US-Startup Forge Nano plant große Batteriefabrik in North Carolina
Hierfür will das Unternehmen einen Ableger namens Forge Battery gründen. Die neue Tochter will laut der Ankündigung in Morrisville, einer Vorstadt von Raleigh im US-Bundesstaat North Carolina die Batteriefabrik bauen. Der Baubeginn ist für die erste Jahreshälfte 2024 geplant, der Produktionsstart für 2026. Die Investition soll sich auf mehr als 165 Millionen Dollar belaufen – derzeit umgerechnet fast 152 Millionen Euro. Näher als die Formulierung „im Gigawattstunden-Maßstab“ wird die geplante Produktionskapazität aber nicht beschreiben.
Konkret sollen in der Fabrik Lithium-Ionen-Batteriezellen der Formate 21700 und 18650 unter Verwendung von Materialien hergestellt werden, die mit der Oberflächentechnologie Atomic Armor von Forge Nano beschichtet sind – zur Zusammensetzung der Beschichtung macht das Unternehmen aber keine Angaben.
Mit dieser Beschichtung sollen die Rundzellen eine Energiedichte von 300 Wh/kg mit verbesserter Sicherheit und verlängerter Lebensdauer erreichen. Zudem sollen die Kosten je Batteriezelle sinken, da mit der Beschichtung auf gewisse Elektrolytzusätze verzichtet und die benötigte Menge des Elektrolyts reduziert werden könne. „Da Atomic Armor die Leistung bestehender und zukünftiger Batterietechnologien verbessern kann, geht Forge Battery davon aus, dass seine Zelltechnologie die aktuellen und zukünftigen Zellchemien übertreffen wird“, schreibt das Unternehmen selbstbewusst.
Atomlagenabscheidungen sollen Energiedichte erhöhen
Die besondere Beschichtung galt bereits als einer der Gründe, weshalb Volkswagen 2019 in Forge Nano investiert hatte – auch wenn die Zusammenarbeit bereits seit 2014 besteht. Mit der nun als „Atomic Armor“ bezeichneten Technologie, ein Verfahren zur Skalierung von sogenannten Atomlagenabscheidungen (Atomic Layer Deposition, ALD), sollen mehrere hauchdünne Schichten aufgetragen werden können, mit denen Forge Nano in den Batterien die Energiedichte erhöhen will.
Während bei Volkswagen klar ist, dass es längerfristig auch um den Einsatz dieser Technologie in E-Autos geht, ist die „Atomic Armor“ laut dem Entwickler nicht auf Straßen-Fahrzeuge begrenzt. Als Einsatzgebiete nennt Forge Nano unter anderem die Bereiche Luftfahrt und Spezial-Elektrofahrzeuge – und den Verteidigungs-Sektor.
„Lithium-Ionen-Zellen, die die Atomic-Armor-Technologie von Forge Nano nutzen, haben die Erwartungen unserer Kunden übertroffen und im Gegenzug zu einer erhöhten Nachfrage nach der Technologie geführt, die die aktuellen Fertigungskapazitäten übersteigt“, sagt Paul Lichty, CEO von Forge Nano. „Wir freuen uns sehr, Forge Battery im Battery Belt einzuführen, wo wir Batterien für die anspruchsvollsten Anwendungen der Welt produzieren und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der Atomic Armor-Beschichtungsausrüstung von Forge Nano in einer groß angelegten Produktionsumgebung demonstrieren wollen.“
Bei den Fabrikplänen in North Carolina wird das Unternehmen auch vom Bundesstaat direkt unterstützt. Zum einen gibt es eine Millionen-Unterstützung in Form des Job Development Investment Grant (JDIG), hier wurde eine Subvention über 1,5 Millionen Dollar bereits genehmigt. Forge Battery geht außerdem davon aus, „vom Bundesstaat North Carolina weitere 6.500.000 US-Dollar zu erhalten, basierend auf seinen aktuellen Investitionsprognosen, die Umsatzsteuerbefreiungen für geplante Kapitalinvestitionen beinhalten“.
„North Carolinas wachsende Führungsrolle im Bereich sauberer Energie ist überall zu sehen, und die Entscheidung von Forge Battery setzt unsere Dynamik fort“, sagt Roy Cooper, Gouverneur von North Carolina. „Neue Arbeitsplätze, neue Investitionen und neue Möglichkeiten für unsere Mitarbeiter entstehen schnell, während wir diesen wichtigen neuen Sektor der Weltwirtschaft erschließen.“
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