Käufer für Proterras Bus-Sparte gefunden

Der Kaufbetrag setzt sich laut der Mitteilung von Phoenix Motorcars aus zwei Posten zusammen: 3,5 Millionen Dollar (derzeit 3,2 Millionen Euro) zahlt Phoenix Motorcars für die Betriebsgesellschaft Proterra Transit und weitere 6,5 Millionen Dollar (5,95 Millionen Euro) für die Batterieleasing-Vermögenswerte. Das macht in Summe die erwähnten zehn Millionen Dollar.

Der Deal steht noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch das Insolvenzgericht, die für den 28. November 2023 erwartet wird. Vor einigen Tagen hatte bereits die Volvo Group die Übernahme des Batteriegeschäfts von Proterra für 210 Millionen US-Dollar angekündigt.

Rückblick: Im August beantragte Proterra in den USA Insolvenzschutz nach Chapter 11. Dabei handelt es sich quasi um ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zum Zweck der Restrukturierung. In der Mitteilung des Unternehmens wurde seinerzeit von einer „strategischen Initiativen zur Stärkung der Finanzlage und zur Schärfung des Technologiefokus“ gesprochen.

Um den Zugang zu Investorengeldern zu erleichtern, war Proterra im Jahr 2021 per SPAC-Fusion an die Börse gegangen. Seinerzeit wurde das Unternehmen auf einen Wert von 1,6 Milliarden Dollar inklusive Schulden geschätzt. Proterra hat zwar weiter investiert – etwa in eine Batteriemontage in Greer, South Carolina –, konnte aber später die erforderliche Finanzierung für weitere Investitionen nicht stemmen. Zudem haben im Batteriebereich Einschränkungen in der Lieferkette für steigende Kosten gesorgt. 

Ein Insolvenzverfahren nach Chapter 11 in den USA hat eine Sanierung zum Ziel. Für die Dauer des Verfahrens wird das Unternehmen bis zum Abschluss der Reorganisation vor rechtlichen Schritten der Schuldner geschützt. Im Falle von Proterra ist die Sanierung jedoch auf eine Zerschlagung hinausgelaufen – mit neuen Eigentümern für das Batterie- und Bus-Geschäft.

Phoenix Motorcars sieht vor allem Synergien zu dem eigenen Geschäft. „Proterra hat einen starken Marktanteil im Markt für große, emissionsfreie Transitbusse aufgebaut, genau wie Phoenix es im mittelschweren Markt geschafft hat. Wir sind begeistert“, sagt Denton Peng, CEO von Phoenix Motorcars. „Darüber hinaus hat Phoenix eine positive Dynamik auf dem Markt für elektrische Schulbusse gewonnen, und wir sehen erhebliche Wachstumschancen, wenn wir unser bestehendes Angebot an Typ-A-Schulbussen um Full-Size-Busse erweitern, um Schulbezirke bei der Umstellung auf emissionsfreie Busse zu unterstützen.“

Update 15.01.2024: Phoenix Motorcars hat die Bus-Sparte des insolventen US-Unternehmens Proterra gekauft. Die im November angekündigte Übernahme von Proterra Transit (siehe oben) wurde jetzt abgeschlossen, nachdem Phoenix Motorcars die erforderliche Genehmigung vom Insolvenzgericht erhalten hat.

Phoenix Motorcars stellt bisher vor allem mittelschwere Shuttle- und Schulbusse her. Mit der Übernahme will das Unternehmen sein Portfolio um die schweren Transitbusse erweitern, die Proterra Transit bis zur Insolvenz vertrieben hat. Früheren Angaben zufolge soll der Kaufpreis bei rund zehn Millionen US-Dollar liegen, diese Summe wird in der aktuellen Mitteilung zum Abschluss des Deals aber nicht mehr genannt.

„Proterra verfügt über eine starke Position auf dem Markt für vollwertige, emissionsfreie Transitbusse, genau wie Phoenix es im mittelschweren Markt hat. Nachdem wir unzählige Stunden damit verbracht haben, uns mit den Teammitgliedern von Proterra Transit zu treffen und mehr über ihr Geschäft zu erfahren, freuen wir uns mehr denn je über diese Übernahmemöglichkeit“, sagt Denton Peng, CEO von Phoenix. „Wir haben bereits attraktive Wachstumschancen identifiziert, da wir unser Produktangebot um Transitbusse erweitern, und wir freuen uns darauf, die bestehenden Kunden von Proterra Transit zu betreuen und langfristige Beziehungen mit ihnen aufzubauen.“

Das Batteriegeschäft von Proterra will wie berichtet die Volvo Group übernehmen. Hier steht der Abschluss des Kaufs noch aus.

phoenixmotorcars.com, accesswire.com (Update)