Factorial Energy stellt 100-Ah-Feststoffzelle für Tests bereit
Factorial Energy hat nach eigenen Angaben A-Mustern seiner Lithium-Metall-Zellen zu Testzwecken am globale OEMs übergeben. Die genannten drei Hersteller dürften ohne Zweifel darunter sein. Die Zellen seien ein entscheidender Schritt in Richtung Serienproduktion und es handele sich um die weltweite erste Lieferung von Lithium-Metall-Zellen mit über 100 Ah, die die Sicherheitstests der Norm UN 38.3 bestanden haben, teilt Factorial mit.
Die Auslieferung der A-Muster der 100+Ah-Zelle bezeichnet Siyu Huang, CEO von Factorial Energy, als Fortschritt auf dem Weg zur Kommerzialisierung. „Factorial ist bestrebt, die Zeitvorgaben der Automobilindustrie einzuhalten und Festkörperbatterien zu produzieren, die den höchsten Standards der Branche entsprechen. Wir sind weiterhin führend bei der Entwicklung eines bahnbrechenden Produkts und freuen uns darauf, dass unsere Festkörperbatterie-Technologie es den Automobilherstellern ermöglicht, ihren Kunden leistungsstärkere und sicherere Elektrofahrzeuge anzubieten.“ Die genannten „Zeitvorgaben“ werden allerdings nicht weiter präzisiert. Somit ist offen, wann der US-Entwickler mit der Marktreife seiner Technologie rechnet.
Kurz zur Einordnung: Factorial hat seit 2021 Entwicklungsvereinbarungen mit Mercedes-Benz, Stellantis und Hyundai-Kia am Laufen. Im April desselben Jahres kündigte das US-Unternehmen erstmals eine 40-Ah-Zelle mit Festelektrolyt an, die E-Autos zu einer um 20 bis 50 Prozent höheren Reichweite verhelfen soll. Im Juli 2021 wurden dann erste Resultate der Testläufe veröffentlicht. Demnach ist es gelungen, bei einer 40-Ah-Zelle bei 25 Grad Celsius eine Kapazitätserhaltungsrate von 97,3 % nach 675 Zyklen zu erzielen. Aktuellere Daten werden nicht genannt.
In einer Mitteilung aus diesem Frühjahr bezeichnete Factorial seine „FEST“ genannte Technologie (Factorial Electrolyte System Technology) als „bahnbrechend“, da sie „eine größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bietet“. Außerdem soll für ihre Produktion bestehende Anlagen zur Lithium-Ionen-Batterieherstellung genutzt werden können.
Vergangenes Jahr startete das Unternehmen auch den Bau einer neuen Entwicklungs- und Produktionsstätte in Methuen, einem Vorort von Boston in Massachusetts. Die Mittel dazu stammen unter anderem aus einer Anfang 2022 abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar, die Stellantis und Mercedes-Benz seinerzeit anführten. In der aktuellen Mitteilung gibt Factorial an, dass die Einrichtung im Großraum Bosten nun auch eröffnet worden sei.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass Factorial im Frühjahr auch eine Präsenz in Deutschland eröffnet hat, konkret in München. Es handelt sich dabei um die erste von der Firma geschaffene Anlaufstelle in Europa.
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