Kawasaki stellt erste beiden Elektro-Motorräder vor
Kawasaki hat seine ersten beiden Elektro-Motorräder namens Ninja e-1 und Z e-1 präsentiert. Die Ninja-Version verfügt über eine Verkleidung im Stile der größeren Sportmotorräder, bei der Z-Serie handelt es sich um die Naked Bikes des japanischen Herstellers. Unabhängig von der Verkleidung werden sowohl die Ninja e-1 als auch die Z e-1 von einem Elektromotor mit 5 kW Dauerleistung angetrieben. Per „E-Boost“ können temporär bis zu 9 kW mobilisiert werden.
Die Höchstgeschwindigkeit beziffert Kawasaki für beide Modelle mit 99 km/h. Dieses Tempo ist aber nur im Road-Modus mit aktiviertem „E-Boost“ drin. Im Road-Modus sind es maximal 88 km/h, im Eco-Modus gar nur 64 km/h. Die Fahrmodi und der „E-Boost“ werden am rechten Lenkerhebel angewählt.
Als Energiespeicher dienen zwei entnehmbare Akkus, die 72 Kilometer Reichweite im WMTC (World Motorcycle Test Cycle) erlauben sollen. Da verwundert es nicht, dass Kawasaki die beiden E-Motorräder als „für den innerstädtischen Bereich“ bewirbt. Bisher hat sich Kawasaki auf die Fahnen geschrieben, betont sportliche Modelle anzubieten – egal ob im Supersport-, Naked- oder Tourenbereich.
Die Japaner haben sich übrigens bewusst für zwei Akkus entschieden, da diese im Alltag leichter und flexibler transportierbar sind als eine große einzelne Batterie – jeder Akku wiegt elf Kilogramm. Für die Batterien gibt es ein Ladegerät oder eine Dockingstation. Alternativ können die Akkus auch im Fahrzeug geladen werden, hierfür gibt es eine Steckereinheit unter dem Sitz.
Technische Änderungen zu den Testträgern sichtbar
Dass ein Elektro-Motorrad in der Entwicklung ist, hatte Kawasaki bereits im November 2019 verkündet und 2020 einige Details vorgestellt – etwa den damaligen Namen „EV Endeavor“. Danach wurde es aber recht ruhig um das Projekt.
Das mag auch an einigen technischen Änderungen liegen: Der Testträger aus dem Jahr 2019 verfügte noch über ein Schaltgetriebe, 2020 wurde ein Vier-Gang-Getriebe bestätigt. Die beiden Serienmodelle haben jedoch weder Kupplung noch Gangschaltung.
Die Preise sollen in Kürze bekanntgegeben werden. Kawasaki gibt im Moment keinen Hinweis, in welchem Preiskorridor sich die Bikes bewegen werden. Der komplett neu entwickelte Elektroantrieb und das Batteriesystem werden die großen Kostentreiber sein. An anderer Stelle setzt Kawasaki auf bewährte Komponenten, das ABS-System wurde etwa von den Verbrennern der 400-Kubikzentimeter-Klasse übernommen, auch der Gitterrohrrahmen dürfte an diese Modelle angelehnt sein.
Kawasaki plant wie berichtet, bis zum Jahr 2035 alle seine Motorräder für die Märkte in Japan, Europa, den USA, Kanada und Australien zu elektrifizieren. Dazu zählt der japanische Hersteller sowohl rein Batterie-elektrische als auch hybride Motorräder. Mindestens zehn solcher Modelle will Kawasaki bis zum Jahr 2025 einführen.
18 Kommentare