche für gewöhnlich gut informiert ist. Bereits im Februar war bekannt geworden, dass Nio in der Provinz Anhui den Bau einer Batteriefabrik zur Herstellung großer Rundzellen mit einer jährliche Kapazität von 40 GWh plant, konkret neben seinem Hauptproduktionszentrum in der Stadt Hefei. Im Juli erklärte Nio dann, den Zeitplan für die Serienproduktion selbst entwickelter E-Auto-Batterien verschoben zu haben.
Laut „36kr“ hängt das Joint-Venture-Vorhaben mit SVOLT damit zusammen: Nio soll die Partnerschaft anberaumt haben, da die Entwicklung der eigenen Batterien nicht nach Plan verläuft. In dem Bericht heißt es sogar, dass Nio mit seinem Batterie-Projekt gescheitert sei. Bei SVOLT handelt es sich um einen aus Great Wall Motor ausgegliederten Batteriehersteller mit globalen Ambitionen. Der anfängliche Plan soll vorsehen, dass Nio und SVOLT in eine Pilotproduktionslinie in Maanshan investieren und einen Teil ihres Forschungs- und Entwicklungspersonals zusammenlegen. In Bezug auf Herstellung und Beschaffung wollen beide Seiten laut „26kr“ aber unabhängig bleiben.
Es handele sich um die Erprobung eines neuen Partnerschaftsmodells, bei dem das Joint Venture in erster Linie nur vorläufige Tests und Entwicklungen durchführt, heißt es in dem Bericht weiter. Und: Für Nio handele es sich um den letzten Versuch der Vorwärtsintegration von Batteriezellen.
Im Juli hatte dasselbe Portal bereits von Nio und seiner Vertagung der Eigenproduktion berichtet. Darin hieß es, dass Nio angesichts relativ niedriger Verkaufszahlen seiner E-Autos offenbar vorsichtiger bei Investitionen in neue Projekte werde. Zudem seien die Lithiumpreise stark gesunken und der Zukauf von Batterien kein existenzbedrohendes Problem mehr, hieß es seinerzeit ebenfalls von Insidern.
Nio hatte noch im vergangenen Jahr bestätigt, ab 2024 mit der Herstellung von selbst entwickelten Batteriepacks beginnen und langfristig einen Teil der Batteriezellen selbst herzustellen zu wollen. Medienberichten zufolge arbeitete Nio bereits an Batteriezellen des Formats 4680 sowie kostengünstigeren Lithium-Mangan-Eisenphosphat-Zellen (LMFP) und plante, diese für E-Autos der Marke Nio sowie für die neue Marke ALPS in Serie zu fertigen.
Im Februar 2023 berichtete Reuters, dass Nio den Bau einer ersten Batteriefabrik zur Herstellung großer Rundzellen mit einer Jahreskapazität von 40 GWh neben seinem Hauptproduktionszentrum in Hefei in der ostchinesischen Provinz Anhui plant, um mit der Produktion eigener Zellen die Abhängigkeit von seinem Haupt-Zelllieferanten CATL zu verringern. Bei einer Preisverhandlung im April 2022 musste Nio früheren Berichten zufolge eine deutliche Preissteigerung akzeptieren. In diesem Frühjahr gab es Berichte, wonach CATL einigen Herstellern (darunter auch Nio) niedrigere Preise angeboten haben, wenn diese sich im Gegenzug verpflichten, mindestens 80 Prozent ihrer Batteriekäufe bei CATL zu tätigen.
Die 75- und 100-kWh-Packs von Nio nutzen CATL-Zellen. Die 100-kWh-Packs nutzen dabei Zellen mit NCM-Chemie. Bei den 75-kWh-Packs handelt es sich um gemischte Packs: Der Großteil besteht aus LFP-Zellen, in den vier Ecken des Packs sind aber jeweils einige NCM-Zellen platziert, um die Leistungsfähigkeit der Batterie zu erhöhen. Die Semi-Solid-State-Zellen für das neue Pack mit 150 kWh bezieht Nio von WeLion.
cnevpost.com, carnewschina.com
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