GM übernimmt Kontrolle bei BrightDrop

General Motors hat seine bisher eigenständig operierende E-Nutzfahrzeugsparte BrightDrop vollständig in den Konzern eingegliedert. Im Zuge der Neuorganisierung verlässt der bisherige BrightDrop-CEO Travis Katz das Unternehmen.

Bild: General Motors

Damit sollen die Effizienz der Sparte gesteigert und die Kosten gesenkt werden. Auch sollen Flottenkunden von der Restrukturierung profitieren. „Wir glauben, dass dieser Schritt unseren Flottenkunden zugute kommen wird, da ihnen durch GM Envolve ein effizienter zentraler Ansprechpartner zur Verfügung steht“, teilt BrightDrop selbst mit.

Die Marke BrightDrop und das Konzept einer reinen Transporter-Marke mit Zugriff auf die Ev-Technologie des Konzerns wurde im GM Innovation Lab entwickelt. Seit der Vorstellung der Marke im Jahr 2021 konnte das Team relativ eigenständig von der GM-Führung agieren. In der Mitteilung wird das als die richtige Arbeitsweise zur richtigen Zeit beschrieben: „Diese Struktur ermöglichte es BrightDrop, mit der Agilität und Innovation eines Technologie-Startups zu agieren und von der umfassenden Fertigungskompetenz von GM zu profitieren.“ Auch der Schritt zurück zu GM wird als logische Entwicklung bezeichnet. „Mit der Reife von BrightDrop bringen wir dieses Ethos nun zurück zu GM, damit unsere Arbeit effizienter wird und der Startup-Geist von BrightDrop dazu beitragen kann, den weiteren Erfolg bei den kommerziellen Kunden von GM voranzutreiben“, heißt es in dem Firmenschreiben.

Ob das der tatsächliche Grund ist oder ob BrightDrop seine Finanzziele verfehlt hat, ist nicht bekannt – zu BrightDrop hat GM bisher keine gesonderten Zahlen veröffentlicht. Im November 2022 hieß es noch, dass BrightDrop auf einem guten Weg sei, im Jahr 2023 mehr als eine Milliarde US-Dollar Umsatz zu erzielen. Allerdings steht aufgrund fehlender Batteriemodule die BrightDrop-Produktion seit Oktober still und wird wohl erst 2024 wieder anlaufen. Das ist aber wohl eher auf einen Engpass seitens GM als auf eine Verfehlung von BrightDrop zurückzuführen.

Klar ist nur: BrightDrop-Chef Travis Katz, der von Redpoint Ventures zu GM gewechselt war, verlässt das Unternehmen – Katz war gegenüber Reuters nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Bei dem Übergang zu GM werden wohl nur wenige BrightDrop-Mitarbeiter ihren Job verlieren, die Mehrheit soll mit zu GM wechseln, heißt es etwa bei „TechCrunch“.

GM selbst wird nun die Neuorganisation und die Überarbeitung der Produktionsanlagen (in Ingersoll wird derzeit eine eigene Montage von Batteriemodulen errichtet) übernehmen. An den grundsätzlichen Zielen der Marke BrightDrop soll aber festgehalten werden.

US-Branchenexperten waren von dem Schritt, BrightDrop bei GM einzugliedern, nicht überrascht. „Brightdrop wurde zu einer Zeit gegründet, als die öffentlichen Märkte einen unersättlichen Appetit auf neue Hersteller von Elektrofahrzeugen hatten“, sagte der geschäftsführende Gesellschafter von Trucks Venture Capital, Reilly Brennan, gegenüber Reuters. „Da der Markt nun keine solche Nachfrage mehr hat, macht es Sinn, dass Brightdrop in den Kern von GM integriert wird.“

techcrunch.com, reuters.com, gobrightdrop.com

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