Scania und Sennder vermieten E-Lkw
Mit dem Pay-per-Use-Ansatz wollen die beiden Partner nach eigenen Angaben Transportunternehmen den Umstieg auf E-Lkw erleichtern. Dabei fallen für die Logistiker keine hohen Anschaffungskosten an und sie haben kein Restwert-Risiko in der Bilanz – das liegt bei Juna. Stattdessen soll es den Zugang zu E-Lkw von Scania und garantierten Transportvolumen geben. Durch eine „vorhersehbare kommerzielle Nutzung“ sollen die finanziellen Herausforderungen“ beim Umstieg auf E-Lkw entfallen – oder zumindest abgemildert werden.
Die ersten Fahrzeuge von Juna sind bereits bei einem Transportunternehmen im Einsatz, auch wenn das neue Unternehmen von Sennder und Scania erst jetzt vorgestellt wurde. Für einen namentlich nicht genannten Kunden in der Region um Stuttgart sei ein Juna-Lkw bis zu zehn Mal pro Woche unterwegs. Allein mit diesem Lkw soll der jährliche CO2-Ausstoß um 93 Tonnen sinken. Der Pilot nutzt bestehende öffentliche Ladeinfrastruktur in Deutschland, „mit pro Kilometer vergleichbaren Kosten zu den derzeitigen Dieselkosten“.
2024 soll die Juna-Flotte auf 100 E-Lkw wachsen
Juna will seinen Kunden ein „ganzheitliches Paket“ bieten, bestehend aus „Premium-Elektrofahrzeugen, Reparatur-, Wartungs-, Versicherungs-, Digital- und Elektroservices, nutzungsabhängige Gebühren bei garantierter Auslastung“. Schon im Vorfeld will Juna per Datenanalyse die Elektrifizierungsstrategien optimieren und die Routen der Kunden für die Eignung von Elektrofahrzeugen simulieren, wie es heißt.
Bereits 2024 soll Juna laut den beiden Partnern die Präsenz von E-Lkw in Deutschland deutlich stärken, indem bis zu 100 E-Lkw über das Pay-per-Use-Modell verfügbar werden. Bis 2030 strebt Juna den Einsatz von 5.000 Elektro-Lkw an. „ Durch die Beseitigung der mit der Einführung von Elektro-Lkw verbundenen Risiken und die Rationalisierung des Betriebs wird Juna eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen spielen und den Übergang zu einem emissionsarmen Transportwesen vorantreiben“, schreibt Sennder in der Mitteilung.
„Angesichts der Tatsache, dass ein Elektro-Lkw zwei- bis dreimal mehr kostet als ein Diesel-Lkw und dass 70 Prozent aller Lkw in Europa von kleinen Transportunternehmen mit weniger als 10 Lkw betrieben werden, wird die Kombination aus Junas Pay-per-Use-Angebot und der Kapazitätsauslastung von Sennder die Hindernisse für die Einführung von Elektro-Lkw effektiv abbauen“, sagt David Nothacker, CEO von Sennder.
„Juna ist das Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen zwei Unternehmen mit sich ergänzender Expertise in den Bereichen Elektrifizierung und digitale Logistik, die den Übergang zu elektrifizierten Schwertransporten beschleunigen wird“, ergänzt Gustaf Sundell, Executive Vice President und Head of Ventures und New Business bei Scania. „Wir sind überzeugt, dass das Projekt Juna eine wichtige Rolle bei dem Wandel zu einem nachhaltigen Transportsystem spielen wird.“
Einen ganz ähnlichen Pay-per-Use-Ansatz im Bereich der Brennstoffzellen-Lkw bietet das Kölner Unternehmen Hylane. Da hinter Hylane mit der DEVK jedoch kein Hersteller steht, werden dort H2-Lkw unterschiedlicher Marken im Mietmodell angeboten. Die Grundidee, die hohen Anschaffungskosten über das Pay-per-Use-Konzept umzulegen, ist jedoch gleich.
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