Wirbel bei neuem Britishvolt-Eigentümer

Dem Eigentümer des britischen Batterie-Startups Britishvolt könnte innerhalb weniger Wochen ein Insolvenzverfahren drohen. In einem Verfahren könnte Recharge Industries noch im Dezember für insolvent erklärt werden – nachdem Britishvolt selbst im Januar 2023 Zahlungsunfähigkeit anmelden musste.

Das berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf Insider. Ein ehemaliger Mitarbeiter des Britishvolt-Eigentümers Recharge Industries habe rechtliche Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet, um ausstehende Monatslöhne einzufordern. Wenn die Schulden nicht innerhalb einer Frist von 21 Tagen beglichen werden, hätte der ehemalige Mitarbeiter das Recht, ein Insolvenzverfahren gegen Recharge eröffnen zu lassen.

Aber auch bei Britishvolt selbst, das Recharge Industries im Februar aus der Insolvenz heraus gekauft hatte, sieht es wohl nicht gut aus: Bereits in der vergangenen Woche sollen mehrere Recharge-Mitarbeiter gegenüber der „FT“ angegeben haben, dass sie glauben, dass Britishvolt „während der Insolvenz handelt“. „Trading while insolvent“ ist eine juristische Terminologie für den Fall, dass ein Unternehmen seinen Rechnungen nicht nachkommen kann. Laut den Quellen sollen die Mitarbeiter mindestens vier Monate lang nicht bezahlt worden sein.

David Collard, der Eigentümer von Recharge Industries, soll gegenüber Mitarbeitern erklärt haben, dass er kurz davor stehe, neue Investitionen für Britishvolt zu sichern – aber wohl nicht zum ersten Mal. Collard hat auf eine Anfrage der Wirtschaftszeitung zu den aktuellen Vorgängen nicht reagiert.

Die Hängepartie bei der Rettung des britischen Batterie-Startups Britishvolt und dessen geplanter Zellfabrik in der nordenglischen Grafschaft Northumberland hatte sich bereits im August abgezeichnet. Die BBC hatte damals unter Berufung auf Unterlagen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY berichtet, dass Recharge Industries die bereits am 5. April 2023 fällige letzte Rate der Gesamtzahlung von 8,57 Millionen Pfund nicht geleistet habe. Der Bericht der „FT“ legt nahe, dass die ausstehenden 2,5 Millionen Pfund bis heute nicht geflossen sind.

ft.com

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