Niederlande legen Förderung für Wasserstoff-Mobilität auf
Die niederländische Regierung hat das Programm diese Woche vorgestellt. Es handelt sich allerdings noch nicht um die Endfassung, denn der Entwurf tritt nun zunächst in eine Konsultationsphase ein. Wenn es nach dem Kabinett geht, sollen Unternehmen ab März 2024 Zuschüsse aus dem Wasserstoff-Programm beantragen können. Jeder Antrag müsse eine Tankstelle in den Plan einbeziehen, einschließlich der Anschaffung von genügend Lkw oder Transportern, um die Tankstelle von Anfang an profitabel zu machen. „Im Durchschnitt werden dafür zehn bis 15 H2-Lkw benötigt“, erklärt die Regierung. In der Praxis bedeute dies häufig, dass sich Transportunternehmen und Tankstellenbesitzer bei einem Förderantrag zusammenschließen.
Für jede Wasserstofftankstelle sollen Unternehmer konkret einen Zuschuss in Höhe von 40 Prozent der Baukosten erhalten. Pro Lkw oder Transporter soll der Zuschuss 80 Prozent der Preisdifferenz zur Dieselvariante betragen. Voraussetzung für die Tankstellen ist, dass dort sowohl Lkw als auch Pkw tanken können und dass sie öffentlich zugänglich sind.
Wasserstoff soll so zu einer „ernstzunehmenden Alternative für Unternehmer werden, die neben dem Batterie-betriebenen Elektroantrieb auf saubere Weise vorankommen wollen“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.
Staatssekretärin Vivianne Heijnen kommentiert: „Wasserstoff kann sich damit wirklich durchsetzen. Das Versprechen von Wasserstoff besteht seit Jahren. Gerade für Unternehmer, die mit einem schwereren Fahrzeug, etwa einem Lkw, über längere Strecken sauber fahren wollen, kann Wasserstoff ideal sein. Aber dann muss es auch Tankstellen geben und eine große Auswahl für Unternehmer. Es ist an der Zeit, dafür zu sorgen, dass Wasserstoff sein Versprechen einlöst.“ Die Förderung der Kombination von Tankstelle und Fahrzeugen beende dabei die Henne-Ei-Diskussion.
Das Förderprogramm soll von 2024 bis 2028 laufen und mit einem Budget von 125 Millionen Euro ausgestattet werden. Die dadurch schätzungsweise 40 ermöglichten H2-Tankstellen sollen „ein flächendeckendes Netz“ bilden, was „auch den europäischen Vorgaben entspricht“, wie es in der Mitteilung heißt. Die EU hat über die Alternative Fuels Infrastructure Regulation (AFIR) bekanntlich unter anderem festgelegt, dass bis 2031 mindestens alle 200 Kilometer Wasserstofftankstellen entlang von Hauptrouten errichtet werden müssen.
Für die Niederlande bedeute diese Regelung, dass mindestens 30 Wasserstofftankstellen errichtet werden müssen, die sich über das ganze Land verteilen, so die Staatsministerin. Europa stelle zudem Anforderungen an diese Tankstellen was die Größe, Kapazität und Zugänglichkeit angeht. Derzeit gibt es in den Niederlanden 17 Wasserstofftankstellen, von denen vier die europäischen Anforderungen bis 2030 erfüllen.
rijksoverheid.nl (auf Niederländisch)
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