Top-Manager Tobias Hüppe wechselt von Northvolt zu Skeleton
Tobias Hüppe kommt zu Skeleton Technologies mit einer langjährigen Erfahrung in der Skalierung der Batterieproduktion und dem Aufbau von Gigafactories, „insbesondere als Mitglied des Kernteams und Produktionsleiter bei Northvolt“, wie Skeleton betont. Zuvor sei Hüppe in Schlüsselpositionen in der Autoindustrie bei Faurecia, Webasto und Edscha tätig gewesen.
Der bisherige COO von Skeleton, Dr. Linus Froböse, übernimmt die Rolle des Chief Technology Officer (CTO), um die Technologie- und Produktentwicklung voranzutreiben. Er werde auch weiterhin für den Ausbau der Produktion von „Curved Graphene“ verantwortlich sein, Skeletons patentiertem Kohlenstoffmaterial, heißt es in einer begleitenden Mitteilung.
In dieser kommt auch Hüppe selbst zu Wort: „Ich freue mich sehr, gemeinsam mit dem Team von Skeleton Technologies die heimische Produktion von Energiespeichern voranzutreiben. Die Technologie ist hoch-innovativ, weltweit einzigartig und in der Lage, maßgeblich die Abhängigkeit Europas von kritischen Rohstoffen zu verringern“, wird der neue COO zitiert. Die Fortschritte, die Skeleton mit seinen patentierten Rohstoffen, Hochleistungszellen und Batteriemodulen gemacht hat, seien beeindruckend.
Kurz zu Skeleton selbst: Im Oktober gab das Unternehmen aus Estland bekannt, in seiner jüngsten Finanzierungsrunde 108 Millionen Euro eingeworben zu haben – und zwar unter anderem von Siemens, dem bestehenden Investor Marubeni und dem brasilianischen Bergbauunternehmen CBMM.
Skeleton baut derzeit in Zusammenarbeit mit Siemens in Markranstädt nahe Leipzig ein neues Werk zur Herstellung von Superkondensatoren. Die Massenproduktion soll bis Ende 2024 anlaufen. Parallel entwickelt das Unternehmen ihre sogenannte SuperBattery-Technologie. Bei dieser handelt es sich um eine neue Generation von Ultrakondensatoren, die auf dem oben genannten „Curved Graphene“ basieren. Die Batterie soll die hohe Leistung und lange Lebensdauer von Ultrakondensatoren auf eine Graphenbatterie übertragen.
Aufgrund ihrer geringen Energiedichte eignen sich Graphenbatterien nicht als Traktionsbatterie (Skeleton gibt 60 Wh/kg an). Da die „SuperBattery“ in nur 15 Sekunden geladen werden kann und „hunderttausende Tiefenentladung- und Ladezyklen“ überstehen soll, kann sie aber in Kombination mit einer Lithium-Ionen-Batterie als Puffer für Spitzenleistungslasten zum Laden und Entladen dienen. Da das üblicherweise die anspruchsvollsten Aufgaben für die Traktionsbatterien sind, könnte mit der Puffer-Batterie das Kühlsystem kleiner ausgelegt werden.
Skeleton kommt zwar aus Estland, hat aber in Deutschland einen Produktionsstandort in Großröhrsdorf und baut derzeit das erwähnte Superkondensatoren-Werk in Markranstädt. Siemens ist dabei vor allem dafür zuständig, die geplante Fabrik zu automatisieren und zu digitalisieren. Der Output soll sich auf bis zu zwölf Millionen Zellen pro Jahr belaufen. Damit hätte die Fabrik „einen 40-mal höheren Ausstoß als der bestehende Standort in Großröhrsdorf“, teilt Skeleton mit.
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