Vitesco fertigt erstmals Serienteile des EMR4-Antriebs

Vitesco Technologies fertigt erstmals Teile für seinen neuen E-Achsantrieb EMR4 auf Serienanlagen. Dazu hat der Zulieferer nun eine 2.800 Quadratmeter große Produktionsfläche in seiner Elektronikfabrik im südkoreanischen Icheon in Betrieb genommen.

Bild: Vitesco Technologies

Die ersten EMR4-Teile, die bei Vitesco in Südkorea vom Band laufen, dienen dazu, die Robustheit der Musterkomponenten durch den Test von Serienkomponenten zu bestätigen. Für diese Phase hat das Unternehmen etwa sechs Monate veranschlagt. In dieser Zeit wird Hyundai die neuen Komponenten von der Linie in Icheon in Vorserienfahrzeuge integrieren und ebenfalls validieren.

Die vollumfängliche Serienproduktion mit einer jährlichen Kapazität von über 200.000 EMR4-Einheiten (Electronics Motor Reducer) soll 2024 hochlaufen. Rund ein Drittel der neuen Fertigungsfläche in Icheon ist für die Statorwicklung vorgesehen, ein weiteres Drittel für die Herstellung des Rotors sowie des Inverters. Im verbleibenden Drittel erfolgt die Montage. In Summe habe man über 80 Millionen Euro in die Fabrikerweiterung investiert, führt der Zulieferer aus.

„Wir sind stolz darauf, eine aktive Rolle in Korea beim Übergang zur Elektromobilität zu spielen. Indem wir die Produktionsfläche in Icheon für die Achsantriebsfertigung EMR4 erweitern, setzen wir unsere langjährige und erfolgreiche Strategie fort, in der Region für die Region zu fertigen“, äußert Thomas Stierle, Vorstandsmitglied und Leiter der Division Electrification Solutions bei Vitesco Technologies.

Damit deutet Stierle auf den Deal mit Hyundai. Der koreanische Autobauer hatte sich im März 2022 für den Achsantrieb EMR4 von Vitesco entschieden. Über seine Laufzeit hat der Auftrag ein Gesamtvolumen von rund zwei Milliarden Euro. Die EMR4-Ausführung für Hyundai wird ein 400-Volt-System mit einer Nennleistung von 160 kW sein. Die Südkoreaner wollen diesen Antrieb weltweit in ihren E-Autos des B- und C-Segments einsetzen. Diese werden nicht auf der E-GMP von Hyundai basieren, denn die ist eine reine 800-Volt-Plattform – hier liefert Vitesco bekanntlich den 800-Volt-Inverter. Die Koreaner hatten bereits immer wieder angedeutet, neben der 800-Volt-Technik bei einigen Modellen weiterhin auf 400 Volt setzen zu wollen.

Mit 160 kW Leistung liegen die Antriebe zehn kW über der Leistung der aktuellen 400-Volt-Stromer von Hyundai-Kia, etwa dem Kona Elektro oder dem Kia Niro EV. Innerhalb der Bandbreite der EMR4 liegt Hyundai aber nur im mittleren Leistungsbereich. Wie Vitesco zur Vorstellung der neuen Antriebsgeneration im Juli 2021 bekannt gab, kann der EMR4 das Spektrum von 80 bis 230 kW abbilden – statt der deutlich kleineren Spanne von 120 bis 150 kW beim EMR3.

vitesco-technologies.com

1 Kommentar

zu „Vitesco fertigt erstmals Serienteile des EMR4-Antriebs“
Zenon
18.11.2023 um 20:09
Schade, dass mich das Rentenalter etwas früher erreicht hatte, wäre eine interessante Aufgabe bei der Entwicklung wieder dabei zu sein (den gebliebenen Kollegen kann ich nur viel Erfolg wünschen, die werden es schon ordentlich machen).

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