Eröffnung von 259 AC-Ladepunkten am Bahnhof Merklingen
Insgesamt sind auf dem Park&Ride-Parkplatz am Bahnhof Merklingen – an der ICE-Neubaustrecke zwischen Ulm und Wendlingen – 430 Stellplätze entstanden. Mit 259 Ladepunkten sind mehr als die Hälfte dieser Stellplätze elektrifiziert. Ein Solar-Carport überdacht die Ladeplätze. Als Technikpartner agierten unter anderem die Albwerk Elektro- und Kommunikationstechnik GmbH und die Rudolf Hörmann GmbH & Co. KG.
Nach einem Testlauf im Oktober ist die Anlage heute in den offiziellen Regelbetrieb gegangen. Geworben wird im Alb-Donau-Kreis tatsächlich mit dem „weltweit größten E-Ladepark der Welt“, auch wenn der Vergleich Merklingen – Shenzhen natürlich hinkt: Im Gegensatz zu den von Shell und BYD installierten Schnellladern in der chinesischen Megametropole Shenzhen handelt es sich in Merklingen um AC-Lader mit jeweils 11 kW Leistung. Die parkenden Fahrzeuge sollen also in vier bis acht Stunden aufgeladen werden, was vor allem Pendlern entgegenkommen soll.
Der Strom für die Fahrzeuge wird aus einer Carport-Photovoltaikanlage gewonnen. Die Anlage hat den Initiatoren zufolge eine Gesamtleistung von circa 875 kWp und wird voraussichtlich jährlich rund 900.000 kWh erneuerbare Energie produzieren. Überschüssiger Strom werde ins Netz eingespeist, heißt es. Zur Weiterverteilung des vor Ort erzeugten Stroms wurden zudem zwei zusätzliche Trafostationen errichtet.
Als Haupt-Technikpartner war und ist die Albwerk Elektro- und Kommunikationstechnik GmbH mit im Boot. Die Firma aus Geislingen installierte die 259 Ladepunkte zwischen Juli und September und wird sich künftig auch in der Rolle des Charge Point Operators um die Abrechnung der Ladevorgänge und den Kundenservice kümmern. „Die Solarcarport-Anlage ist ein einzigartiges Projekt, das Ladeinfrastruktur und regenerative Stromerzeugung geschickt kombiniert und so die Mobilität in der Region fördert“, betont Ulli Schreiner, Geschäftsführer der Albwerk Elektro- und Kommunikationstechnik GmbH.
Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf mehr als fünf Millionen Euro, rund drei Viertel der Summe übernimmt das Land Baden-Württemberg. Die Differenz trägt der Zweckverband Region Schwäbische Alb, ein Zusammenschluss von inzwischen zwölf Kommunen, der zur Errichtung des Bahnhofs und zur interkommunalen Entwicklung von Industrie und Gewerbe gegründet wurde.
Solange der E-Ladepark noch nicht voll ausgelastet ist, dürfen die Parkplätze laut dem Zweckverband auch von Fahrzeugen ohne E-Antrieb genutzt werden. Wer ad-hoc laden möchte, zahlt in Merklingen 50 Ct/kWh zuzüglich einer Transaktionsgebühr von 0,99 Euro pro Ladevorgang.
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