Toyota schwenkt auf NACS um
Der zeitliche Ablauf, den Toyota und Tesla vereinbart haben, entspricht also jenem von BMW, das den NACS-Wechsel ebenfalls in dieser Woche verkündet hatte: Sowohl den NACS-Adapter für Bestandsfahrzeuge mit CCS1-Port und den nativen NACS-Port in Neuwagen gibt es ab 2025. Bei Herstellern, die sich bis zum Sommer für den NACS-Wechsel entschieden hatten, gibt es den Adapter bereits ab 2024.
Bei Toyota gibt es aber einen kleinen Unterschied, dessen Auswirkung sich noch nicht genau bemessen lässt: Toyota wird die NACS-Anschlüsse ab 2025 „in bestimmte BEV von Toyota und Lexus integrieren“, wie es in der Mitteilung der Japaner heißt. Es wird zwar konkret erwähnt, dass unter anderem in dem neuen elektrischen Siebensitzer-SUV, das Toyota ab 2025 in Kentucky bauen wird, in NACS-Port verbaut wird, weitere Infos gibt es aber nicht. Somit bleibt offen, ob „bestimmte BEV“ sich rein auf die in Nordamerika angebotenen Modelle bezieht (in Abgrenzung zu den globalen Modellen) oder ob es auch in Zukunft in Nordamerika Toyotas mit CCS-Port geben wird – etwa wenn nur die in Nordamerika gebauten Fahrzeuge den NACS erhalten, Importfahrzeuge jedoch nicht.
Toyota sei bestrebt, „ein nahtloses Ladeerlebnis zu bieten, ob zu Hause oder in der Öffentlichkeit, und möchte den Kunden Komfort bieten, unabhängig davon, wo sie ihre Fahrzeuge aufladen möchten“, wie die Japaner schreiben. Über die Toyota- und Lexus-Apps haben die Elektro-Kunden bereits heute Zugriff auf über 84.000 Ladepunkte in Nordamerika, der Großteil davon ist aber AC. „Mit NACS haben Kunden Zugriff auf mehr Ladeoptionen, insbesondere DC-Schnellladegeräte, und können so sicherer zu noch mehr Zielen reisen“, heißt es zur Begründung. Ein Toyota-Vertreter kommt in der Mitteilung nicht zu Wort.
Tesla hatte im November 2022 das Design seines proprietären Supercharger-Ladesteckers in den USA freigegeben und in „North American Charging Standard“ oder NACS umbenannt – obwohl es noch kein zertifizierter Standard ist. Der NACS-Zug geriet erst in diesem Jahr ins Rollen, nachdem kurz hintereinander mit Ford und GM zwei US-Autoriesen angekündigt hatten, auf den Ladeport von Telsa umzustellen. Es folgte eine Reihe weiterer Hersteller (unter anderem Volvo, Polestar, Nissan, Honda und Jaguar) und zuletzt im Oktober auch die Hyundai Motor Group mit ihren Marken Hyundai, Kia und Genesis. Von den deutschen Autobauern haben Mercedes-Benz und BMW den Umstieg angekündigt.
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