UK pumpt Milliarden in grüne Transformation seiner Industrien

Die britische Regierung kündigt ein 4,5 Milliarden Pfund schweres Investitionsprogramm für wichtige Fertigungsindustrien an, darunter zwei Milliarden Pfund für die Autoindustrie, um die Umstellung auf emissionsfreie Fahrzeuge zu unterstützen.

Foto: Fiat

Wie das britische Finanzministerium mitteilt, werden die Mittel des „Green Industries Growth Accelerator“-Programms in Höhe von 4,5 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 5,14 Milliarden Euro) ab 2025 über einen Zeitraum von fünf Jahren bereitgestellt. Neben den zwei Milliarden Pfund für die Autoindustrie sind 975 Millionen Pfund für die Luft- und Raumfahrt und 960 Millionen Pfund für saubere Energie vorgesehen. Im Laufe dieser Woche soll zudem die erste britische Batteriestrategie vorgestellt werden.

Das Programm soll das Vereinigte Königreich in die Lage versetzen, Wachstumschancen zu nutzen, die sich durch den Übergang zu einer CO2-freien Energieversorgung ergeben. Dazu will die Regierung auf Großbritanniens „weltweit führende Erfolgsbilanz bei der Dekarbonisierung und sein starkes Angebot für den Einsatz der Technologie aufbauen“. Man sei nach wie vor führend bei der Senkung der Emissionen, da Großbritannien „seit 1990 schneller als jedes andere G7-Land seine Emissionen reduziert“ und klare Pläne zur Erreichung aller Klimaziele und zur Gewährleistung der Energiesicherheit vorgelegt habe.

Zusammen mit der Fördersumme macht die Regierung einige weitere Maßnahmen und Analysen publik. So wird ein Programm namens „Made Smarter Adoption“ speziell für kleinere und mittlere Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes ins Leben gerufen, um auch diese bei der Transition mitzunehmen. Über das Programm sollen die Firmen bei der Nutzung fortschrittlicher digitaler Technologien unterstützt werden.

Daneben hat die Regierung eine Taskforce für die Wasserstoffindustrie initiiert, die in Zusammenarbeit mit der Hydrogen Innovation Initiative und Innovate UK daran arbeiten soll, die Investitionsmöglichkeiten für die britische Herstellung von Wasserstoffantriebssystemen zu maximieren.

Aktiv werden will Großbritannien zudem bei der Festlegung von Industriestandards, um Innovation und Wachstum in der Fertigung zu fördern. Als Beispiel wird der breite Einsatz von sogenannten digitalen Zwillingen genannt, die es Unternehmen ermöglichen, genaue digitale Nachbildungen ihres gesamten Fertigungsprozesses zu erstellen. Auch in der Batterie- und Automobilbranche gibt es inzwischen viele Befürworter dieses Ansatz.

„Großbritannien ist heute der achtgrößte Hersteller der Welt und hat kürzlich Frankreich überholt. Um auf diesem Erfolg aufzubauen, wollen wir gezielt die Sektoren unterstützen, in denen das Vereinigte Königreich weltweit führend ist oder sein könnte“, äußert der britische Finanzminister Jeremy Hunt. „Unsere 4,5 Milliarden Pfund werden ein Vielfaches dieser Summe aus dem Privatsektor mobilisieren und so unsere Wirtschaft wachsen lassen, indem wir mehr qualifizierte und besser bezahlte Arbeitsplätze in neuen Branchen schaffen, die auf Dauer angelegt sind.“

Claire Coutinho, Ministerin für Energiesicherheit und Netto-Nullenergie, ergänzt: „Heute kündigen wir fast 1 Milliarde Pfund zur Unterstützung unserer grünen Industrien an. Seit 2010 haben wir bereits 200 Milliarden Pfund an kohlenstoffarmen Investitionen angezogen, und bis 2030 werden weitere 100 Milliarden Pfund erwartet, aber dies wird noch mehr freisetzen. Wir sind seit langem Energiepioniere in der fortschrittlichen Fertigung, und dies wird es uns ermöglichen, diese große britische Tradition fortzusetzen.“

gov.uk

1 Kommentar

zu „UK pumpt Milliarden in grüne Transformation seiner Industrien“
Dirk
21.11.2023 um 22:32
"Neben den zwei Milliarden Pfund für die Autoindustrie"Hmtjaaaa...das entspricht ungefähr dem Etat von 1-2 Modellentwicklungen, Grössenordnung. Wenn's reicht.Aber immerhin...

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