GM investiert in Elektro-Umrüstung weiterer Werke

Nach und nach sickern immer mehr Details zu den Zugeständnissen durch, welche die US-Gewerkschaft UAW den „Big Three“ General Motors, Ford und Stellantis mit ihren kürzlich beendeten Streiks abgerungen hat. Bei GM werden bald weitere Werke E-Autos bauen – und auch eine Konzern-Ikone dürfte elektrisch werden.

Bild: General Motors

Nach Informationen von Reuters plant General Motors, ab 2025 im Werk Fairfax im US-Bundesstaat Kansas eine kostengünstigere Version des rein elektrischen Chevrolet Bolt zu bauen und ab 2027 im Werk Lansing Grand River in Michigan Elektroautos für Cadillac und Chevrolet zu produzieren, darunter auch E-Modell mit dem Namen Corvette. Beide Werke fertigen derzeit Verbrenner-Modelle und sollen mit Investitionen in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar (Lansing Grand River) bzw. 391 Millionen US-Dollar (Fairfax) für die Produktion von E-Autos umgebaut werden.

Da diese Eckpunkte laut dem Bericht Bestandteil der (derzeit noch vorläufigen) Vereinbarung zwischen General Motors und der UAW sind, dürften sie quasi als verbindlich angesehen werden – es sei den, das Management in Detroit will es auf erneute Streiks anlegen. GM will sich bis zur finalen Ratifizierung noch nicht offiziell zur bisher vorläufigen Vereinbarung mit der Gewerkschaft äußern. Neben den Modell- und Investitionszusagen für die Werke hat die UAW auch deutliche Lohnerhöhungen ausgehandelt.

Chevrolet Bolt kommt wohl 2025 mit LFP-Zellen

Details zu den einzelnen Modellen sind nur wenige bekannt. Im Falle des neuen Chevrolet Bolt hatte sich bereits zuvor abgezeichnet, dass beim Generationswechsel vor allem die Kosten sinken sollen. Daher ist wohl ein Wechsel auf günstigere LFP-Zellen geplant. Der Produktion des aktuellen Bolt im Werk Orion Township wird Ende dieses Jahres auslaufen. Wann der Nachfolger startet, ist noch nicht bestätigt – mit den aktuellen Informationen dürfte der Marktstart erst 2025 erfolgen.

Die Sportwagen-Ikone Corvette wird seit diesem Jahr auch als Hybridversion Corvette E-Ray angeboten. Eine rein elektrische Corvette auf Basis der Ultium-Plattform von GM soll folgen. Angeblich ist sogar geplant, Corvette als komplette E-Auto-Submarke zu etablieren und das Modellangebot auszudehnen.

Vor kurzem war auch bekannt geworden, dass Stellantis im Rahmen seiner vorläufigen Einigung mit der UAW dem Bau einer neuen Batteriefabrik und der Produktion einer Reihe von Elektromodellen zugestimmt hat. Aber auch hier sind kaum Details bekannt – etwa der Partner für die neue Batteriefabrik.

Aber: Im Vorfeld der Einigung mit der Gewerkschaft hatten sowohl Ford als auch General Motors vor den Auswirkungen eines derart teuren Tarifabschlusses auf die Investitionsplanung gewarnt. Der Tenor: Wenn wir höhere Löhne zahlen müssen, können wir nicht im geplanten Umfang in neue Modelle und deren Produktion investieren – weshalb es zu Verzögerungen im Bereich der Elektromobilität kommen könne. Wie die ursprüngliche Planung aussah, ist aber nicht bekannt.

Reuters hält in seinem Artikel aber auch fest, dass sich die Produktionsstrategie von GM von der bei Ford und Stellantis unterscheide. Die beiden großen US-Konkurrenten (im Fallen von Stellantis mit Marken wie Jeep, Dodge und Ram) sind auch neue Hybridmodelle geplant, um auch den US-Kunden ein Angebot zu machen, die noch nicht auf ein E-Auto umsteigen können oder wollen. GM fokussiert sich aber auf Benziner und reine Batterie-Elektroautos, was laut Analysten über die 4,5 Jahre Laufzeit des UAW-Vertrags mit Blick auf die aktuelle BEV-Nachfrage nicht ohne Risiko sei.

reuters.com

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