Fords Batterie-Partner schrauben Investitionen ebenfalls zurück

Die Entscheidung von Ford, einen Teil seiner geplanten milliardenschweren Investitionen in neue Produktionskapazitäten für Elektrofahrzeuge zu verschieben, hat auch Auswirkungen auf die Batteriezulieferer.

Bild: Ford

Über die geplante Verschiebung der zweiten Batteriefabrik von Ford mit SK On in Kentucky hatten wir bereits berichtet. Mit jeweils 43 GWh sollen die Werke 1 und 2 in Kentucky Lithium-Ionen-Batterien für E-Autos von Ford und Lincoln produzieren. Ford geht davon aus, dass man zunächst mit den 43 GWh auskommt, bevor die zweiten 43 GWh in Betrieb genommen werden.

Der „Korea Economic Daily“ berichtet nun unter Berufung auf Insider, dass auch LG Energy Solution erwägt, den ursprünglich noch für 2023 geplanten Spatenstich für seine Batteriezellen-Fabrik mit Ford in der Türkei zu verzögern. Dies sei aber noch nicht entschieden. Offen ist auch, ob bei einem verzögerten Baubeginn auch die für 2026 geplante Inbetriebnahme gefährdet ist.

Unabhängig davon plane LG Energy Solution, den Output in seiner alleine betriebenen Batteriezellenfabrik in Polen wegen eines reduzierten Produktionsvolumens für E-Autos des Partners Volkswagen zu drosseln. In der Fabrik in Breslau werden aber nicht nur Batteriezellen für verschiedene Marken des VW-Konzerns, sondern eben auch für Ford hergestellt: Auch wenn der Ford Mustang Mach-E in Mexiko produziert wird, seine Batteriezellen stammen aus Polen.

„In Anbetracht der jüngsten Entscheidung von Ford, die Investitionen in Elektrofahrzeuge zu kürzen, der Verlangsamung in der Branche und der lokalen Gegebenheiten gibt es für die Beteiligten wenig Anreiz, schnell voranzukommen“, zitiert die Zeitung in ihrem Bericht eine der Quellen.

Auch Hersteller von Batteriematerialien in Südkorea passen ihre Investitionspläne dem Bericht zufolge an. Korea Zinc werde den ursprünglich für das dritte Quartal 2023 geplanten Beginn der Massenproduktion von Kupferfolie für LG Energy Solution auf die erste Jahreshälfte 2024 verschieben und habe zudem einen Plan zum Bau einer Batterie-Recyclingfabrik in den USA bis Ende dieses Jahres ausgesetzt.

Der südkoreanische Batteriematerial-Hersteller L&F, der Tesla zu seinen Hauptkunden zählt, verschiebe den geplanten Hochlauf seiner Kathodenanlagen und reduziere die Größe seiner Anlagen für Anoden, Vorläufer und LFP-Materialien. Auch EcoPro BM werde seine Investitionen für Anlagen 2023 um zehn Prozent kürzen.

Ford hatte Ende Oktober bei der Vorlage der Q3-Geschäftszahlen angesichts eines Milliarden-Verlustes bei der Elektrosparte Model e und der schwächeren Nachfrage angekündigt, seine geplanten Investitionen nur schrittweise umsetzen. „Viele nordamerikanische Kunden, die am Kauf eines E-Fahrzeugs interessiert sind, sind nicht bereit, dafür einen Aufpreis gegenüber Benzin- oder Hybridfahrzeugen zu zahlen, was die Preise und die Rentabilität von E-Fahrzeugen stark drückt“, so der Hersteller vor einigen Wochen. Der Bau von Blue Oval City – Fords neuem EV-Produktionscampus in Tennessee – wird zwar ohne Änderung fortgesetzt, andere Projekte werden aber verzögert.

kedglobal.com

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