Hyundai und Kia beziehen Halbleiter von Infineon

Infineon hat mit Hyundai und Kia einen mehrjährigen Liefervertrag für Leistungshalbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) und Silizium (Si) für Elektroautos unterzeichnet. Infineon wird Fertigungskapazitäten aufbauen und reservieren, um bis 2030 SiC- und Si-Leistungsmodule und -chips an Hyundai und Kia zu liefern.

Bild: Infineon

Die koreanischen Autobauer werden den Kapazitätsaufbau und die Kapazitätsreservierung mit finanziellen Mitteln unterstützen, wie das deutsche Unternehmen mitteilt. In welchen Werken die Halbleiter für die beiden koreanischen Autobauer hergestellt werden sollen, gibt Infineon nicht genau an. Der DAX-Konzern verweist aber auf den „signifikanten Ausbau der Fertigungsstätte in Kulim“. In dem Werk in Malaysia will Infineon wie berichtet die weltweit größte 200-Millimeter-SiC-Fertigung für Leistungshalbleiter errichten.

Offen ist auch, in welchen Modellen oder Plattformen die Hyundai Motor Group jene Halbleiter von Infineon einbauen will. Es werden aber nicht nur Batterie-elektrische Modelle sein, man wolle mit den Komponenten „die Leistung elektrifizierter Fahrzeuge, einschließlich vollelektrischer, Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Modelle, verbessern“. Vereinbarte Stückzahlen oder finanzielle Details des Deals sind nicht bekannt. Hyundai verweist auf die eigenen Verkaufsziele von zwei Millionen E-Autos im Jahr 2030 bei der Marke Hyundai und 1,6 Millionen Einheiten von Kia – bei der Versorgung mit Halbleitern arbeitet die Hyundai Motor Group aber mit mehreren Lieferanten zusammen, etwa Onsemi und STMicroelectronis.

Mit Leistungshalbleiter aus Siliziumkarbid (SiC) und Silizium (Si) haben sich die Koreaner Zugriff auf zwei unterschiedliche Technologien gesichert. SiC-Halbleiter sind deutlich effizienter, was beim Einsatz in E-Autos in der Summe mehrerer Faktoren zu einer höheren Reichweite und potenziell einer höheren Leistungsfähigkeit führt. Allerdings sind SiC-Halbleiter teurer, weshalb sie eher in hochpreisigen Modellen eingesetzt werden. Halbleiter auf Silizium-Basis sind günstiger und somit eher für erschwingliche Fahrzeuge geeignet.

Hyundai betont in einer eigenen Mitteilung die gemeinsame Vergangenheit beider Unternehmen. „Die Vereinbarung baut auf der langjährigen Zusammenarbeit beider Parteien im Bereich Sensorkomponenten seit Anfang der 2000er Jahre auf. Infineon begann Mitte der 2000er Jahre damit, die Unternehmen mit Leistungshalbleitern zu beliefern, und beide Parteien betrieben zwischen 2007 und 2020 ein gemeinsames Forschungszentrum zur Optimierung der elektrischen Leistung von Fahrzeugen“, heißt es dort.

„Infineon ist ein geschätzter strategischer Partner mit leistungsfähigen Fertigungskapazitäten und hoher technologischer Kompetenz auf dem Leistungshalbleitermarkt“, sagt Heung Soo Kim, Executive Vice President und Head of Global Strategy Office (GSO) der Hyundai Motor Group. „Diese Partnerschaft ermöglicht es Hyundai Motor und Kia nicht nur, eine gesicherte Versorgung mit Halbleitern sicherzustellen, sondern auch unsere führende Position auf dem globalen Markt für Elektrofahrzeuge durch ein wettbewerbsfähiges Produktangebot zu festigen.“

„Das Auto der Zukunft wird sauber, sicher und intelligent sein, und Halbleiter sind das Herzstück dieses Wandels. Als zuverlässiger Partner sind wir stolz darauf, unsere langfristige Partnerschaft mit Hyundai/Kia weiter auszubauen“, sagt Peter Schiefer, Präsident der Automotive-Division von Infineon. „Wir bringen unsere hochwertigen Produkte, unser Systemwissen und unser Anwendungs-Know-how ein und investieren kontinuierlich in Fertigungskapazitäten, um die steigende Nachfrage nach Leistungselektronik im Automotivbereich zu bedienen.“

infineon.com, hyundai.com

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