Volvo liebäugelt mit XFC-Zellen von StoreDot

Volvo Cars will die sogenannten XFC-Zellen von StoreDot auf die Anforderungen seiner künftigen Elektroautos anpassen. Dafür kooperieren beide Seiten bei der Entwicklung. Die Lieferung der ersten Muster an den Autobauer ist für 2024 geplant.

Bild: Volvo

Der israelische Batterieentwickler StoreDot hat mit Volvo Cars einen mehrjährigen Vertrag für die Batteriezellen-Entwicklung unterzeichnet. Die Kooperation unter Einbeziehung von Experten beider Seiten soll modifizierte XFC-Zellen hervorbringen, die für die künftigen Elektroautos von Volvo Cars maßgeschneidert werden. Die XFC-Zelle soll sich unter anderem durch ihre extreme Schnellladefähigkeit auszeichnen – im Mai 2022 hatte StoreDot einen Ladevorgang auf 86 Prozent in zehn Minuten demonstriert, im Oktober wurde der Nachweis über eine Haltbarkeit von 1.000 Schnelllade-Zyklen bei produktionsbereiten Zellen vermeldet. Dabei handelte es sich um Pouch-Zellen, es sind aber auch 4680-Rundzellen angekündigt.

Volvo Cars ist schon länger an der Technologie interessiert. 2022 tätigte der Hersteller ein strategisches Investment in StoreDot. Eine eigene Serienproduktion von Zellen plant Volvo Cars ja bekanntlich ab 2026 zusammen mit Northvolt. Beide Unternehmen haben gerade mit dem Bau einer 50-GWh-Fabrik in Göteborg begonnen. Ab wann die für Volvo modifizierte XFC-Zelle serienreif sein könnte, geben die Partnern nicht bekannt.

StoreDot hat aber grundsätzlich ambitionierte (Zeit-)Pläne. Im Januar 2023 teilten die Israelis mit, dass ihre schnell ladbaren siliziumdominierten Batteriezellen von 15 Automarken aus Europa, Asien und den USA unter realen Bedingungen getestet werden. Die StoreDot-Zellen sollen wie berichtet dann auch auf diesen drei Kontinenten in bestehenden und künftigen Batteriefabriken von Automobilpartnern produziert werden. StoreDot selbst plant keine eigenen Produktionsstätten. Dieser Ansatz gewährleiste den Kunden „eine Just-in-time-Belieferung an ihren eigenen Standorten“. Erste Produktionen sollen bereits im Laufe des Jahres 2024 hochfahren, wie das israelische Unternehmen im Mai kund tat.

Bei wem konkret, sagt StoreDot nicht. Aber seit 2021 existiert eine Partnerschaft mit dem chinesischen Zellhersteller Eve Energy – und bereits damals wurde das Ziel einer Serienfertigung im Jahr 2024 genannt. Eve Energy verfügt über Werke in China und baut weitere. Für Europa wurde im Januar diesen Jahres eine strategische Zusammenarbeit mit dem angehenden Zellhersteller Italvolt verkündet, um die XFC-Zellen von StoreDot in Italien zu fertigen. Welche Autobauer die Zellen aktuell testen, ist nicht publik. Es gilt aber als sehr wahrscheinlich, dass die eigenen Investoren MercedesVinFast, Polestar und Ola Electric zu diesen Testkunden gehören.

StoreDot hatte 2022 seine strategische Technologie-Roadmap „100inX“ vorgestellt, in der die nächsten drei Technologie-Generationen angekündigt wurden. Bis 2024 soll die „100in5“-Batterie kommen – eine  siliziumdominierten XFC-Zelle, die Strom für 100 Meilen (160 km) in fünf Minuten laden kann. Die Semi-Solid-State-Zelle „100in3“ soll bis 2028 kommen, die „100in2“ als „Post-Lithium-Architektur“ soll 2032 an Automobilhersteller geliefert werden.

Javier Varela, COO und stellvertretender CEO von Volvo, kommentiert den frisch unterzeichneten Entwicklungs-Deal wie folgt: „Volvo Cars ist bereits ein strategischer Investor bei StoreDot, aber diese neu vereinbarte Zusammenarbeit geht unsere Beziehung noch einen Schritt weiter. Wir freuen uns, gemeinsam an der Entwicklung fortschrittlicher Musterzellen für unsere zukünftigen Elektrofahrzeuge zu arbeiten.“ Es gebe noch viel zu tun, aber die Möglichkeiten, gemeinsam spannende neue Ladetechnologien zu entwickeln, seien riesig.

„Dies ist eine äußerst bedeutsame Vereinbarung sowohl für StoreDot als auch für Volvo Cars“, äußert StoreDot-CEO Doron Myersdorf. „Unsere Teams arbeiten jetzt zügig zusammen und entwickeln B-Musterzellen für die vollelektrischen Architekturen der nächsten Generation von Volvo Cars. Es gibt eine riesige Menge davon.“

prnewswire.com

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