Kombinierte Lade-PV- und Speicher-Förderung nach einem Tag ausgebucht

Die staatliche KfW-Bank hat das Förderprogramm 442 „Solarstrom für Elektroautos“ nach nur einem Tag gestoppt. Der Grund: Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gewährten Haushaltsmittel in Höhe von 300 Millionen Euro für das Jahr 2023 sind ausgeschöpft.

Bild: Maxim Hopman/unsplash

„Das Förderangebot ist bereits so stark in Anspruch genommen worden, dass die Fördermittel ausgeschöpft sind. Bitte stellen Sie keinen Antrag mehr“, steht auf der Website der Förderbank geschrieben. „Insgesamt wurden rund 33.000 Anträge bewilligt – trotz zwischenzeitlicher technischer Verzögerungen“, erklärt die KfW dort. Sobald über die 300.000 Euro hinaus weitere Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, wird die KfW auf ihrer Website und in ihrem Newsletter darüber informieren. Insgesamt ist für das Förderprogramm wie berichtet ein Budget von 500 Millionen Euro eingeplant, für das Jahr 2023 aber offenbar nur besagte 300 Millionen Euro.

Der KfW-Zuschuss 442 „Solarstrom für Elektroautos“ umfasst den Kauf und An­schluss von Lade­station, Photo­voltaik­anlage und Solar­strom­speicher, hier werden bis zu 10.200 Euro bezuschusst. Wichtig ist, dass nur alle drei Komponenten zusammen gefördert werden – ist zum Beispiel bereits eine PV-Anlage auf dem Hausdach montiert, können Wallbox und Heimspeicher nicht separat gefördert werden.

Die durchschnittliche Zuschusssumme der nun bereits bewilligten 33.000 Anträge liegt übrigens bei 9.090 Euro. Das lässt sich anhand des aufgebrauchten Förderbudgets in Höhe von 300.000 Euro leicht errechnen.

Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing war das Interesse an der Förderung bereits im Vorfeld hoch, das Ministerium sollen täglich „hunderte Anfragen“ erreicht haben. Das Budget wurde nun nach dem Windhundprinzip vergeben. Viele Interessenten dürften an ihren Bildschirmen auf den Startschuss gewartet haben, denn eine konkrete Uhrzeit für die gestrige Öffnung des Programms war im Vorfeld nicht kommuniziert worden.

Es gibt unterdessen auch Kritik an der Förderung von Verbraucherschützern, die das ganze Programm als „unsozial“ kritisieren. „Von dem neuen Förderprogramm profitieren nur Eigentümer von selbst genutzten Wohngebäuden – also genau diejenigen, die eher mehr verdienen und bereits von anderen Förderungen profitiert haben, zum Beispiel von der E-Autokaufprämie“, sagt etwa Gregor Kolbe von der Verbraucherzentrale Bundesverband. „Die Förderung ist somit alles andere als sozial.“ Denn für das Gesamtbudget kommen alle Steuerzahler auf – auch wenn sie kein Eigenheim besitzen. Die Verbraucherzentrale kritisiert auch, dass Besitzerinnen und Besitzer von selbst genutzten Eigentumswohnungen mit Stellplätzen nicht förderberechtigt sind.

tagesschau.de

10 Kommentare

zu „Kombinierte Lade-PV- und Speicher-Förderung nach einem Tag ausgebucht“
Holger
27.09.2023 um 12:35
Das ganze ist ein Witz und man sollte sein Elektroauto wieder verkaufen. Den ganzen Tag habe ich es probiert und um 2 Uhr morgens war der Topf leer. Bin zwei mal bis auf absenden gekommen und es ging nicht Hoppla.......ging garnicht
Chris
28.09.2023 um 08:18
Genau so war es bei mir auch! 50 mal immer: Hoppla Rechtsmittel unmöglich, da „kein Rechtsanspruch!“ Und bei den nä 200mio werden nicht mal die Berücksichtigt die Vorgestern den ganzen Tag verballert haben sondern wieder neues Spiel neues Glück! Das ist absurd! VG
Zolar
27.09.2023 um 20:04
Absolut skandalös, was sich die KfW hier erlaubt hat.Da bei Beantragung keinerlei Nachweise hochgeladen werden mussten, werden sicher zunächst viele zum Zuge gekommen sein, die gar keinen Anspruch haben. Man musste ja eigentlich bereits verbindlich ein E-Fahrzeug bestellt haben und ein Angebot von einer Fachfirma vorliegen haben. Die Vernünftigen sind hier die Dummen. Wenn die KfW sauber arbeitet, werden sicher 50 % der Förderzusagen nicht ausgezahlt werden können, da kein Anspruch besteht. Um das sicherzustellen müsste aber der Bundesrechnungshof und die EU-Wettbewerbskommission eingeschaltet werden. Ansonsten steht zu befürchten, dass das Geld einfach ausgeschüttet wird, weil alles andere nicht darstellbar ist und die Fehlplanung von KfW-Bankern mit 30.000 Monatsgehalt offenkundig würde.Die Antragssoftware war zudem fehlerhaft und man bekam nur eine Förderzusage, wenn man falsche Angaben machte. Man konnte den Antrag nur abschicken, wenn man bidirektionales Laden als Möglichkeit angekreuzt hat. Das kann aber nur eine Wallbox von 100? am Markt, die kaum lieferbar ist.Anlagen mit über 10 kWP ergaben auch keinen Förderbetrag, obwohl das so nicht in den Förderbestimmungen stand. Man musste also schwindeln, wenn das Angebot der Fachfirma 12 KwP vorsah, durfte man nur max. 10 kWP eintragen, da der Förderbetrag von der Software sonst mit 0 € errechnet wurde, mit der Folge, dass man den Antrag nicht verschicken konnte. Man musste also auch hier falsche Angaben machen.Ich gehe mal davon aus, dass das auch viele so gemacht haben.Trotzdem war der Antrag am 26.09 18 17 Uhr final nicht zu verschicken.
André
28.09.2023 um 22:58
Das das Alles nicht in Ordnung war finde ich auch. Allerdings finde ich es auch nicht gut wenn das Programm gestartet wird wen die meisten normalen Leute arbeiten sind. Ich habe es auch versucht. Und bin auch gescheitert. Werde nun halt meinen neues E- Auto an der Steckdose mit sauberen Kohlestrom laden. Mich würde ja mal Interessieren wann denn der Topf wirklich leer war. Habe von 18 -23.30 Uhr probiert. Ob er da schon leer war ??? Das das Hochladen von Bestätigungen und Kostenvoranschlag nicht nötig war fand ich auch komisch. Des weiteren würde ich gern mal wissen wie viele Menschen gescheitert sind. Aber das wird wohl eine Dunkelziffer bleiben. Naja hab mich genug darüber aufgeregt und bin langsam wieder am runterfahren.
Chris
28.09.2023 um 08:24
Guten Morgen, vielen Dank für diese Erläuterungen- dann ist es ja wirklich so, der ehrliche ist auch noch der Dumme! >50x hoppla da ist ein techn. Problem aufgetreten und jetzt lese ich dass es an den ehrlichen Angaben lag ( Normale Wallbox und 11kWp ) das ist ja ein Skandal! Dagegen sollten dann aber doch Rechtsmittel einlegbar sein! Zumal es exakt so ist wie sie schreiben, dass nur mind 5kWp gefordert waren und nicht max 10kWp!) Sehr traurig!!! Zumindestens das Verkehrsministerium von Herrn Wissing sollte man informieren!
CleWo
28.09.2023 um 09:47
Ich habe es auch den ganzen Tag bis spät in die Nacht versucht und bin immer am letzten Schritt absenden gescheitert. Am nächsten Morgen hatte ich eine Förderzusage im Email? Unglaublich was da abgeht. Peinlich ist kein Ausdruck.
Steffen Köllner
29.09.2023 um 10:01
Die digitale Welt lässt grüßen...ich würde noch ein paar 100 Milliarden für diesen irrsinnigen Weg ausgeben in die Digitalisierung...auf dem Weg das normale Leben abzuschaffen!
G. Ahrens
28.09.2023 um 10:26
Die größte Unfug-Idee aller Zeiten. Gescheiter ist es, wenn das Monopol der Lokalen Energieversorger gebrochen wird!! Keine Strom-Abgabe-Begrenzung und freie Stromabnehmer-Wahl in ganz D mit freien ausgehandelten Verträgen.Denn dann knalle auch ich mir soviele Solarmodule auf das Dach was draufpasst und kaufe auch einen 6 kWh Stromspeicher um nachts meinen Stromüberschuss zu frei vereinbarten Preisen (Jahresvertrag) mit irgend jemand in Deutschland für z.B. 25 ct/kWh zu verkaufen. - Da will ich einen Vertrag über z.B. 3.000 kWh p.a. mit jemand vereinbaren können für den ich nichts an den lokalen Versorger bezahlen will. Oder ich will mein MFH mit 4 Wohnungen in Irgendwo in Bayern damit 2.500 kWh p.a. mit Heizungsstrom, Treppenhauslicht, TV-Anlage ect. günstig versorgen. Solange das nicht geht - was die Grundversorger nämlich selber machen - macht der ganze Spuk keinen Sinn. - Nür für die eigenen 2.500 kWh p.a.Selbstverbrauch ist das Solardach Unfug. - Das Monopol muss gebrochen werden, dann wird das Solardach zum Selbstläufer der dezentralen Energieversorgung in ganz D.
Marko Junker
28.09.2023 um 11:29
Mal wieder hat die FDP auf schäbigste Art und Weise bewiesen, dass es ihr nur um Gut Besservsrdienende und Reiche geht. Totaler Schwachsinn eine solche Förderung, für ein Klientel, was dieses Geld nicht benötigt, zumal es eh nur um die 50000 Einheiten/Förderobjekte sind. Also ein zu vernachlässigender Anteil. Das ist Populismus, Wählerstimmenfang etc .Warum kümmert sich der Wissing nicht mal um eine Subventionierung/Förderung des Mittelstands und von Verdienenden unterhalb der Besserverdienenden, damit diese Bürger ein preiswertes, besser noch sehr preiswertes, Elektroauto erwerben können❓❓❓❓❗❗❗❗❗
Heinz
28.09.2023 um 14:02
Also ich halte das Windhundprinzip für diskriminierend gegenüber - Bürgern, die nicht online bentragen können / wollen - (Fach-)arbeitern, die zur Startzeit ihr Geld verdienen, um sich solche Investititonen leiten zu könnenund dann ist die KFW nicht mal im Stande eine vernünftige IT aufzusetzen. Ich hoffe es rafft sich mal jemand auf und klagt wegen Diskrminierung.electrive.net Sammelklage?

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