Italien erwägt wohl E-Auto-Förderung nach französischem Vorbild

Nachdem Frankreich kürzlich neue Regeln für die E-Auto-Subventionierung ab dem 1. Januar 2024 angekündigt hat, liebäugelt Italien offenbar mit einem ähnlichen Vorgehen. Kern des neuen Ansatzes ist es, den Umweltbonus der E-Autos nach deren CO2-Fußabdruck zu staffeln. 

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Bild: Daniel Bönnighausen

Die Regierung Italiens soll die neuen französischen Subventionsregeln für „vernünftig“ halten und eine solche Option prüfen. Das sagten zwei Insider gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. In Italien regiert aktuell eine Rechts-Koalition aus Fratelli d’Italia, Lega und Forza Italia. An der Spitze des Kabinetts steht Giorgia Meloni.

Im Frühjahr 2022 gab die Regierung bekannt, für die Jahre 2022, 2023 und 2024 jährlich 650 Millionen Euro für Anreize zum Kauf elektrifizierter und schadstoffarmer Fahrzeuge bereitstellen zu wollen. Privatpersonen erhalten für den Kauf eines bis zu 35.000 Euro netto kostenden Elektroautos aktuell einen Zuschuss von bis zu 3.000 Euro. Laut Reuters äußerte Italiens Industrieminister Adolfo Urso im September, dass die Italiener 80 Prozent der Anreize für den Kauf von importierten hergestellten Fahrzeugen genutzt hätten und dass eine Überarbeitung des Anreizrahmens sowohl die Umstellung auf umweltfreundlichere Fahrzeuge als auch die nationale Automobilproduktion fördern sollte.

Die Neuregelung der E-Auto-Subventionen in Frankreich sieht bekanntlich die Einführung eines Punktesystems auf Basis diverser Umweltkriterien vor, zu denen nicht nur die Eigenschaften des Fahrzeugmodells selbst einschließlich seines Gewichts gehören, sondern auch die Herkunft und Umweltauswirkungen der verwendeten Materialien (inklusive der Batterie) sowie die Umweltbilanz des Montagewerks und der Transportwege bis zum Verkaufsort. Die neuen Regelungen zielen indirekt darauf ab, die Einfuhr chinesischer Fahrzeuge nach Frankreich zu begrenzen, die mit den im Land und in Europa hergestellten Fahrzeugen konkurrieren. Denn: In China, das 60 Prozent seines Stroms aus Kohle produziert und die Fahrzeuge weit transportieren muss, werden viele Hersteller die Kriterien wohl nicht erfüllen.

Die Europäische Kommission stößt parallel übrigens ihre angekündigte Untersuchung zu Importen von Elektrofahrzeugen aus China an. Offiziell ist von einer „Antisubventionsuntersuchung“ die Rede. Das Gremium skizzierte diese Woche seinen Zeitplan und sein Vorgehen.
reuters.com

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