LG Chem und Huayou planen mehrere Batteriematerialfabriken
Der südkoreanische Chemiekonzern LG Chem hat eine umfangreiche Kooperation mit der chinesischen Huayou Group zum Einstieg in das Geschäft mit LFP-Kathodenmaterialien vereinbart. Die Unternehmen planen insgesamt vier gemeinsame Anlagen, zwei in Marokko und zwei in Indonesien. Noch handelt es sich aber um eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding), ein verbindlicher Vertrag steht also noch aus.
Die Pläne für die gemeinsamen Vorhaben sind aber klar: In Marokko soll 2026 eine Fabrik für LFP-Kathodenmaterialien mit einer Jahreskapazität von 50.000 Tonnen in Betrieb gehen. Die dort produzierten Materialien sollen nach Nordamerika geliefert und von der US-Regierung im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) subventioniert werden. Marokko hat ein Freihandelsabkommen mit den USA. Details zu dem Joint Venture sind noch nicht bekannt, die Südkoreaner dürften aber aus strategischen Gründen eine Mehrheit halten. „LG Chem und Youshan (eine Huayou-Tochter, Anm. d. Red.) sollen ihren Anteil in Übereinstimmung mit den Bestimmungen der Foreign Entity of Concern (FEOC)-Vorschriften der IRA anpassen“, heißt es in der Mitteilung. Hätten die Chinesen die Mehrheit, wäre das in den USA nicht willkommen.
LG Chem will auch LMFP-Materialien anbieten
LG Chem und Huayou planen in Marokko zudem eine Lithium-Konvertierungsanlage, die ab 2025 jährlich 52.000 Tonnen Lithium in Batteriequalität produzieren und an die LFP-Anlage liefern soll. Die Unternehmen betonen in der Mitteilung, dass man so die vertikale Integration der Kathodenlieferkette von LG verbessern wolle.
Die LFP-Vorhaben in Marokko sind die ersten Lithium-Eisenphosphat-Projekte für LG Chem. Das Unternehmen sieht aber eine „steigende Nachfrage nach LFP-Kathodenmaterialien, die aufgrund ihrer preislichen Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Nickel-Kobalt-Mangan-Kathoden (NCM) immer beliebter werden“. Zusätzlich will LG Chem sein Geschäft künftig auch auf LMFP-Kathodenmaterialien ausweiten, also mit zusätzlich beigemischtem Mangan. Das soll den Energiegehalt und die Leistung im vergleich zu reinen LFP-Materialien verbessern.
Zusätzlich zu den Werken in Marokko haben LG Chem und Huayou Cobalt eine Zusammenarbeit in Indonesien vereinbart. Dabei geht es um eine Hochdruck-Säurelaugungsanlage (HPAL) und eine Vorläuferanlage für Kathodenmaterialien mit einer Produktionskapazität von 50.000 Tonnen pro Jahr.
„Wir werden aktiv auf den aufstrebenden Markt für LFP-Kathodenmaterialien reagieren, wobei das Werk in Marokko unsere globale Basis darstellt“, sagt der CEO von LG Chem, Shin Hak-cheol.“Unser Ziel ist es, eine starke, vertikal integrierte Materiallieferkette zu schaffen – von Rohstoffen über Vorprodukte bis hin zu Kathodenmaterialien – und unseren Status als weltweit führender Hersteller von Batteriematerialien zu festigen.“
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