Livista pachtet Areal für Lithium-Raffinerie in Emden

Livista Energy will im niedersächsischen Emden eine Lithium-Raffinerie bauen - und hat nun den Zuschlag für die Nutzung einer 32 Hektar großen Fläche am Wybelsumer Polder erhalten. Dabei handelt es sich um ein hafennahes Gelände. 

Rendering: Livista

Livista Energy und der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports unterzeichneten am 2. Oktober den Pachtvertrag für das Areal nahe des Nordufers der Ems. Ab 2026 soll die Raffinerie Lithiumerz in Lithium umwandeln und die E-Auto-Industrie Europas beliefern. Das in Luxemburg ansässige Unternehmen Livista Energy Europe hatte Emden bereits im Juni als Standort publik gemacht. Mit dem nun frisch unterschriebenen Pachtvertrag wird das Bauvorhaben konkret. Zuvor hatte bereits das Bundesland Niedersachsen seine Unterstützung zur Umsetzung des Projekts am Standort Emden zugesagt.

„Unsere erste Anlage wird genügend Lithium in Batteriequalität für die Produktion von 850.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr liefern“, äußert Daniel Bloor. „Durch die Ansiedlung in Deutschland, einem Land mit einer so klaren Politik in Richtung Elektrifizierung und Batteriezellenproduktion, werden wir kürzere, sauberere und nachhaltigere Lieferketten sowie Resilienz schaffen.“ Auch der Zugang zu einem hohen Volumen an erneuerbaren Energien habe die Entscheidung der Livista für diesen Standort geprägt.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies betont, dass die Ansiedlung von Livista sein Bundesland in seiner Rolle als Vorreiter von Zukunftstechnologien stärke und einen weiteren Meilenstein im Rahmen der Transformation zur E-Mobilität setze. „Die Lithium-Produktion in Emden ist eine große Chance für die Zusammenarbeit der niedersächsischen, deutschen und europäischen Industrie. Ich bedanke mich bei Livista, der Stadt Emden und bei NPorts, die in der zurückliegenden Zeit intensive Gespräche geführt haben. Das ist ein guter Tag für den Wirtschaftsstandort Emden.“

Im Frühsommer hatte Livista den Bau einer Lithium-Raffinerie in Deutschland erstmals angekündigt. Publik machte das Unternehmen schon zu jenem Zeitpunkt, dass die Anlage 2026 in Betrieb gehen und bis zu 40.000 Tonnen Lithiumprodukte in Batteriequalität pro Jahr herstellen soll – dem Unternehmen zufolge genug für die Akkus der genannten rund 850.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr.

 

Weiter kündigte Livista seinerzeit an, die Produktionskapazität langfristig verdoppeln und noch eine zweite Anlage hochziehen zu wollen. Die Vorprüfung für eine zweite Raffinerie auf der Grundlage des ersten Raffinerie-Entwurfs wird laut Livista parallel durchgeführt. Einen konkreten Standort für die zweite Anlage nennen die Luxemburger aber weiterhin nicht.

Was sie dagegen hervorheben, ist, dass die Anlagen in der Lage sein werden, alle Arten von Lithium-Quellen beziehungsweise -Rohstoffen zu veredeln, darunter Spodumen-Gestein aus Australien und Afrika, Solen aus Südamerika und Lithium-Zwischenprodukte – wie Li-Sulfat oder Li-Carbonat in technischer Qualität – aus recycelten Batteriematerialien. Vor diesem Hintergrund sollen in der Emdener Anlage bis 2030 zur Hälfte recycelte Vorprodukte veredelt werden.

Ziel ist es laut Livista „eine kritische Lücke in Europas Lieferketten für Elektrofahrzeuge und Batterien zu schließen, da derzeit alle Lithiumraffinerien in Asien betrieben werden“. Die neuen Anlagen sollen es europäischen Auto- und Batterieherstellern ermöglichen, künftig wahrscheinlich in Kraft tretende EU-Vorgaben zu erfüllen.

livista.energy

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