Airbus beteiligt sich an ZeroAvia

Das auf elektrische Flugzeugantriebe spezialisierte Unternehmen ZeroAvia hat neue Investoren für sich gewinnen können, darunter auch Airbus. Der europäische Luftfahrt-Riese hat zudem eine Zusammenarbeit bei Entwicklung und der Zertifizierung mit ZeroAvia geschlossen.

Bild: ZeroAvia

Die jüngste Finanzierungsrunde, deren Höhe ZeroAvia nicht nennt, werde von Airbus, Barclays Sustainable Impact Capital und Neom angeführt. Weitere Geldgeber sind Breakthrough Energy Ventures, Horizons Ventures, Alaska Airlines, Ecosystem Integrity Fund, Summa Equity, AP Ventures und der Amazon Climate Pledge Fund.

Die Investition in unbekannter Höhe werde es ZeroAvia ermöglichen, „den Fortschritt bei der Zertifizierung seines ersten Triebwerks zu beschleunigen und gleichzeitig die Mission des Unternehmens zu erfüllen, in jedem Flugzeug einen wasserstoffelektrischen Antrieb zu verwenden“. Konkret soll die Entwicklung des ZA2000-Antriebs vorangetrieben werden, einem modularen Antriebsstrang mit zwei bis 5,4 MW Leistung für mittelgroße Verkehrsflugzeuge mit bis zu 80 Sitzen.

Das wird künftig in Zusammenarbeit mit Airbus geschehen, denn die Rolle des Flugzeugbauers beschränkt sich nicht nur auf die eines Investors: Airbus und ZeroAvia haben auch vereinbart, bei Zertifizierungsansätzen für Wasserstoff-Antriebssysteme zusammenzuarbeiten. Beide Unternehmen wollen zudem in Bereichen wie der Speicherung von flüssigem Wasserstoff, Flug- und Bodentests von Brennstoffzellen-Antriebssystemen und der Entwicklung von Infrastruktur für die Wasserstoffbetankung kooperieren.

Airbus selbst arbeitet auch an Wasserstoff-Systemen, kürzlich hat der Branchenriese ein Wasserstoffmotorkonzept mit einer Leistung von 1,2 MW am Boden getestet. Mit dem ZEROe-Programm hat Airbus eine ganze Reihe an Wasserstoff-basierten Flugzeugkonzepten in Arbeit.

Bei ZeroAvia geht es im nächsten Schritt um die Zertifizierung des ZA600-Antriebs, dem ersten Produkt des Unternehmens. Die erste Flug-Erprobung ist bereits erfolgt und das Unternehmen bereitet sich nach eigenen Angaben darauf vor, die Designarbeiten noch vor der Zertifizierung abzuschließen. Ziel ist die Inbetriebnahme im Jahr 2025, um Flugzeuge mit bis zu 20 Sitzplätzen zu unterstützen.

„Jeder, der die Entwicklung der Wasserstoffluftfahrt – und ihr Potenzial, die Branche zu verändern – verfolgt, wird diese Investition als einen positiven Schritt betrachten“, sagt Val Miftakhov, Gründer und CEO von ZeroAvia. „Airbus hat mit seiner Null-Emissions-Vision und seinem Engagement für umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsprogramme den Weg geebnet. Dass ZeroAvia jetzt Investoren wie Airbus an Bord hat, ist die bestmögliche Bestätigung der Aussichten für wasserstoffelektrische Antriebstechnologie.“

Glen LLewellyn, Airbus-Vizepräsident ZEROe Aircraft, ergänzt: „ZeroAvia war bereits erfolgreich bei der Flugerprobung von Brennstoffzellenantrieben und Wasserstoffspeicher- und -verteilungssystemen an Bord ihrer Do-228-Flugtestplattform, was sie in eine starke Position versetzt, ihre Technologien in die nächste Entwicklungsphase zu bringen. Darüber hinaus unterstützt ZeroAvia die Entwicklung eines umfassenderen Wasserstoff-Ökosystems für die Luftfahrt – Technologien, dekarbonisierte Wasserstoffversorgung und Zertifizierung von Wasserstoffantriebssystemen – die alle gut zu unserem eigenen Ziel passen, bis 2035 ein wasserstoffbetriebenes ZEROe- Flugzeug in Betrieb zu nehmen.“

zeroavia.com

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