Mercedes eröffnet ersten europäischen Charging Hub in Mannheim
Bereits im Sommer hatte der Autobauer angekündigt, im Herbst in Mannheim den ersten Ladepark für das eigene europäische HPC-Netz in Betrieb zu nehmen. Dies ist heute geschehen. Somit können ab sofort elektrische Autos und Transporter an der Mercedes-Benz Niederlassung in der Gottlieb-Daimler-Straße in Mannheim mit bis zu 300 kW geladen werden.
Der überdachte Ladepark ist mit Photovoltaik-Elementen ausgestattet. Zudem ist der Standort barrierefrei und nach dem Durchfahrtsprinzip konzipiert. Darüber hinaus haben Kundinnen und Kunden „in unmittelbarer Nähe Aufenthaltsmöglichkeiten in der Mercedes-Benz Niederlassung“.
Wir schauen auf die Hardware: Insgesamt stehen sechs Hypercharger von Alpitronic mit jeweils einem CCS-Anschluss zur Verfügung. „Jeder Lader hat nur einen Anschluss, um zu gewährleisten, dass die maximale Energie beim ladenden Fahrzeug ankommt“, teilt Mercedes mit. Eine Besonderheit, denn viele Ladestationsbetreiber setzen pro Hypercharger auf zwei DC-Ladeanschlüsse und nicht wie Mercedes auf nur einen Anschluss pro Säule. Zwar bietet ein HYC300 mit zwei DC-Anschlüssen ebenfalls eine Leistung von bis zu 300 kW pro Ladepunkt. Jedoch nur dann, wenn nur einer der Ladepunkte genutzt wird. Laden hingegen zwei Fahrzeuge gleichzeitig, werden die 300 kW auf die beiden Ladepunkte aufgeteilt.
Die Mercedes-Benz-Ladeparks sind „nahtlos ins digitale Ladenetz Mercedes me Charge integriert“. In elektrischen Fahrzeugen von Mercedes-Benz zeigt das Navigationssystem die genaue Position und die aktuelle Verfügbarkeit der Ladepunkte an. Gleichzeitig können Mercedes-Kunden künftig an den eigenen Ladeparks eine Reservierungsfunktion nutzen. An der Ladesäule erfolgt die Authentifizierung für Mercedes-Kunden über die Anzeige im MBUX-Multimediasystem, die Mercedes-me-App, die Mercedes-Ladekarte oder zukünftig auch direkt über Plug&Charge.
„Mercedes-Benz Kundinnen und Kunden profitieren zusätzlich von attraktiven Konditionen, wie beispielsweise einem Willkommenstarif. Dieser ermöglicht innerhalb der ersten Monate kostenloses Laden über den Ladedienst Mercedes me Charge an allen neuen Mercedes-Benz Charging Hubs“, heißt es in der Mitteilung zum Start des Ladeparks. Nach diesem Zeitraum würden die jeweils in den Tarifen von Mercedes me Charge hinterlegten Kosten anfallen. Auch Fremdmarken können die HPC-Ladeparks von Mercedes nutzen. Zur Preisgestaltung macht der Autobauer jedoch keine Angaben.
„Die Eröffnung des ersten Mercedes-Benz Ladeparks in Deutschland ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg zum emissionsfreien Fahren. Durch den Ausbau der Schnellladeinfrastruktur erleichtern wir unseren Kundinnen und Kunden den Umstieg auf Elektromobilität und setzen gleichzeitig neue Maßstäbe beim Laden von Elektrofahrzeugen“, so Franz Reiner, CEO Mercedes-Benz Mobility AG. „Laden muss so einfach wie Tanken sein. Nur so steigern wir die Bereitschaft, auf klimafreundliche E-Autos umzusteigen. Es ist das gemeinsame Ziel von Politik und Wirtschaft, die Elektromobilität attraktiv und alltäglich für Bürgerinnen und Bürger zu machen. Wir brauchen eine engagierte Automobilindustrie, die mit uns an einem Strang zieht und neben der Auslieferung von E-Fahrzeugen auch einen Beitrag zum vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leistet“, äußert sich Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, zur Eröffnung des Charging Hubs.
Baden-Württembergs Landesverkehrsminister Winfried Hermann ergänzt: „Für den Hochlauf der Elektromobilität brauchen wir eine flächendeckende und bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur. Deshalb ist die Bereitschaft, in ein Hochleistungsladenetz zu investieren, ein positives Zeichen für die Zukunft der Elektromobilität in unserem Land. Es ist ein guter und richtiger Schritt, dass sich die Automobilindustrie für den weiteren Ausbau engagiert.“
Um den Ausbau der Charging Hubs in Europa voranzutreiben, setzt Mercedes-Benz auf E.ON als strategischen Partner. Das Energieunternehmen unterstützt künftig bei der Standortsuche, der Planung, dem Bau, dem Betrieb sowie begleitenden Services der in Europa geplanten Schnellladeparks. Dazu gehören auch „smarte Lösungen wie die vorausschauende Wartung der Ladeinfrastruktur auf Basis von künstlicher Intelligenz sowie perspektivisch weitere komfortable Funktionen für Kundinnen und Kunden“ von Vorab-Reservierung bis hin zu Plug&Charge. Zudem soll E.ON seine Expertise und Marktkenntnisse zu intelligentem Energiemanagement einbringen und im Bereich der Energieversorgung unterstützen.
„E.ON hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Energiewende voranzutreiben und den Wechsel zu Elektromobilität so komfortabel und unkompliziert wie möglich zu gestalten. Die Partnerschaft mit Mercedes-Benz ist ein Meilenstein auf diesem Weg: Durch den Aufbau der Schnellladeparks in Europa leisten wir gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung“, so Patrick Lammers, Vorstand E.ON für Kundenlösungsgeschäft.
Nach Atlanta (USA), wo Mercedes auf MN8 Energy als Partner für den Aufbau setzt, Chengdu (China) und Foshan (China) ist Mannheim bereits der vierte Schnellladepark, den Mercedes-Benz weltweit in Betrieb nimmt. Weitere sollen bis Jahresende in den USA oder auch China an den Start gehen. In Europa eröffnet Mercedes neben zusätzlichen Standorten in Deutschland ab 2024 weitere Ladeparks unter anderem in Italien, Spanien und Frankreich.
Bis Ende 2024 will der Autobauer sein globales Schnellladenetz auf über 2.000 Ladepunkte ausbauen, davon mehr als 200 in Europa. Bis zum Ende des Jahrzehnts sind weltweit mehr als 2.000 eigene Ladeparks mit über 10.000 Schnellladepunkten geplant.
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