Lotus zeigt eigenen Schnelllader mit 450 kW
Zunächst zum finanziellen Teil: Lotus Technology hat zuletzt etwa 750 Millionen US-Dollar (685 Millionen Euro) an neuen Finanzierungszusagen erhalten, 870 Millionen Dollar (795 Millionen Euro) sind es in diesem Jahr insgesamt. Die Vereinbarungen wurden vor dem erwarteten Abschluss des geplanten Zusammenschlusses von Lotus Tech mit der L Catterton Asia Acquisition Corporation zum Zwecke des Börsengangs in den USA geschlossen.
Mit dem frischen Kapital will Lotus Tech unter anderem sein globales Vertriebsnetz ausbauen und die Entwicklung seiner Technologien vorantreiben. „Als führendes Unternehmen bei der Elektrifizierung von Luxusfahrzeugen ist Lotus Tech in der Lage, das schnelle Wachstum des Segments zu nutzen, während wir auf ungedeckte Marktbedürfnisse eingehen“, sagt Lotus-Tech-CEO Qingfeng Feng. „Die Finanzierungszusagen in Höhe von 870 Millionen US-Dollar, die wir in diesem Jahr erhalten haben, zeigen das Vertrauen globaler Investoren in die Leistung und das Wachstumspotenzial von Lotus Tech.“
Apropos Technologien: Lotus hat auch eine Reihe eigener flüssigkeitsgekühlter Ladelösungen für Elektroautos vorgestellt. Konkret sind dies eine DC-Säule mit einer Ladeleistung von bis zu 450 kW, ein Stromschrank etwa für Autobahnraststätten und eine dazu passende Ladelösung, die in Verbindung mit dem Stromschrank mit einer Stromstärke von 600 Ampere bis zu vier E-Autos gleichzeitig laden kann.
Der 450-kW-Lader wird als „Lotus Flash Charger“ bezeichnet und soll mit seiner hohen Ladeleistung einen Eletre R in fünf Minuten mit Strom für 142 Kilometer versorgen können – in welchem Zyklus die 142 Kilometer ermittelt wurden, gibt Lotus aber nicht an. Dafür gibt es einen Vergleichswert: An einem 350-kW-Lader sollen in fünf Minuten 120 Kilometer nachgeladen werden können. Ein Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent soll an der neuen Säule rund 20 Minuten dauern. Die 450 kW wurden übrigens gewählt, um auch für kommende Fahrzeuggenerationen gerüstet zu sein – und das Investment in eine Ladesäule zukunftssicher zu machen.
Der „Stromschrank“ mit eigener Flüssigkeitskühlung soll sich für Standorte eignen, die viel Energie auf wenig Platz benötigen – etwa Autobahnraststätten. Weite Teile der Technik sind dabei in dem zentralen Stromschrank verbaut, womit die eigentlichen Ladesäulen am Stellplatz schlanker ausfallen können. Dabei können bis zu vier dieser Ladeterminals, die Lotus ebenfalls vorgestellt hat, mit einem „Liquid-Cooled Power Cabinet“ verbunden werden. Je Ladepunkt sind bis zu 600 Ampere Ladestrom möglich.
Die Schnellladelösungen von Lotus wurden laut der Mitteilung bereits in China eingesetzt und werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2024 „in den meisten europäischen Ländern und im Nahen Osten“ eingeführt. Weitere Marktverfügbarkeiten werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben, so Lotus Tech.
„In den vergangenen sechs Jahren hat Lotus in Technologie und Infrastruktur investiert, um den Übergang zur Elektrifizierung zu beschleunigen“, sagt Mike Johnstone, Chief Commercial Officer der Lotus Group. „Wir möchten es einfacher denn je machen, ein Elektrofahrzeug zu besitzen, und mit unseren neuesten Angeboten ist Lotus in der Lage, seinen Kunden die Sicherheit zu geben, Zugang zu einfachem, schnellem und effizientem Laden zu erhalten.“
Alan Wang, Vice President von Lotus Technology und CEO von Lotus Flash Charge, ergänzt: „Da immer mehr Regierungen auf ihrem Weg zu Netto-Null in die Elektrifizierung investieren, war die Nachfrage nach einer zuverlässigen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge noch nie so hoch wie nie zuvor. Lotus hat erstklassige Schnellladelösungen entwickelt, um ein schnelles und zuverlässiges Ladeerlebnis zu bieten und den Kundenanforderungen gerecht zu werden.“
prnewswire.com (Finanzierung), lotuscars.com (Ladesäulen)
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