BP bestellt bei Tesla Supercharger-Hardware für eigenes Ladenetz

Erstmals werden Supercharger in einem Tesla-externen Ladenetzwerk installiert: BP hat in einem bis dato einmaligen Deal Supercharger-Hardware im Wert von 100 Millionen US-Dollar inklusive CCS-Adaptern geordert.

Bild: BP

Die Supercharger will BP einer offiziellen Konzernmitteilung zufolge zur Installation in seinem öffentlichen Ladenetz BP Pulse in den USA sowie bei Flottenkunden einsetzen. Sie sollen von der gleichnamigen Konzerntochter BP Pulse „gebrandet, installiert und betrieben“ werden. Der Aufbau der Schnellladesäulen von Tesla soll 2024 beginnen. Wie viele Exemplare BP für die Kaufsumme von 100 Millionen Dollar erhält, bleibt unbekannt. Publik ist dagegen, dass es sich um Säulen mit bis zu 250 kW Leistung handelt.

Doch zurück zum Deal zwischen Tesla und BP: Die ersten Standorte, die die Supercharger in BP-Branding erhalten sollen, sind in Houston, Phoenix, Los Angeles, Chicago und Washington D.C. geplant. Dabei wird die Hardware von Tesla mit der Lademanagement-Software Omega von BP Pulse verwaltet. Klar ist zudem, dass die Schnelllader Plug&Charge unterstützen werden und auch in das Ökosystem von Tesla integriert werden sollen. Bei den in der Bestellung enthaltenen Adaptern handelt es sich um sogenannte „Magic Docs“. Sie unterstützen CCS, während die Säulen originär die Tesla-Ladetechnologie NACS bieten.

Wir erinnern uns: Anfang März hatte Tesla bereits sein Supercharger-Netzwerk in den USA offiziell auch für Nicht-Tesla-Fahrzeuge geöffnet – und zwar über solche „Magic Docks“, mit denen CCS-fähige Elektroautos an Superchargern laden können. Tesla hatte angefangen, seine Supercharger mit CCS-Adaptern auszustatten, nachdem der Schnellladestandard als Bedingung zur Förderfähigkeit der Säulen in den USA wurde.

Laut Angaben der US-Regierung von März wird Tesla bis Ende 2024 mindestens 7.500 seiner Supercharger und Destination Charger in den Vereinigten Staaten „für alle Elektrofahrzeuge verfügbar“ machen, darunter mindestens 3.500 V3-Supercharger. Und: Tesla will sein Supercharger-Netz in den USA bis Ende 2024 mehr als verdoppeln. Das kann nun also auch mit Fördermitteln aus Washington geschehen.

BP treibt mit der Tesla-Vereinbarung seinerseits sein Ziel voran, in den USA bis zum Jahr 2030 bis zu eine Milliarde Dollar in Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu investieren. Tochter BP Pulse soll Stand heute bereits gut 27.000 Ladepunkte installiert haben und bis 2030 weltweit auf mehr als 100.000 Ladepunkte kommen.

„Die Stärkung des bp-Pulse-Netzwerks mit der branchenführenden Hardware von Tesla ist ein großer Schritt vorwärts in unseren Ambitionen für eine Hochgeschwindigkeits-Ladeinfrastruktur mit offenem Zugang in den USA und fördert unser Ziel, ein außergewöhnliches Kundenerlebnis zu bieten“, äußert Richard Bartlett, globaler CEO von BP-Pulse. „In Kombination mit unserem umfangreichen Netzwerk an Komfort- und Mobilitätsstandorten auf und abseits der Autobahn wird diese Zusammenarbeit mit Tesla den Fahrern von Elektrofahrzeugen schnelles und zuverlässiges Laden ermöglichen, wann und wo sie es benötigen.“

Auch Tesla äußert sich zu dem Deal. Rebecca Tinucci, Senior Director of Charging Infrastructure, wird wie folgt zitiert: „Wir bei Tesla sind bestrebt, allen Besitzern von Elektrofahrzeugen großartige Ladeerlebnisse zu ermöglichen. Der Verkauf unserer Schnellladehardware ist für uns ein neuer Schritt, den wir ausbauen möchten.“

bp.com

1 Kommentar

zu „BP bestellt bei Tesla Supercharger-Hardware für eigenes Ladenetz“
Birne
28.10.2023 um 20:23
Wäre jetzt mal interessant, was ein 250kW Ladepunkt (Hardware) nun kostet und wie sehr bei ABB, Alpitronic, Cempower und Co der A auf Glatteis geht,…Die Preise bei den etablierten Herstellern sind ja schon recht ambitioniert,…

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