ZF demonstriert eigene eTrailer-Lösung für Transportsektor
ZF rückt bei der Nutzfahrzeug-Messe NUFAM vom 21. bis 25. September in Karlsruhe seinen neuen eTrailer ins Rampenlicht. Der elektrifizierte Anhänger ist flexibel mit Zugmaschinen unterschiedlicher Antriebsarten kombinierbar – egal ob Diesel, Gas, Batterie-elektrisch oder mit Brennstoffzelle.
Bei einem eTrailer handelt es sich um einen Sattelauflieger mit eigenem Elektroantrieb. Dieser reagiert auf das Fahrverhalten seiner gekoppelten Zugmaschine. Die Idee ist, dass der eTrailer mit seinem Antrieb jenen der Zugmaschine entlastet. ZF bezeichnet das Konzept als „neueste Schlüsseltechnologie für Anhängerhersteller und Flotten, um bevorstehende lokale Dekarbonisierungsgesetze zu erfüllen und den Straßengüterverkehr effizienter zu machen“.
Verbaut wird in den innovativen Sattelaufliegern die ZF-eigene E-Antriebsachse AxTrax 2. Diese kann bei Bedarf sowohl den Lkw-Antrieb unterstützen als auch beim Bremsen Energie zurückgewinnen, die in einer von ZF nicht näher präzisierten Batteriesystembox (inklusive Batteriemanagement) zwischengespeichert wird. Damit wird dem Zulieferkonzern zufolge „ein erhebliches, bislang ungenutztes Potenzial zur Reduzierung des Kraftstoff- oder Energieverbrauchs sowie der CO2-Emissionen erschlossen“. Gleichzeitig soll sich die Sicherheit und Fahrdynamik des Gesamtgespanns erhöhen.
Konkrete Werte zum Einsparpotenzial nennen die Friedrichshafener teils auch. Ausschließlich per Rekuperation soll der eTrailer in Kombination mit einer Diesel-Zugmaschine bis zu 16 Prozent Kraftstoff und CO2-Emissionen einsparen. Mit einer zusätzlichen Plug-in-Lösung – also durch eine externe Lademöglichkeit des Sattelaufliegers – soll sich das Einsparpotenzial auf bis zu 40 Prozent erhöhen (basierend auf 80.000 km jährlicher Fahrleistung im regionalen Verteilerverkehr). Und im rein elektrischen Gespann (BEV oder FCEV) eingesetzt könne die Komplettlösung zur Anhänger-Elektrifizierung unter anderem zur Reichweitenverlängerung beitragen, teilt ZF mit. Genauer wird das Unternehmen an dieser Stelle nicht. Wenig überraschend, denn die möglichen Extra-Kilometer dürften vom Streckenprofil und von der jeweils mit dem eTrailer kombinierten Zugmaschine abhängen.
ZF wird mit diesem Ansatz freilich nicht allein auf den Markt kommen, auch andere Hersteller entwickeln eTrailer, etwa das Aachener Unternehmen Trailer Dynamics. Die Friedrichshafener wollen aber ihre Konzerngröße und ihre Marktpräsenz in die Waagschale werfen. Deshalb betonen sie in ihrer begleitenden Mitteilung auch, dass sie „durch das kombinierte Know-how sowohl bei elektrifizierten Achsen als auch bei Bremsregelsystemen mit der Elektrifizierungs-Technologie für Trailer ein einzigartiges Leistungsangebot bieten“. Außerdem „nimmt die komplette Systemlösung den OEMs aufwändige Integrationstätigkeiten ab“. Grundsätzlich soll die Technik nahtlos in bestehende Plattformen integrierbar sein.
Auf der NUFAM wird ZF in Halle 1 am Stand 115 anzutreffen sein, ebenso im Außenbereich des Messegeländes. Dort demonstriert der Zulieferer dann auch, wie der elektrische Zusatzantrieb und eine abgestimmte Batteriesystembox „ein herkömmlich motorisiertes Sattelzug-Gespann zum Hybridfahrzeug werden lassen“.
Quelle: Infos per E-Mail
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