Audi bringt neuen Elektromotor in den Q4 e-tron
Audi wertet seine Elektro-Baureihe Q4 e-tron zum Modelljahr 2024 auf. Der Q4 e-tron erhält sowohl mit Heck- als auch mit Allradantrieb eine „komplett neu entwickelte permanent erregte Synchronmaschine (PSM) an der Hinterachse mit einer höheren Effizienz und mehr Leistung“, wie die Ingolstädter mitteilen. Was Audi nicht erwähnt: Dabei handelt es sich um die von VW Group Components in Kassel gebaute APP550, die zuerst im VW ID.7 vorgestellt und zur IAA Mobility auch in den ID.4/ID.5 gebracht wurde.
Im Falle von Audi heißt das: Der Q4 45 e-tron mit Heckantrieb und dessen Sportback-Ableger leisten 210 kW und beschleunigen in 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Topvarianten Audi Q4 55 e-tron quattro sowie Q4 Sportback 55 e-tron quattro mit 250 kW Leistung sprinten in 5,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das reichweitenstärkste Modell ist der Q4 Sportback 45 e-tron, der nun auf bis zu 562 Kilometer im WLTP-Zyklus kommt (bisher: 528 Kilometer.
Was Audi ebenfalls nicht erwähnt, Kenner des Modells aber bereits aufgefallen sein dürfte: Zum Modelljahr 2024 werden auch die Kennziffern der Antriebsvarianten und das Angebot angepasst. Das mit der 35 bezeichnete Basismodell (52 kWh) ist bereits im vergangenen Herbst gestrichen worden. Der bis dato 150 kW starke Hecktriebler wurde als Q4 40 e-tron bezeichnet, die Kennziffer 45 war eigentlich für das 190 kW starke Allrad-Modell vergeben – welches nun (vorerst) entfallen ist. Da das Top-Modell Q4 50 e-tron quattro mit bisher 220 kW nun zum 250 kW starken Q4 55 e-tron quattro wird, ist die 50 theoretisch wieder für eine weitere Allrad-Version frei – wobei zwischen den 210 und 250 kW starken Versionen nicht viel Platz für ein zweites Allrad-Modell ist.
In allen Varianten des Q4 e-tron ist die große Batterie mit 77 kWh Netto-Kapazität verbaut (brutto 82 kWh) – allerdings nutzen die Varianten mit Heckantrieb Zellen eines anderen Zulieferers als die Allradmodelle, auch wenn der Energiegehalt gleich ist. Durch eine optimierte Zellchemie hat sich die DC-Ladeleistung verbessert. Dabei erreichen die Allrad-Modelle jetzt eine DC-Ladeleistung von maximal 175 kW, die heckgetriebenen Varianten maximal 135 kW. Unter „idealen Bedingungen“ sollen beim Schnellladen von zehn auf 80 Prozent rund 28 Minuten vergehen. Audi schränkt hier aber nicht auf eine der beiden Batterie-Varianten ein. AC-seitig bleibt es bei dem 11 kW starken Onboard-Charger.
Neu beim Laden ist auch, dass das Fahrzeug die Batterie bei einer Routenführung mit geplanten Ladestopps automatisch vorkonditioniert. Und es soll auch eine Nachkonditionierung geben. Dabei kühlt das Thermomanagement des Fahrzeugs die Batterie weiter, etwa wenn sie nach der Fahrt oder dem Laden eine fest definierte Temperaturschwelle übersteigt. Die Möglichkeit, die Batterieheizung manuell zu aktivieren, wird von Audi nicht erwähnt.
Zudem umfasst das Modelljahr 2024 ein neu abgestimmtes Fahrwerk (sowohl für das serienmäßige Fahrwerk, Sport- oder Fahrwerk mit Dämpferregelung), eine neue Lenkungsabstimmung und Updates bei den Assistenzsystemen (etwa der assistierte Spurwechsel in Kombination mit dem adaptiven Fahrassistenten für Geschwindigkeiten ab 90 km/h auf Autobahnen).
Auch die Serienausstattung wurde angepasst. Das Navi und das 10,25 Zoll große Tacho-Display „Audi Virtual Cockpit“ sind nun Teil der Werksumfänge, auch die Heckklappe öffnet und schließt ab Werk elektrisch. Auch die Sitzheizung vorne ist nun serienmäßig verbaut, hinten bleibt sie gegen Aufpreis optional.
Bestellstart für die aktualisierten Modelle des Q4 e-tron ist am 26. September zu Preisen ab 52.950 Euro. Dabei ist aber nicht mehr gesetzt, dass der bestellte Q4 aus Zwickau kommt: Ab Ende des Jahres wird das MEB-SUV von Audi zusätzlich auch im Werk Brüssel gebaut. Dort wird derzeit nur der Q8 e-tron und dessen Sportback-Ableger gebaut.
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