Ford bremst Produktion des F-150 Lightning

Ford streicht vorübergehend eine der drei Schichten in seinem Werk in Michigan, in dem der elektrische F-150 Lightning gebaut wird. Der Hersteller nennt als Begründung mehrere Einschränkungen, darunter Probleme in der Lieferkette. Der Wechsel von dem Drei- auf den Zweischichtbetrieb erfolgt ab sofort.

Ford hatte im Rouge Electric Vehicle Center in Michigan erst im Sommer mit der Fertigung pausiert, um per Umrüstung die Produktionskapazitäten für seinen Elektro-Pickup F-150 Lightning zu steigern. Sechs Wochen lang dauerte die Unterbrechung. Anfang August nahm der US-Autobauer die Produktion wieder auf. Nur zweieinhalb Monate später berichtet „Reuters“ nun, dass Ford offiziell mitgeteilt habe, vorübergehend eine von drei Schichten in dem Werk zu streichen. Mit den aktuellen Streiks der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) soll die Reduzierung der Produktion nichts zu tun haben. Angegeben werden lediglich „verschiedene Einschränkungen, darunter Problemen in der Lieferkette“.

Betroffen sind laut dem Autobauer etwa 700 Angestellte. Wie lange die Produktionskürzung dauert, dazu gibt Ford keine Prognose ab. Die Nachfrage nach dem F-150 Lightning war zuletzt zurückgegangen. Im dritten Quartal setzte Ford 3.503 Exemplare des elektrischen Pickup-Trucks ab, 46 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

Im Zuge der eingangs genannten Erweiterung der Produktionskapazitäten für den F-150 Lightning im Rouge Electric Vehicle Center war Ford eigentlich davon ausgegangen, die Fertigungsrate bis zum Herbst 2023 auf 150.000 Einheiten zu verdreifachen. Allein im Jahr 2023 sollen 70.000 Fahrzeuge vom Band laufen, so der O-Ton im Sommer. Um dies zu erreichen, wurde bzw. wird auch die Produktion von Batteriepacks im Komponentenwerk Rawsonville und von E-Antrieben im Electric Powertrain Center Van Dyke erhöht.

Mit der Modernisierung hat Ford ein Teil der Fertigung im Rouge Electric Vehicle Center automatisiert. Außerdem wurden im Sommer 1.200 neue Mitarbeiter eingearbeitet. Mit der Kapazitätserweiterung will Ford seinerzeitigen Angaben zufolge die Bestell- und Lieferzeiten für Kunden verkürzen und sich vor diesem Hintergrund auf die Fertigung von stark nachgefragten Ausstattungsvarianten wie dem XLT konzentrieren.

Zuvor hatte eine deutliche Preissenkung für den F-150 Lightning im Juli zu einer Steigerung der Nachfrage gesorgt. Laut Ford kam es zu einer Versechsfachung der Bestellungen.

reuters.com