Solar-Geländewagen der TU Eindhoven fährt 1.000 Kilometer durch die Wüste
Während der Fahrt stellte sich heraus, dass der Solarstromer 30 Prozent weniger Energie verbrauchte als zuvor angenommen. „Wir konnten die gesamte Fahrt mit der Energie der Sonne fahren und waren nicht auf Ladestationen angewiesen“, erklärt Teammanager Wisse Bos. „Die Effizienz von Stella Terra war schwer vorherzusagen. Deshalb waren wir nicht sicher, ob wir es mit Solarenergie schaffen würden.“
Das Ergebnis: Im Gelände beträgt die Reichweite des Stella Terra je nach Untergrund durchschnittlich rund 550 Kilometer, „an einem sonnigen Tag“ sollen sogar bis zu 710 Kilometer möglich sein – noch im September war das Team von maximal 630 Kilometern ausgegangen. Die Solarmodule auf dem Dach und der Fronthaube sammeln die Energie für den Antrieb – so soll das Fahrzeug „auf nachhaltige Weise völlige Unabhängigkeit erreichen, überall auf der Welt“. Allerdings ist die Solar-Ausbeute nicht überall so hoch wie in Nordafrika. Zum Antrieb und der Batterie gibt es in der Mitteilung jedoch keine genaueren Angaben.
Das Fahrzeug ist 1.200 Kilogramm schwer, verfügt über eine Straßenzulassung und kann bis zu 145 km/h schnell fahren – daher ist die Karosserie auch aerodynamisch ausgelegt. In Summe gab es bei der Konstruktion einige Kompromisse zu finden: Stella Terra soll auf der Autobahn fahren können, aerodynamisch sein und zugleich wird eine hohe Bodenfreiheit für das Gelände benötigt. Und: „Stella Terra muss den rauen Bedingungen im Gelände standhalten und gleichzeitig effizient und leicht genug bleiben, um von der Sonne angetrieben zu werden“, sagt Bos. „Deshalb mussten wir für Stella Terra fast alles selbst entwerfen, von der Aufhängung bis zu den Wechselrichtern für die Solarmodule.“
Ihren Professor konnten die Studenten damit beeindrucken. „Unter normalen Bedingungen ist es bereits schwierig, ein energieeffizientes Auto zu bauen, das rauen Bedingungen standhält, geschweige denn, auch Solarpaneele in das Auto zu integrieren. Ich habe noch niemanden gesehen, der das gemacht hat“, sagt Professor Maarten Steinbuch.
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