Kombinierte Lade-PV- und Speicher-Förderung startet – Kritik im Vorfeld
Der KfW-Zuschuss 442 „Solarstrom für Elektroautos“ umfasst den Kauf und Anschluss von Ladestation, Photovoltaikanlage und Solarstromspeicher, hier werden bis zu 10.200 Euro bezuschusst. Wichtig ist, dass nur alle drei Komponenten zusammen gefördert werden – ist zum Beispiel bereits eine PV-Anlage auf dem Hausdach montiert, können Wallbox und Heimspeicher nicht separat gefördert werden. Alle Details zu dem Programm haben wir in diesem Artikel zusammengefasst.
Allerdings weist die KfW selbst darauf hin, dass sich „noch kurzfristige Anpassungen in den Anforderungen ergeben“ können. Daher sollen Interessenten die Förderbedingungen im Merkblatt zum Zeitpunkt der Antragstellung beachten – und gegebenenfalls nicht auf ältere Medienberichte, die die „kurzfristigen Anpassungen“ noch nicht berücksichtigt haben. Das gilt natürlich auch für den von uns oben verlinkten Artikel. Die KfW selbst bietet auch einen „Vorab-Check“ an, bei dem Interessenten mit wenigen Klicks herausfinden können, ob sie die Voraussetzungen für die Förderung erfüllen – der Check besteht aus neun Ja/Nein-Fragen.
Wann genau die Antragstellung geöffnet wird, ist noch nicht bekannt – es ist nur von „im Laufe des Vormittags“ die Rede. Mit den 500 Millionen Euro können mindestens 49.000 Anlagen in Eigenheimen gefördert werden – wenn jeweils die maximale Fördersumme abgerufen wird. Liegt die Förderung unter den 10.200 Euro (siehe hier für die genaue Zusammensetzung der Förderung), könnten es einige Anlagen mehr sein. Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist das Interesse an der Förderung bereits jetzt hoch, da das Ministerium täglich „hunderte Anfragen“ erreichen würden. Auch unter unserem alten Artikel gab es viele Kommentare, in denen es aber hauptsächlich um Unklarheiten bei den genauen Förderbedingungen ging – und eben viele Interessenten am Ende doch nicht antragsberechtigt sind.
Aus diesem Grund hat die Verbraucherzentrale Bundesverband das Vorhaben als unsozial kritisiert. „Von dem neuen Förderprogramm profitieren nur Eigentümer von selbst genutzten Wohngebäuden – also genau diejenigen, die eher mehr verdienen und bereits von anderen Förderungen profitiert haben, zum Beispiel von der E-Autokaufprämie“, sagte Verbraucherschützer Gregor Kolbe. „Die Förderung ist somit alles andere als sozial.“ Denn für die 500 Millionen Euro Budget kommen alle Steuerzahler auf – auch wenn sie kein Eigenheim besitzen. Die Verbraucherzentrale kritisiert auch, dass Besitzerinnen und Besitzer von selbst genutzten Eigentumswohnungen mit Stellplätzen nicht förderberechtigt sind.
Dass die KfW-Förderung 442 ein potenziell guter Absatzkanal, aber auch ein Bereich mit hohem Beratungsbedarf ist, haben auch einige Hersteller erkannt. Das Unternehmen GreenAkku hat ein „Solarstrompaket“ angekündigt, und eine Taskforce gebildet, um Interessenten schnell alle Antrags- und Angebotsunterlagen zur Planung, Genehmigung und Montage der neuen Solarstromanlage für E-Autos bereitzustellen.
kfw.de, spiegel.de (Kritik Verbraucherzentrale Bundesverband), konstant.de (GreenAkku-Angebot)
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