Ionway baut Kathodenmaterial-Werk in Polen

Ionway, das neu gegründete Batteriematerial-Joint-Venture von Volkswagen und Umicore, hat den ersten Standort für die Herstellung von Kathodenmaterialien festgelegt. Das neue Werk entsteht im polnischen Nysa und wird an die bestehende Kathodenmaterialfabrik von Umicore angrenzen. Die Bauarbeiten sollen beginnen, sobald das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist.

Bild: Volkswagen AG

Das Joint Venture Ionway mit Sitz in Brüssel hatte erst Ende vergangener Woche offiziell seinen Betrieb aufgenommen. Bereits bei der ersten Ankündigung des Joint Ventures von PowerCo und Umicore im Dezember 2021 hieß es, dass 2025 eine Produktion im Umfang von 20 GWh anlaufen solle, die finale Kapazität soll 160 GWh betragen. Der Standort der Produktion wurde seinerzeit noch nicht genannt.

Im September 2022 hatte Umicore seine eigene Kathodenmaterial-Produktion in Nysa in Polen eröffnet – zu den Kunden für Kathodenmaterial gehört auch ACC, das Batterie-Joint-Venture von Stellantis, Total und Mercedes-Benz. Dieses Projekt betreibt Umicore in Eigenregie parallel zu den Plänen von Ionway voran – auch wenn sich durch die Ansiedlung beider Projekte am gleichen Standort natürlich Vorteile bei der Logistik und Personal-Rekrutierung ergeben.

Bei Ionway sollen den aktuellen Angaben zufolge bis Ende des Jahrzehnts (also nicht bis zum Produktionsbeginn) 900 Arbeitsplätze entstehen. Derzeit laufen die Vorbereitungen des Geländes, die Planung und Genehmigung. Die Bauarbeiten selbst sollen beginnen, sobald das Genehmigungsverfahren abgeschlossen ist. Einen erwarteten Zeitrahmen hierfür nennt VW in der Mitteilung nicht, auch ein geplanter Produktionsbeginn im Ionway-Werk wird in der Mitteilung nicht genannt – die Angabe von 2025 stammt wie oben erwähnt noch aus dem Dezember 2021. Volkswagen bestätigt aber, dass die für 2025 geplante Zellproduktion in der PowerCo-Batteriefabrik in Salzgitter „durch die bestehenden Produktionskapazitäten von Umicore in Nysa“ gesichert sei.

Die Standortentscheidung ist aber nicht nur wegen der bestehenden Umicore-Anlage gefallen, VW nennt in der Mitteilung auch die „strategische Lage mit Zugang zu erneuerbaren Energiequellen für die Produktion sowie auf qualifizierte Fachkräften und die Unterstützung durch die polnische Regierung“. Die Regierung fördert die Fabrik mit 350 Millionen Euro in Form von Barzuschüssen. Von den veranschlagten 1,7 Milliarden Euro müssen PowerCo und Umicore somit 1,35 Milliarden Euro bis Ende des Jahrzehnts selbst stemmen.

Mit der CAM-Anlage von Umicore in der Nachbarschaft wird das Ionway-Werk auch von dem Zugang zu den Rohstoffen aus den Umicore-Raffinerien in Finnland profitieren können. Ionway will in Polen „Hochleistungs-CAM herstellen und an die europäischen Batteriezell-Gigafabriken von PowerCo liefern. Wo die ebenfalls angekündigte Produktion von Vorläufermaterialien (pCAM genannt) angesiedelt werden soll, steht noch nicht fest. Laut VW soll diese Entscheidung zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben werden.

„Wir freuen uns sehr über die heutige Ankündigung, da sie den ersten operativen Schritt von Ionway und einen wichtigen Schritt für den Ausbau der integrierten europäischen Wertschöpfungskette für Batteriematerialien von Umicore darstellt“, sagt Mathias Miedreich, CEO von Umicore. „Wir sind dankbar, dass die polnische Regierung Ionways Entscheidung für Nysa unterstützt. Der strategische Standort der Batteriematerialfabrik des Joint Ventures in Polen, direkt neben der Umicore-Batteriematerialfabrik, die nach wie vor einzigartig in Europa ist, wird den Übergang zu wirklich nachhaltigem elektrischem Fahren weiter vorantreiben.“

„Ionway gibt PowerCo und Umicore einen wesentlichen Vorsprung auf dem schnell wachsenden Markt für Elektromobilität in Europa“, sagt Jörg Teichmann, Chief Purchasing Officer der PowerCo. „PowerCo hat mitgeschaffen, wonach es gesucht hat: einen Lieferanten für Batteriematerialien, der auf Basis verantwortungsvoll beschaffter Rohstoffe Produktionskapazitäten für eine zuverlässige und wettbewerbsfähige Produktion von Vorstufen- und Kathodenmaterialien sichert und aufbaut.“

volkswagen-newsroom.com

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