Volkswagen initiiert Stellenabbau in E-Auto-Fabrik Zwickau
Volkswagen baut einem Agenturbericht zufolge in seiner Elektroauto-Fabrik in Zwickau Hunderte Stellen ab – aufgrund der „aktuellen Marktsituation“, wie ein Sprecher erklärt. 269 befristete Verträge, die in Kürze auslaufen, werden seinen Angaben zufolge nicht verlängert. Auch der Schichtbetrieb wird voraussichtlich angepasst.
Wie die dpa berichtet, betrifft der Stellenabbau in Zwickau Beschäftigte mit befristeten Verträgen. Aktuell sind rund 2.500 der 10.700 Beschäftigten in Volkswagens E-Auto-Werk befristet angestellt. Laut besagtem Sprecher wird das konkrete Vorgehen in den nächsten Tagen mit der Arbeitnehmervertretung abgestimmt. Ob der Jobabbau über die genannten 269 Beschäftigten noch weitere befristet angestellte Mitarbeitende betreffen wird, ist bislang unklar. Aktuell könne man noch nicht sagen, wie die Zukunft dieser Mitarbeitenden aussieht, so der VW-Sprecher. Dies hänge stark davon ab, wie sich in den kommenden Wochen und Monaten die Auftragslage entwickle.
In Zwickau werden neben dem ID.4 auch der Coupé-Ableger ID.5, der kompakte ID.3, der Cupra Born und der Audi Q4 e-tron als SUV und als Sportback gebaut. Laut der „Automobilwoche“ wird der Volkswagen-Konzern auch dauerhaft Schichten streichen. Das hatte sich angedeutet: Bereits Mitte Juli berichtete das „Manager Magazin“, dass der zuletzt spürbare Rückgang der E-Auto-Nachfrage vor allem für Volkswagen brisant sei.
Laut dem vor zwei Monaten erschienenen Bericht des „Manager Magazin“ hat der Auftragsbestand für das Elektroauto-Werk in Zwickau um die Jahreswende noch bei knapp 300.000 Autos gelegen, doch sei im Juli auf deutlich weniger als die Hälfte geschrumpft. „Wir haben seit Januar eine starke Kaufzurückhaltung bei E-Autos, egal welcher Marke“, sagte ein Volkswagen-Konzernhändler dem Wirtschaftsblatt. Schon seinerzeit hieß es auch, dass – falls sich die Lage nicht rasch bessere – die Produktion in Zwickau vom Dreischicht- auf Zweischichtbetrieb umgestellt werden solle.
Ende Juni wurde zudem bereits berichtet, dass VW in seinem Werk in Emden vorübergehend die Produktion von Elektroautos reduziert. In Wolfsburg, wo VW für rund 50 Millionen Euro eine zusätzliche Produktionslinie für den ID.3 als Überlaufproduktion aus Zwickau eingerichtet hat, sollen laut dem „Manager Magazin“ im Juli nur eine „kleine zweistellige“ Zahl an ID.3 pro Tag gefertigt worden sein. Laut einem ebenfalls im Juli veröffentlichten Artikel des „Handelsblatt“ hat Volkswagen nicht nur in Deutschland, sondern in Europa insgesamt mit Nachfrageproblemen bei seinen Elektromodellen zu kämpfen.
Dazu kommt – so schreibt es jetzt die „Automobilwoche“ -, dass Volkswagen seine Elektro-Produktion in den vergangenen zwei Jahren deutlich erweitert und so Produktionsvolumen aus Zwickau heraus verlagert hat. Dies gilt etwa für den ID.4 für den US-Markt, der inzwischen lokal gefertigt wird. Ob der ID.3 wie geplant ab Herbst zusätzlich in Wolfsburg vom Band laufen wird, ist laut „Automobilwoche“ fraglich.
zeit.de, lvz.de, automobilwoche.de
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