Stellantis erwägt weitere günstige E-Autos wie den Citroën ë-C3
Wie die „Automotive News“ unter Berufung auf den für die Plattform zuständigen Leiter Renaud Tourte berichtet, sollen etwa sieben Modelle auf der Architektur aufbauen, die zusätzlich zu den vier reinen Elektro-Plattformen des Konzerns Small, Medium, Large und Frame implementiert wird. Bei den etwa sieben Modellen denkt Stellantis primär an Elektroautos, aber auch Verbrenner-Versionen seien möglich.
Geplant seien ab 2024 eine größere Version des Citroën ë-C3 und Modelle von mindestens zwei anderen Stellantis-Marken – um wie viel eine „größere Version“ den 4,01 Meter langen ë-C3 überragen wird, ist aber nicht klar. Auf die Frage, ob der neue Fiat Panda, der etwa Mitte 2024 erwartet wird, eines davon sein würde, sagte Tourte, es sei „nicht völlig dumm, das zu denken.“ Kein Wunder: Schließlich hatte Fiat-Markenchef Olivier Francois bereits im August gegenüber Bloomberg angekündigt, dass man im Juli 2024 einen elektrischen Fiat für 25.000 Euro anbieten werde – mit der Technik eines E-Kleinwagens einer der französischen Stellantis-Marken, der noch früher auf den Markt kommt. Also eben der in dieser Woche vorgestellte ë-C3.
Auch Opel plant ein Elektromodell im Bereich von rund 25.000 Euro – und könnte dabei auf diese Plattform zurückgreifen. Details hierzu sind aber noch nicht bekannt und wurden auch nicht von Tourte öffentlich gemacht. Damit ist noch offen, ob die vom ë-C3 abgeleiteten Modelle auf die gleichen Daten beim E-Antrieb kommen werden oder ob eine gewisse Varianz möglich ist.
CMP Smart Car ist von der bekannten e-CMP abgeleitet
Bei der Plattform-Logik des Stellantis-Konzerns war es ohnehin unwahrscheinlich, dass der ë-C3 ein Stand-Alone-Modell bleibt. Anders als der elektrische Fiat 500, auf dessen Basis bisher kein anderes Modell steht, scheint bei der CMP Smart Car eine günstige Produktion möglich. Dabei hilft wohl auch, dass die CMP Smart Car (wie der Name schon verrät) keine Neuentwicklung ist, sondern von der bestehenden CMP-Plattform abgeleitet wurde.
Die Plattform CMP Smart Car werde im Werk Trnava in der Slowakei industrialisiert, könne aber auch in anderen Werken, entweder in Europa oder in Marokko, eingeführt werden, ergänzte der Stellantis-Manager. Modelle auf der „großen“ CMP werden in diversen europäischen Werken des Konzerns gebaut, etwa im polnischen Tychy (u.a. Jeep Avenger und Fiat 600e) oder im spanischen Figueruelas nahe Saragossa (u.a. Opel Corsa).
Aber auch einige Nummern größer wird Stellantis das Produktportfolio ausbauen: Der Autobauer hat zudem ganz offiziell eine Nutzfahrzeug-Offensive angekündigt. Am kommenden Montag (23. Oktober) wird der Konzern im Rahmen der Einführung seiner erweiterten Nutzfahrzeug-Strategie „Pro One“ für die sechs Marken Citroën, Fiat, Opel, Peugeot, Ram und Vauxhall eine komplett erneuerte Transporter-Modellreihe vorstellen, die „emissionsfreie Antriebe der zweiten Generation, eine einzigartige Wasserstofflösung, vollständige Konnektivität und autonome Fahrerassistenzsysteme der Spitzenklasse aufweist“, erklärt Stellantis vorab. Diese Fahrzeuge sollen mehr Reichweite „ohne Leistungseinbußen im Vergleich zu Versionen mit Verbrennungsmotor“ bieten. Zahlen hierzu nennt das Unternehmen noch nicht, das wird es erst kommende Woche zur Premiere der Modelle geben.
Gleichzeitig werde die Produktpalette in Nordamerika durch die künftigen elektrifizierten Transporter und Pick-ups, einschließlich Ram ProMaster EV und 2025 Ram 1500 REV, neu aufgestellt.
Der Geschäftsbereich Nutzfahrzeuge macht bereits heute mit 1,6 Millionen verkauften Einheiten pro Jahr ein Drittel des Nettoumsatzes von Stellantis aus. Bei den Batterie-elektrischen Nutzfahrzeugen sei man mit mehr als 40 Prozent Marktanteil in der Region „Enlarged Europe“ „unangefochtener Marktführer“.
autonews.com (Kleinwagen), stellantis.com (Nutzfahrzeuge)
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