Next.e.GO Mobile vollzieht US-Börsengang via Fusion
Das fusionierte und nun an der Börse notierte Unternehmen nennt sich TopCo. Gehandelt werden dessen Aktien ab dem 20. Oktober am Nasdaq Stock Market unter dem Tickersymbol „EGOX“. Zum Bruttoerlös macht Next.e.GO Mobile in einer begleitenden Mitteilung keinerlei Angaben. Vor einem Jahr machte das Unternehmen publik, einen Bruttoerlös von bis zu ca. 285 Millionen US-Dollar zu erwarten – bestehend aus bis zu 235 Millionen US-Dollar aus dem Treuhandkonto der Athena Consumer Acquisition und bis zu 50 Millionen US-Dollar an geplanten Fremdmitteln.
Das Board of Directors des kombinierten Unternehmens soll aus Vertretern von Next.e.GO und Athena zusammengesetzt und von e.GO-Vorsitzendem Ali Vezvaei geleitet werden. „Der Abschluss unseres Unternehmenszusammenschlusses ist trotz der globalen Makro- und Marktdynamik ein ermutigender Schritt nach vorne für e.GO“, äußert Vazvaei. „Die Börsennotierung und der Zugang zu den Kapitalmärkten werden unsere Mission weiter unterstützen und uns die Möglichkeit geben, unsere Wachstumsstrategie voranzutreiben.“
Isabelle Freidheim, Vorsitzende von Athena, kommentiert: „Wir sind stolz darauf, einen weiteren Meilenstein erreicht zu haben, denn Athena Consumer hat e.GO, den geschätzten deutschen Elektroautohersteller, an die Börse gebracht. Wir sind weiterhin entschlossen, Innovationen zu fördern, unsere Partnerunternehmen zu unterstützen und den Fortschritt voranzutreiben, um die Zukunft neu zu gestalten, Industriestandards neu zu definieren und e.GO als eine herausragende globale Kraft zu etablieren.“
Mit dem Erlös dürfte e.GO seine Unternehmensstrategie forcieren, mit Fokus auf die Produktion des e.wave X sowie das globale Wachstum. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der von Next.e.GO Mobile verfolgten Mikrofabrik-Strategie, um die Fertigung an verschiedenen Orten schnell skalieren zu können. Zurzeit plant das Unternehmen mit drei dieser Fabriken. Neben der bereits produzierenden Mikrofabrik in Aachen und der im Bau befindlichen Mikrofabrik in Bulgarien ist ein dritter Werksstandort in Nordmazedonien geplant.
In letzteren beiden Werken sollen ab 2024 je bis zu 30.000 Fahrzeuge pro Jahr gebaut werden. Von solchen Zahlen ist Next.e.GO Mobile beim Absatz aber noch weit entfernt. Stand Juli 2023 sind nach Angaben des Hersteller nur gut 1.300 e.GO-Fahrzeuge im Einsatz. Dem Anfang Mai 2022 vorgestellten E-Kleinwagen e.wave X will das Unternehmen bekanntlich eine Cargo-Version namens e.Xpress zur Seite stellen. Beide basieren aber immer noch in weiten Teilen auf dem Debütmodell von e.GO, dem Life. Hintergrund ist, dass Next.e.GO Mobile aus dem insolventen Hersteller e.GO Mobile hervorgegangen ist, den einst der RWTH-Professor Günther Schuh gegründet hatte.
Bereits im Juli gab Next.e.GO Mobile bekannt, eine festverzinsliche Fremdfinanzierung in Höhe von 75 Millionen US-Dollar eingeworben zu haben. Geldgeber ist die Vermögensverwaltungsgesellschaft Western Asset.
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