EnBW-Ladenetz umfasst mehr als 1.000 Schnellladestandorte

Die EnBW hat als erster Anbieter den Meilenstein von bundesweit 1.000 Schnellladestandorten erreicht. An diesen stehen über 3.500 Ladepunkte zur Verfügung. Bis 2030 sollen es etwa acht Mal so viele sein.

Winfried Hermann, Verkehrsminister Baden-Württemberg, Colette Rückert-Hennen, EnBW-Vorständin, Winfried Kretschmann, Ministerpräsident Baden-Württemberg und Andreas Schell, EnBW-Vorstandsvorsitzender (v. l. n .r.)
Bild: EnBW

Mit der nun vierstelligen Zahl an Schnellladestandorten ist die EnBW bereits heute die Betreiberin des größten Schnellladenetzes Deutschlands – kein anderes Unternehmen hat derzeit 1.000 Standorte in Betrieb. Das Energieunternehmen hat kürzlich seine Investitionen in den Aufbau von Ladeinfrastruktur in Deutschland auf rund 200 Millionen Euro pro Jahr verdoppelt und will bis 2030 rund 30.000 Schnellladepunkte in Deutschland betreiben.

Kurz zur Statistik: An den 1.000 Standorten befinden sich mehr als 3.500 Ladepunkte, also „nur“ etwa 3,5 Ladepunkte je Standort im Schnitt. Das liegt daran, dass auch eine einzelne Schnellladesäule als „Standort“ gilt, wenn dort keine weiteren Säulen stehen. Die EnBW ist zwar in der Wahrnehmung vor allem für Standorte mit mehreren Schnellladern bekannt, etwa an Autobahn-Raststätten oder seit einigen Jahren an den EnBW-eigenen „HyperHubs“, die im Falle des HPC-Parks am Kamener Kreuz bis zu 52 Ladepunkte an einem Standort bieten. Die deutlich häufigeren Standorte mit einer oder zwei Schnellladesäulen ziehen den Schnitt etwas nach unten. Übrigens: Welcher Standort genau die Nummer 1.000 ist, gibt die EnBW in der Mitteilung nicht an.

Mit dem erhöhten Budget soll der Ausbau aber nicht nur in der Masse, sondern auch in der Leistung vorangetrieben werden – langsamere Ladesäulen baut die EnBW nicht mehr auf, der Fokus liegt auf dem High Power Charging mit 150 kW und aufwärts. Mit den für 2030 geplanten 30.000 Schnellladepunkten will die EnBW „einen relevanten Anteil der bis dahin erforderlichen öffentlichen Ladeinfrastruktur von 130.000 bis 150.000 HPC-Ladepunkte“ in Deutschland stellen.

Fokus auf HPC an Autobahnen, im Handel und der Innenstadt

„Unser kontinuierlicher Ausbau der bundesweiten Schnellladeinfrastruktur, die die Autos aller Hersteller antreibt, trägt entscheidend zum Erfolg einer nachhaltigeren Mobilität bei“, sagt EnBW-CEO Andreas Schell. „Als Unternehmen der Energiewende unterstützen wir so CO2-Einsparungen im Verkehrssektor – heute und in Zukunft.“

Die für die E-Mobilität zuständige Vorständin Colette Rückert-Hennen umreißt die Ausbau-Strategie: „Wir bauen unsere Schnellladeinfrastruktur dort aus, wo sie in den Alltag unserer Kund*innen passt – etwa auf der Fernfahrt, wo sie den Ladestopp mit einer kurzen Rast verbinden, oder beim Handel und in Innenstadtlage, wenn ihr Auto während des Einkaufs auf dem Parkplatz lädt.“

Bei dem Festakt zu den 1.000 Schnellladestandorten hatte die EnBW auch Besuch von Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und dessen Verkehrsminister Winfried Herrmann (beide Grüne). „Als Landesregierung sind wir zum Vorreiter in der E-Mobilität geworden, etwa mit dem Strategiedialog Automobilwirtschaft BW, mit gewaltigen Investitionen in die Schlüsseltechnologien der Energiewende und mit der Landesinitiative E-Mobilität. Doch die Politik braucht starke Partner in der Wirtschaft – und die EnBW ist ein solcher Partner“, so Kretschmann.

Aber auch das Unternehmen hat zu dem Meilenstein eine Nachricht an die Politik, auch wenn sie keinem der Vorstandsmitglieder persönlich zugeschrieben wird. „Um die Rahmenbedingungen für den marktgetriebenen Ausbau der Schnellladeinfrastruktur zu optimieren, sieht die EnBW derzeit insbesondere bei beschleunigten Genehmigungsverfahren und der Bereitstellung öffentlicher Flächen Handlungsbedarf“, schreibt die EnBW.

enbw.com

7 Kommentare

zu „EnBW-Ladenetz umfasst mehr als 1.000 Schnellladestandorte“
Gregor
22.09.2023 um 10:27
Wasserstoff kann einpacken. Wenn jeder beim Einkaufen oder Pause machen problemlos sein Auto laden kann, dann wird jeder abgeholt und niemand muss noch auf Krampf zu einer Tankstelle fahren. Gratulation an EnBW
Heinz Knotter
22.09.2023 um 11:08
jetzt bitte noch die Preise anpassen - dann werden die auch wieder genutzt. Aktuell ist Tesla der Ladepartner meiner Wahl.
Naumann
22.09.2023 um 21:18
Zuerst einmal herzlichen Glückwunsch zum 1000. Schnellladestandort. Ich besitze eine Ladekarte von "EGG " und komme im Raum Gera damit ganz gut zurecht. Jetzt war ich im Bundesland Brandenburg und habe an vier Ladestationen versucht mit dieser Strom zu bekommen, aber leider ohne Erfolg. Die Karte wurde nicht akzeptiert, obwohl damit geworben wird, die Karte an über 40.000 Ladestationen verwenden zu können. Zum Glück hatte ich noch eine andere Ladekarte dabei, die bei allen Ladepunkten akzeptiert wurde. Da ist also noch Luft nach oben. MfG
Gordon
23.09.2023 um 10:23
Der alte Engergieversorger ist auf dem richtigen Weg..., lade gene bei EnBW auch wegen der Zuverlässigkeit.
Keim
23.09.2023 um 14:05
Ist ja alles schön geschrieben viele Stromsaülen sind defekt und der Preis zu Teuerfür KWH
Dirk Henningsen
25.09.2023 um 11:04
Ich habe in den letzten 11 Monaten rund 200 Mal bei EnBW über insgesamt 4,5MWh Strom geladen. Es gab 2 x defekte Ladesäulen und so lange man nicht an den Baumärkten mit 2 Ladesäulen und 4 Ladepunkten lädt, keine Wartezeit oder zu geringe Ladeleistung. Was in letzter Zeit etwas nervt ist, dass zwar an vielen HPCs 300kW steht, doch wenn man laden will nur 150kW oder manchmal auch 225kW angeboten werden, selbst wenn man nicht die Ladeleistung teilen muss. Dadurch muss ich häufig umparken, bis ich eine echte 300kW-Ladesäule gefunden habe. Was noch an den Standorten, vor allem mit wenigen Ladesäulen fehlt, ist ein vernünftiges Lastmanagement über den gesamten Standort. Gerade im Winter laden beim Baumarkt und Co. gerne viele E-Autos sehr langsam, so dass genug Ladeleistung für die vorhanden wären, die schnell laden können. Steht man dann aber mit einem Langsamlader am 300kW Lader gibt es teilweise nur 75kW obwohl der andere nur (noch) 30kW zieht oder man muss sich mit einem anderen am 150kW-Lader 75kW teilen. Was EnBW noch verbessern kann ist der Umgang mit Roamingpartnern. Warum müssen die schlechtere Preise zahlen als die eigenen EnBW-Kunden? Hier nutzt ein Unternehmen seine Marktmacht aus und das trübt für mich das Image von EnBW deutlich ein.
Sig
25.09.2023 um 18:13
macht doch auch Steckdosen an die Bahnparplätze!

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