Baubeginn von Hyundais reinem Elektroauto-Werk in Ulsan

Der Hyundai-Konzern hat mit dem Bau seines reinen Elektroauto-Werks in Südkorea begonnen. Die im Mai angekündigte Fabrik im Stammwerk Ulsan wird auf eine Jahreskapazität von 200.000 Elektroautos ausgelegt, 50.000 mehr als bisher geplant.

Bild: Hyundai

Im Zuge der Grundsteinlegung gab Hyundai bekannt, dass der Bau 2025 abgeschlossen werden und die Produktion im ersten Quartal 2026 starten soll. Bei dem ersten in dem neuen Werk produzierten Modell soll es sich um ein E-SUV der Hyundai-Marke Genesis handeln.

Einige wenige Eckpunkte zu dem geplanten Werk sind bereits seit Mai publik. Über diese berichteten koreanische Medien im Frühjahr unter Berufung auf offizielle Statements, die die Hyundai-Führung bei einer Werksbesichtigung mit Südkoreas Finanzminister Choo Kyung-ho austauschte. Schon seinerzeit war beispielsweise von einem Investitionsvolumen in Höhe von 2 Billionen KRW (1,42 Milliarden Euro) die Rede. Die Summe bestätigt der Hyundai-Konzern nun. Unterschiede gibt es bei den Angaben zur Fertigungskapazität und zur Arealgröße. Statt 150.000 sollen nach aktuellen Angaben 200.000 E-Fahrzeuge in dem neuen E-Auto-Werk gebaut werden können. Der Komplex soll Teil eines 548.000 Quadratmeter großen Geländes in Ulsan werden. Zuvor war von einer Fabrikfläche von 230.000 Quadratmetern die Rede.

Errichtet wird das Werk auf der Fläche des ehemaligen Testgeländes von Hyundai Motor. Es wird sich bei dem Neubau um das erste neue Werk von Hyundai im Inland seit 29 Jahren handeln. Die letzte Einweihung einer Produktionsstätte (die in Asan) datiert von 1996.

Als Fertigungsplattform soll in dem künftigen Elektroauto-Werk eine Neuentwicklung des Hyundai Motor Group Innovation Center in Singapur (HMGICS) dienen. „Die HMGICS-Innovationsplattform (…) umfasst bedarfsgesteuerte, KI-basierte intelligente Steuerungssysteme, umweltfreundliche, kohlenstoffarme Konstruktionsmethoden, um Kohlenstoffneutralität und die RE100-Zertifizierung (100 Prozent erneuerbare Energien) zu erreichen, sowie menschenfreundliche Einrichtungen, die sicheres und effizientes Arbeiten ermöglichen“, teilen die Südkoreaner mit. Als weitere Schlagworte werden ein intelligentes Logistiksystem (einschließlich einer automatisierten Teilelogistik) und ein flexibles Produktionssystem genannt. Durch Letzteres sollen Fahrzeugmodelle diversifiziert und der Konzern in die Lage versetzt werden können, auf globale Marktveränderungen zu reagieren.

„So wie der Traum, das beste Auto zu bauen, Ulsan in der Vergangenheit zu einer Automobilstadt gemacht hat, bin ich zuversichtlich, dass Ulsan eine innovative Mobilitätsstadt sein wird, die in der Ära der Elektrifizierung eine Vorreiterrolle einnimmt, angefangen mit einem speziellen EV-Werk, äußerte Euisun Chung, Vorstandsvorsitzender der Hyundai Motor Group, zur Grundsteinlegung.

Südkoreas Erster Vizeminister für Handel, Industrie und Energie, Young-jin Jang, kommentierte: „Ich bin überzeugt, dass Hyundai Motor im Zeitalter der Elektrofahrzeuge mit entschlossenen Investitionen eine führende Rolle einnehmen wird. Die Regierung wird vorrangig die Verbesserung des Investitionsumfelds für Unternehmen unterstützen, einschließlich mutiger Steueranreize und der Beseitigung von Vorschriften, die das Wirtschaftswachstum behindern.“

Im April hatte auch Konzerntochter Kia angekündigt, den Bau eines neuen Werks für die Produktion von elektrischen „Purpose Built Vehicles“ (PBV) anzugehen. Auch dieses soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit einer Jahreskapazität von 150.000 Stromern in Betrieb gehen. Die PBV-Fabrik wird auf dem Gelände des bestehenden Kia-Werks Hwaseong in der Provinz Gyeonggi gebaut.

Die koreanische Regierung fördert diesen Kurs: Finanzminister Choo Kyung-ho äußerte im Frühjahr, dass Unternehmen, die in Elektroautoanlagen investieren, ebenso gefördert werden sollen wie andere „national strategische Technologien“, darunter Chips, Batterien und Impfstoffe.

Die Hyundai Motor Group stellte bekanntlich im April umfangreiche Investmentpläne vor, um bis 2030 zu den führenden drei Elektroauto-Herstellern weltweit zu gehören. Dazu will der südkoreanische Konzern insgesamt bis zu 24 Billionen Won (umgerechnet rund 16,6 Milliarden Euro) investieren, um Produktion und Exporte zu steigern. Die Gruppe mit den Marken Hyundai Motor, Kia und dem Zulieferer Hyundai Mobis strebt konkret an, insgesamt 31 Elektromodelle anzubieten, wobei ein großer Teil der Batterie-elektrischen Autos in Südkorea gebaut werden soll.

Ein Teil der angekündigten 24 Billionen Won (zuvor war von 21 Billionen Won die Rede) soll auch in die Entwicklung einer neuen E-Plattform fließen. Für die Elektro-Pkw heißt die Plattform eM und soll 2025 debütieren. Die eM-Plattform soll laut einer früheren Ankündigung Elektroautos „in allen Segmenten“ als Basis dienen (also vom Kleinwagen bis hin zu fünf Meter langen Limousinen und SUV) und eine um 50 Prozent höhere Reichweite bieten als aktuelle E-Autos des Konzerns. Gemessen an den E-GMP-Fahrzeugen Ioniq 5 und Ioniq 6 würde das rund 750 Kilometer bei dem Mittelklasse-Crossover und 900 Kilometer bei der Mittelklasse-Limousine bedeuten – ausgehend von den WLTP-Reichweiten von derzeit 507 bzw. 610 Kilometern.

Das Werk Ulsan von Hyundai Motor diente bei seiner Gründung 1968 zunächst eine Montagefabrik. Die Massenproduktion des ersten eigenen Modells, des Pony, startete im Jahr 1975. Inzwischen gilt das Hyundai-Werk Ulsan als das größte Einzelwerk der Welt.

hyundai.com

1 Kommentar

zu „Baubeginn von Hyundais reinem Elektroauto-Werk in Ulsan“
Thomas
14.11.2023 um 19:11
Hyundai immer vorne dabei mit Mut und Innovation wird Hyundai seine Ziele erreichen das gefällt mir sehr gut.Wenn dann die Qualität und der Preis stimmt werde ich weiterhin Hyundai fahren.

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