Sono Motors vor weiterer Kündigungswelle
Nach aktueller Einschätzung sei es „nicht wahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen ein Vertrag mit einem künftigen Investor unterzeichnet wird“. Und weiter: „Vor diesem Hintergrund und im Interesse des Schutzes aller Gläubiger ist die Sono GmbH dabei, die Verträge ihrer verbleibenden Mitarbeiter zu kündigen, um sicherzustellen, dass die Löhne der Mitarbeiter im Falle eines Scheiterns der Gespräche mit Investoren nicht zu einer zusätzlichen Liquiditätsbelastung führen. Die Kündigungen werden voraussichtlich im Januar und Februar 2024 wirksam.“
Die börsennotierte Sono Group NV gibt zwar an, dass es „trotz dieser präventiven Maßnahmen“ das Ziel der Unternehmen (also der Sono Group NV und der einzigen Tochtergesellschaft Sono GmbH) bestehen, „den Erhalt und Fortbestand der Unternehmen durch den erfolgreichen Abschluss von Investorengesprächen in den nächsten Wochen sicherzustellen“. Sprich: Noch gibt es eine Chance, dass die für Jahresbeginn angekündigten Kündigungen doch nicht wirksam werden.
Die damalige Sono Motors GmbH hatte im Mai beim Amtsgericht München einen Antrag auf die Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Nach einer erneuten Crowdfunding-Kampagne zur Rettung des Solar-Elektroautos Sion hatte das Münchner Startup die Reißleine gezogen und das Sion-Programm Ende Februar eingestellt. Stattdessen wollte sich das Unternehmen auf das Solargeschäft für B2B-Kunden konzentrieren – also zum Beispiel integrierte Solarpaneele für E-Autos, Busse oder Lkw.
Bereits mit dem Schutzschirmverfahren im Mai mussten von den einst rund 400 Mitarbeitern etwa 300 das Unternehmen verlassen (vorrangig die Mitarbeiter, die an dem eingestellten Sion-Projekt gearbeitet hatten), später gab es einen weiteren Abbau von 48 Stellen.
Es sind also ohnehin nur noch rund 50 Mitarbeiter bei der Sono GmbH übrig. Doch der angestrebte Neuanfang als Solarkomponenten-Entwickler und Integrationspartner für OEM scheint ebenfalls zu scheitern.
Und auch bei den bereits entlassenen Mitarbeitern drohen wohl weitere Kosten: Wie das Magazin „Capital“ Anfang Oktober berichtet hatte, wollen einige der betroffenen Personen mit Hilfe von Anwälten gegen die Kündigungen vorgehen.
sonomotors.com (Börsenmitteilung), capital.de
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