Startup Chargeunity will öffentliche Ladepunkte privat finanzieren

Das im März 2023 gegründete Kölner Startup Chargeunity kombiniert private mit öffentlichen Ladesäulen und bezeichnet sich selbst als „Airbnb für E-Ladesäulen“. Die Gründer Carl Müller und Niklas Seitenspinner wollen Kommunen und Privatpersonen in gegenseitigem Interesse zusammenbringen.

Bild: Chargunity

Indem Privatpersonen ihre selbst finanzierte Ladestation mit der Öffentlichkeit teilen, sollen sich ihre Investition nicht nur amortisieren, sondern langfristig sogar Einnahmen erwirtschaftet werden können. Die Rede ist von der „privaten öffentlichen Ladesäule“.

Das Startup beschreibt sein Konzept wie folgt: „Während die Gemeinden öffentliche Parkplätze für den Umbau freigeben, tragen die E-Auto-Fahrer die Kosten für das Aufstellen der Säule. Was zunächst kompliziert klingt, entpuppt sich als rentable Geschäftsidee. Abhängig von der Auslastung erwarten die Besitzer jährlich bis 5.000 Euro an Ladeeinnahmen“.

Chargeunity übernimmt dann „alles Weitere“, von der Installation der Ladesäule über das Abrechnen der Ladevorgänge bis zur Instandhaltung der Technik. Wie genau das Geschäftsmodell funktionieren soll oder mit welchen Kosten und Einnahmen das Unternehmen plant, geht aus der kurzen Mitteilung des Startups nicht hervor.

Bald dürfte es aber erste Beispiele aus der Praxis geben: Chargeunity plant bereits mehrere Pilotprojekte im Umfeld Kölns. Neun Gemeinden wollen mit dem Startup ihre Ladeinfrastruktur ausbauen.

„Für einen Wandel in der Verkehrsbranche braucht es mehr als nur genügend Steckdosen“, sagt Co-Gründer Niklas Seitenspinner. Auch der Gemeinschaftsaspekt spiele bei Chargeunity eine große Rolle. Müller und Seitenspinner sind nach eigenen Angaben überzeugt, dass es neben den technischen und strukturellen Voraussetzungen einen anderen Denkansatz benötige, damit sich Elektromobilität wirklich durchsetzt. „Ihre Vision: Für die optimale Nutzung der Ladestationen in den einzelnen Vierteln tun sich die E-Autofahrer zusammen, teilen Beschaffungskosten und etablieren eine Gemeinschaftslösung“, heißt es in der Mitteilung.

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4 Kommentare

zu „Startup Chargeunity will öffentliche Ladepunkte privat finanzieren“
Walcher
08.11.2023 um 08:21
Gute Idee, machen wir mit Ladebusiness bei SMART/LAB seit 10 Jahren. Man verdient nicht nur Geld mit der Ladesäule sondern kann auch europaweit mit seiner Ladekarte Strom tanken Best
Jörn
08.11.2023 um 09:43
Ich habe es so verstanden, dass sich das Angebot bei Chargeunity an Privatpersonen richtet, die im öffentlichen Raum den Aufbau eines (öffentlich verfügbaren?) Ladepunktes finanzieren wollen. Ladebusiness richtet sich doch eher an gewerblich Tätige, die ihren (ggf. eher privaten) Ladepunkt auch öffentlich zur Verfügung stellen. Oder?
Gerhard Müller
09.11.2023 um 07:26
Bin ich dann plötzlich Gewerbetreibender und habe das Finanzamt an der Backe ?
Gregor
09.11.2023 um 09:48
Schritt Nummer 1. Die Ladesäulen werden dort aufgebaut, wo sie für die Autos gebraucht werden. Auf der Straße. Nicht auf Gehwegen.Erkenntnis Nummer 2: AirBnB und Uber sind nicht dafür bekannt, das die Mietenden in Städten oder Uber Fahrenden die Gewinner sind.

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