Polestar senkt Verlust und Auslieferungsziel

Polestar hat sein Auslieferungsziel für 2023 auf das untere Ende seiner früheren Prognose von 60.000 bis 70.000 Elektroautos gesenkt und sein Bruttomargenziel von vier auf zwei Prozent halbiert. Es gibt aber auch positive Entwicklungen.

Bild: Polestar

Der Umsatz von Polestar stieg im dritten Quartal um 41 Prozent auf 613,2 Millionen US-Dollar, gegenüber 435,4 Millionen im Vorjahreszeitraum. Der Nettoverlust von Polestar lag im dritten Quartal bei 155,4 Millionen Euro, gegenüber 299 Millionen im Vergleichszeitraum 2022.

Im dritten Quartal konnte Polestar wie berichtet 13.976 Autos ausliefern (+51 Prozent) – aktuell wird nur der Polestar 2 an Kunden übergeben. Im Vergleich zum Q2 2023 (15.800 Autos) gingen die Auslieferungen aber etwas zurück. Im Laufe des dritten Quartals wurde auf das überarbeitete Modelljahr 2024 umgestellt. Aber: Als Polestar Anfang Oktober die Q3-Auslieferungen veröffentlicht hatte, wurde noch das Jahresziel von 60.000 bis 70.000 Einheiten bekräftigt.

Zusammen mit den 27.841 Auslieferungen aus dem ersten Halbjahr steht Polestar nach drei Quartalen bei 41.817 Auslieferungen. Es sind im vierten Quartal also mindestens 18.183 Auslieferungen nötig, um das 60.000er Ziel zu schaffen. Polestar hatte zunächst 80.000 Einheiten in 2023 erwartet, damals sollte aber auch das 2022 vorgestellte E-SUV Polestar 3 noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Da sich das Modell auf 2024 verzögert, wurde auch die Prognose seinerzeit schon gesenkt.

Dazu kommt die globale wirtschaftliche Unsicherheit, das hohe Zinsumfeld und die in einigen Märkten zu verzeichnende Verlangsamung der Nachfrage nach E-Autos. Polestar gibt daher an, die Kosten noch stärker zu senken, um die Marge künftig wieder zu steigern: Für das Jahr 2025 erwartet das Unternehmen eine Bruttomarge im hohen Zehnerbereich mit einem jährlichen Gesamtvolumen von etwa 155.000 bis 165.000 Fahrzeugen – dann auch mit dem Polestar 3 und Polestar 4.

Preissenkungen soll es vorerst nicht geben. CEO Thomas Ingenlath bekräftigte, dass der Fokus weiterhin auf dem Premium- statt dem Massenmarkt liegt. Polestar will daher eher die Profitabilität als das Volumen steigern.

Zudem erhält Polestar zusätzliches Kapital über Kredite von Volvo und Geely. Über befristete Kredite haben die beiden Anteilseigner in Summe 450 Millionen Dollar (420,5 Millionen Euro) mit einer Laufzeit bis Juni 2027 zur Verfügung gestellt. „Diese Maßnahmen und Initiativen erfolgen im Kontext eines derzeit schwierigeren Marktumfelds und das spiegelt sich in unseren Volumenbestrebungen wider“, sagte Johan Malmqvist, Chief Financial Officer von Polestar, in einem Interview mit Reuters.

reuters.com, polestar.com (Q3), polestar.com (Kredit), volvocars.com (Kredit)

4 Kommentare

zu „Polestar senkt Verlust und Auslieferungsziel“
Gregor
09.11.2023 um 09:57
Polestar fand ich echt spannend um ihn mal näher anzusehen. Bis ich den Geartunnel im Fond gesehen habe. Bei einem E Auto...ja klar. Wegen dem Auspuff und so :D
Michael
09.11.2023 um 23:00
weil es 'ne Verbrenner Plattform ist... ;-)Ich fahre einen als Performance... und bin bis auf Kleinigkeiten echt zufrieden. Nur das mit dem Premium muss IT noch lernen....
Wolfgang
10.11.2023 um 07:52
Es ist kein Geheimnis, dass der Polestar 2 nicht auf einer rein für E-Autos entwickelten Plattform steht. Trotzdem ist der Polestar 2 ein super Auto. Einzig die Software hat nichts mit "Premium" zutun. Ich bin daher sehr gespannt ob das bei den neuen Modellen besser wird
Egon Kohler
10.11.2023 um 11:03
...nein, wegen Steifigkeit der Karosserie, und Platz für Batterie/Elektronik

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