Göteborg erhält 2nd-Life-Speicher mit 2,8 MW von Batteryloop

In Göteborg hat Batteryloop Schwedens bislang größtes stationäres Energiespeichersystem aus wiederverwendeten E-Auto-Batterien installiert und in Betrieb genommen. Der Speicher BLESS III kommt auf 2,8 Megawatt und setzt sich aus Batterien von Mercedes-Benz zusammen.

Foto: Batteryloop

Im Industriegebiet Högsbo in Göteborg entsteht in Regie von Stena Fastigheter und Ikano Bostad ein neues nachhaltiges Viertel namens Humlestaden mit rund 3.000 Wohnungen und Gemeinschaftsräumen. Die dort ansässigen Bestandsimmobilien und Betriebe benötigen schon jetzt Energie. „Daher haben sich die Unternehmen für die Installation des größten Energiespeichers Schwedens entschieden, der mit wiederverwendeten Batterien von BatteryLoop gebaut wurde“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. In Humlestaden kommt dabei das Speichersystem BLESS III mit 2,8 Megawatt zum Einsatz.

Kurz zu Batteryloop selbst: Die Firma ist eine auf die Anschlussverwendung von gebrauchten Elektrofahrzeug-Batterien spezialisierte Tochter des schwedischen Recyclingkonzerns Stena Recycling. Im April 2022 schloss Batterloop eine Rahmenvereinbarung mit Mercedes-Benz Energy, um Zugriff auf 40 MWh innerhalb von 18 Monaten zu erhalten. Daher kommen auch Akkus dieses Herstellers in Humlestaden zum Einsatz.

Das Unternehmen hatte vor einem Jahr insgesamt drei Bestellungen für sein Speichersystem BLESS III mit jeweils 2,8 Megawatt erhalten. Alle werden in Schweden aufgestellt und werden auf ausgedienten Batterien aus E-Fahrzeugen von Mercedes-Benz basieren. Auf Humlestaden werden analoge Systeme in Karlshamn Kommun und Halmstad folgen.

Der erste 2,8-MW-Energiespeicher wurde nun inmitten des Göteborger Stromnetzes installiert und „ermöglicht es dem neuen Stadtteil Humlestaden, einen positiven Beitrag zu Göteborg zu leisten, noch bevor der Stadtteil vollständig entwickelt ist, indem er das örtliche Netz während der Spitzenzeiten mit Strom versorgt“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt.

„Das kommt genau zum richtigen Zeitpunkt“, kommentiert Katarina Widén Allansson, Regionalmanagerin Väst bei Ikano Bostad. „Wir sehen, dass wir einen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit leisten können, zum einen durch die Wiederverwendung, in diesem Fall von Batterien, und zum anderen durch die Senkung der Energiekosten in unserem derzeitigen Betrieb. Es ist gut und wichtig, dass wir mit diesem Konzept weiterarbeiten können, so dass unsere Entwicklung eines neuen Stadtteils sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus klimatischer Sicht nachhaltiger sein kann.“

„Humlestaden wird ein nachhaltiger Stadtteil werden, und wir sehen einen großen Nutzen darin, mit dieser Arbeit jetzt zu beginnen, bevor die Umgestaltung stattfindet. Durch die Installation eines Batteriespeichers haben wir die Möglichkeit, unseren selbst erzeugten Strom zu speichern, Stromspitzen zu reduzieren und unsere Klimabilanz zu verringern, um unser Ziel der Halbierung der Klimabilanz bis 2030 zu erreichen“, ergänzt Agneta Kores, CEO von Stena Fastigheter Göteborg.

batteryloop.com

2 Kommentare

zu „Göteborg erhält 2nd-Life-Speicher mit 2,8 MW von Batteryloop“
Energisch-Jo
17.10.2023 um 20:43
17. Oktober 2023 Spannende Zeiten! Im wahrsten Sinn des Wortes, ich habe eine Riesenfreude mit solchen Informationen wie dieser: Da ich den Sektor E-Mobilität schon lange verfolge kenne ich die ewig öden Totschlagargumente von Fossil-und Atom- Anbetern wie em.Prof.H.W.Sinn und em.Prof.Fritz Indra und anderen zu Genüge. "Die Akkus halten keine 100000 km (oder 10 Jahre) ...oder sonst ein Schwurbler-Argument... und müssen dann sofort in den Hochofen, es gibt sonst kein sinnvolles Recycling etc., yada, yada, yada" Diese Typen werden dann stolz auf diversen Tagungen und Treffen als Verfechter des fossil-atomaren Systems mit ihren "Impulsvorträgen" hofiert und heftig beklatscht. Auch wenn manch Zuhörern (es gibt nur selektive Quotenfrauen darunter) doch inzwischen etwas Ratlosigkeit oder gar Zweifel ins Gesicht geschrieben steht: Schafft fossil-atomar-Wasserstoff-eFuel_Auto etwa doch nicht den "Endsieg" ??Wohlig positiv davon abgehoben lese ich solche Meldungen wie diese von Wiederverwendungs/Reuse- Projekten die ich immer öfter finde. So geht Zukunft, so spürt auch unsere Jugend dass sie nicht die Letzte Generation sein wird!mit frohen Grüßen vomEnergisch-Jo
Gregor
18.10.2023 um 07:48
https://www.youtube.com/watch?v=JqlOlqK_ot8 Mein Vater war perplex wie viele alte Akkus es schon gibt. Da habe ich ihm das Video hier gesendet. Eine Solarfarm in Kalifornien die mit alten Leaf Akkus optimal Ertrag am Strommarkt machen kann.

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