Hyundai will offenbar eigene LFP-Zellen bauen

Der Hyundai-Konzern arbeitet laut koreanischen Medien an eigenen LFP-Batteriezellen für kostengünstigere Elektroautos. Ein entsprechendes Gemeinschaftsprojekt mit Batterieherstellern aus Südkorea, das in diesem Jahr begann, soll Ende 2024 abgeschlossen werden.

Bild: Hyundai

Die LFP-Akkus sollen ab 2025 in kleinen und mittelgroßen Elektroautos von Hyundai und Kia verbaut werden, wie der „Korea Herald“ schreibt. Die günstigeren und robusteren LFP-Zellen gelten als Schlüssel zu preiswerteren Elektroautos im Kleinwagen und Kompakt-Segment. Bisher hat aber China eine dominierende Marktmacht bei der Produktion der LFP-Zellen. Hier will die Hyundai Motor Group (HMG) laut dem Bericht mit den südkoreanischen LFP-Batterien die Abhängigkeit verringern.

Dabei soll es angeblich nicht nur um eine gemeinsame Entwicklung der LFP-Zellen nach den HMG-Anforderungen gehen, sondern der Autobauer will sich auch aktiv an der Produktion der Zellen beteiligen – was Hyundai bisher nicht gemacht hat. Als Entwicklungsziel wird eine Energiedichte von 300 Wh/kg genannt und eine Spannung und Kapazität „auf dem Niveau hochwertiger Nickel-, Mangan- und Kobalt-Batterien (NCM)“.

Dass die Hyundai-Verantwortlichen bei der Batterie-Entwicklung nicht nur auf das High-End-Segment schauen, ist spätestens seit Juni klar. Als HMG-CEO Chang Jae-hoon den milliardenschweren Investitionsplan des Unternehmens vorstellte, gab er auch an, dass das Unternehmen „in Abstimmung mit Batterieherstellern und akademischen Einrichtungen“ gemeinsam LFP-, NCM- und Festkörperbatterien entwickeln werde. Von einer eigenen oder anteiligen Produktion war damals aber noch nicht die Rede.

Ein Hyundai-Verantwortlicher lehnte gegenüber der Zeitung eine Stellungnahme ab – unter Berufung auf die Vertraulichkeit der Angelegenheit. „Wir prüfen die Zusammenarbeit mit kleinen Batterieherstellern sowie großen Unternehmen (wie LG Energy Solution, Samsung SDI und SK On) hier in Korea“, fügte der Sprecher eher allgemein hinzu.

Im März 2023 gab es bereits Gerüchte zu einem E-Minivan Kia Ray EV mit LFP-Batterien. Damals hieß es aber noch, dass die Akkus vom chinesischen Hersteller CATL kommen sollen. Der Niro EV der Hyundai-Tochter Kia nutzt bereits NMC-Zellen von CATL, auch für die China-Version des Kona Electric hat Hyundai bereits Zellen vom Weltmarktführer aus China bezogen. Zuvor hat die Hyundai Motor Group in ihren E-Autos vorrangig Zellen südkoreanischer Hersteller genutzt.

Vor kurzem hat der Hyundai-Konzern erstmals bei Samsung SDI Batteriezellen für E-Autos in Europa ab 2026 geordert und damit seine bisher aus LG Energy Solution und SK On bestehende Lieferantenbasis erweitert. Bei den bei Samsung SDI bestellten Akkus handelt es sich um prismatische Batteriezellen mit NCA-Kathodenchemie und einer siliziumbasierten Anode.

koreaherald.com

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