Zulieferer: Schaeffler will mit Vitesco-Übernahme eMobility-Marktführer werden

Der deutsche Zulieferer Schaeffler will den Antriebshersteller Vitesco vollständig übernehmen. In der Sparte eMobility sollen die komplementären Kompetenzen von Schaeffler und Vitesco gebündelt werden – mit der Ambition, einen Marktführer im Bereich der Elektromobilität zu schaffen.

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Bild: Schaeffler

Der Vorstand der Schaeffler AG hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats beschlossen, ein öffentliches Erwerbsangebot für alle ausstehenden Aktien der Vitesco Technologies Group AG abzugeben, wie das Unternehmen mit Sitz in Herzogenaurach mitteilt. Im vergangenen Jahr hatte Schaeffler seine Beteiligung an Vitesco bereits auf 49,99 Prozent aufgestockt. Das nun beschlossene Erwerbsangebot sei „der erste Schritt einer geplanten dreistufigen Transaktion, die zu einer Verschmelzung der Vitesco Technologies Group AG auf die Schaeffler AG führen soll“.

Konkret wird Schaeffler den Aktionären von Vitesco wird eine Barabfindung in Höhe von 91 Euro pro Aktie anbieten, also ein Aufschlag von 21 Prozent zum Schlusskurs am 6. Oktober. Für Aktionäre, die seit der Abspaltung von der Continental AG in Vitesco investiert sind, ergibt sich eine Prämie von rund 52 Prozent auf den erstmaligen Kurs der Vitesco-Aktie von 59,80 Euro am 16. September 2021.

Vor allem in der kombinierten eMobility-Sparte hat Schaeffler große Pläne: Werden bereits heute die beiden Sparten von Schaeffler und Vitesco zusammengerechnet, ergibt sich ein pro-forma Auftragsbestand von 40 Milliarden Euro. Mittelfristig soll ein eMobility-Marktführer mit „solider Profitabilität und hohem Wachstumspotenzial“ entstehen.

Schaeffler sieht in den Plänen eine „überzeugende strategische Logik“: „ Insbesondere bei der Elektrifizierung verfügen Schaeffler und Vitesco über ein sehr komplementäres Technologieportfolio, das es dem kombinierten Unternehmen ermöglichen wird, in diesem Bereich eine lückenlose Produktpalette anzubieten und so das beschleunigte Wachstumspotenzial der Elektromobilität zu nutzen“, heißt es dazu in der Mitteilung. Weitere Bereiche des kombinierten Unternehmens nach der Vitesco-Übernahme wären Powertrain & Chassis für konventionelle Antriebe und Fahrwerksysteme, Vehicle Lifetime Solutions für das Aftermarket-Geschäft und die Sparte Bearings & Industrial Solution, die aus der bisherigen Sparte Industrial und dem Unternehmensbereich Automotive Bearings bestehen wird.

„Mit dem heutigen Angebot gehen wir einen nächsten wichtigen Entwicklungsschritt. Durch den Zusammenschluss von Schaeffler und Vitesco wollen wir eine führende Motion Technology Company mit vier fokussierten Sparten schaffen, die sich durch ein ausgewogenes, gut diversifiziertes Portfolio und relevante Größe in allen vier Sparten auszeichnet“, sagt Klaus Rosenfeld, Vorstandsvorsitzender der Schaeffler AG. „Dazu gehört ein erstklassiger E-Mobilitäts-Anbieter mit erheblichem Wachstumspotential. Schaeffler und Vitesco sind zusammen stärker.“

schaeffler.de

2 Kommentare

zu „Zulieferer: Schaeffler will mit Vitesco-Übernahme eMobility-Marktführer werden“
Zenon
12.10.2023 um 16:16
Die andere Seite der Medaille so einer Übernahme durch Schaeffler wäre Streichung aller möglichen Sozialleistungen. Vor einigen Jahren habe ich schon die Gelegenheit eine heimliche Übernahme, die mit dem Namen zu tun hatte, mitmachen zu dürfen, die zweite wird mir zum Glück erspart.
Remiorz
20.12.2023 um 15:44
Werden die Aktien von Vitesco Technologies von Schaeffler AG übernommen? Oder nicht ,und deshalb das Abfindungsangebot???

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