Eramet übt sich im Recycling von E-Auto-Batterien
Die 800 Quadrameter große Pilotanlage am bestehenden Forschungszentrum in Trappes dient Eramet zufolge dazu, die Recyclingprozesse im vorindustriellen Maßstab zu testen, zu optimieren und die Endprodukte für künftige Kunden und Partner zu qualifizieren. Was den großen französischen Standort in Dunkerque (deutsch: Dünkirchen) betrifft, will Eramet noch in diesem Jahr die finale Investitionsentscheidung für die Demontageanlage treffen. Geplant ist, diese 2025 in Betrieb zu nehmen und anschließend eine Verarbeitungskapazität von 50.000 Tonnen Batteriemodulen pro Jahr anzubieten. Für die Hydrometallurgieanlage, die 2027 in Betrieb gehen soll, plant Eramet die finale Investitionsentscheidung bis Ende 2024.
Dass der Standort in Dünkirchen in zwei Phasen entstehen soll (erst eine Demontageanlage, dann eine Hydrometallurgieanlage) , hatte Eramet bereits im September publik gemacht. Während die Demontage von Altbatterien also bereits ab übernächstem Jahr anlaufen soll, strebt Eramet die Extraktion und Raffinierung der in der schwarzen Masse enthaltenen Metalle (Nickel, Kobalt, Lithium) vor Ort zwei Jahre später an.
Als der Bergbaukonzern und der Umweltdienstleistungskonzern Suez ihre Pläne im März 2022 erstmals vorstellten, war noch von einem Baubeginn 2024 die Rede. Die zweite Phase sollte den damaligen Angaben zufolge bereits 2025 oder 2026 in Betrieb gehen, nun ist also 2027 geplant. Allerdings stand bei der Ankündigung vor gut anderthalb Jahren noch nicht einmal fest, ob die beiden Anlagen zur Demontage und hydrometallurgischen Aufarbeitung in direkter Nachbarschaft oder an unterschiedlichen Orten gebaut werden sollen. Inzwischen ist klar: Beide entstehen direkt am Ärmelkanal – als konkreter Standort wird der Grand Port Maritime de Dunkerque genannt.
Dunkerque wird damit zu einem immer größeren Batterie-Hub. Dort entstehen auch Batteriezellenfabriken von Verkor und ProLogium sowie ein Kathodenmaterial-Werk von XTC und Orano – auch die im Bau befindliche Batteriefabrik von Envision in Douai ist nicht weit entfernt. „Der Standort Dünkirchen befindet sich in idealer Lage im Herzen des ‚battery valley’, das sich in der Region Region Hauts de France entsteht“, schreibt auch Eramet.
Zur Einweihung des Forschungszentrums in Trappes äußert sich Christel Bories, Vorsitzende und CEO von Eramet, wie folgt: „Nach der Entwicklung einer der effizientesten direkten Lithiumextraktionstechnologien der Welt, demonstriert unser Forschungs- und Innovationszentrum wieder einmal seine Exzellenz und Kompetenz in der Hydrometallurgie von kritischen Metallen. Dieser technologische Fortschritt positioniert uns zusammen mit unserem Partner SUEZ als zukünftige Marktführer bei der Rückgewinnung von „urbanen Minen“: den Millionen von Elektrobatterien, die in Europa recycelt und verwertet werden müssen.“
Der Bergbaukonzern hat von der Europäischen Union und der BPI („Banque publique d’investissement“) einen Zuschuss in Höhe von 80 Millionen Euro erhalten, um vorindustrielle Studien, den Bau der Anlagen und die laufenden Kosten für die ersten zehn Jahre des Betriebs teilweise zu finanzieren.
eramet.com (PDF)
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