Terra Motors will in Tokio 1.000 HPC-Standorte errichten
Bei Terra Motors handelt es sich um einen japanischen Hersteller von Elektrofahrzeugen und Ladeinfrastruktur, der laut dem Portal Nippon.com bereit ist, über 10 Milliarden Yen (umgerechnet rund 63,5 Millionen Euro) in den Aufbau eines Schnellladenetzes in Tokio zu investieren. Ziel sei, vor allem 150-kW-Lader an kommerziellen und öffentlichen Standorten sowie auf Parkplätzen lokaler Behörden zu installieren, heißt es.
Künftig soll Terra Motors auch über Tokio hinaus aktiv werden wollen. Laut dem Portalsbericht plant das Unternehmen auch in städtischen Gebieten der Präfekturen Aichi, Osaka und Fukuoka den Aufbau analoger Schnellladestationen.
Mit einem geringen einstelligen Neuzulassungsanteil hinkt Japan beim Markthochlauf von Elektroautos im globalen Vergleich hinterher – trotz einiger Förderungen. Für die Zurückhaltung der Verbraucher wird zum Teil der Mangel an öffentlichen Ladestationen angeführt. Nach Angaben der Internationalen Energieagentur (IEA) gab es 2021 in ganz Japan etwa 29.000 öffentliche Ladestationen. In Südkorea (mit einer kleineren Gesamtbevölkerung) gab es 107.000 Ladestationen.
Vor diesem Hintergrund hat Japans Regierung Anfang dieses Monats ihr Ausbauziel für Ladeinfrastruktur von zuvor 150.000 auf 300.000 Ladepunkte bis zum Jahr 2030 verdoppelt. Auch die Verkürzung der Ladezeiten ist Teil des neuen Plans der Regierung. Denn: Etwa 60 Prozent der derzeit im Land verfügbaren Schnelllader leisten weniger als 50 kW. Die durchschnittliche Leistung der Schnelllader soll deshalb wie berichtet von derzeit durchschnittlich 40 kW auf 90 kW angehoben werden. Vor diesem Hintergrund will das Land seinen Straßenverwaltungen „entsprechende Subventionen anbieten, um die Installation von Schnellladestationen zu fördern“.
Auch die Abrechnung von Ladevorgängen soll geändert werden. Die Tarife richten sich in Japan derzeit in der Regel nach der Ladedauer. Bis zum Ende des Haushaltsjahres 2025 will die Regierung ein System einführen, bei dem nach der geladenen Strommenge abgerechnet wird. Und: Japans Regierung plant wie berichtet bereits als weiteren Anreiz, die Sicherheitsvorschriften für Schnellladestationen mit mehr als 200 kW Leistung zu lockern, um deren Installation weniger kostenintensiv zu machen.
In Japan soll der Verkauf von Verbrennerfahrzeugen ab 2035 verboten werden – also analog zum Zeitpunkt in der EU. Aber: Weiterhin erlaubt sein werden elektrifizierte Fahrzeuge, sogenannte xEV. Dazu zählt Japan auch Hybridfahrzeuge, die in dem Land bereits heute einen hohen Anteil am Absatz haben. Wie die Zeitung „Yomiuri Shimbun“ Anfang September berichtete, wurden im Geschäftsjahr 2022 (Anfang Mai 2022 bis Ende April 2023) im Innland 77.000 rein elektrische Autos verkauft, was zwei Prozent aller Pkw entspricht.
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